Chapter 23 [Liz Sicht]✔

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Überarbeitet am: 08.10.2017

Chapter 23

[Liz Sicht]

Ich wachte noch an selben Tag auf, der unterschied war nur, dass mein Kopf brummte, wie verrückt, als würde er gleich im nächsten Moment explodieren. Ich hatte keine Ahnung, wie ich dies hinbekomme hatte aber ich hatte mich tatsächlich irgendwie in den Schlaf geweint. Ich hatte jemanden meine Tränen gezeigt, ich hatte jemanden meine Schwächen gezeigt. In all den Jahren konnte ich dies verhindern, dass mich jemand so sah, ich wollte auch nicht dass mich jemand irgendwann mal so sah aber genau das war passiert. Jemand hatte mich gesehen wie ich geweint hatte, wie ich nicht mehr konnte.
Langsam setzte ich mich in meinem Bett auf. Das erste was mir auffiel als ich mich in meinem Zimmer umschaute war, dass ich alleine war. Alejandro war wohl irgendwann gegangen aber wieso war er auch hier gewesen und hatte mich in seinen Armen genommen?
Er hatte mich einfach so in seinem Arm genommen und mich getröstet. Er hatte nicht nachgefragt, er hatte nicht viel gesagt sondern er hatte mich einfach in seinen Armen gehalten und mich getröstet.
Er war da gewesen, obwohl ich das nicht wollte. Alejandro hatte mir halt gegeben und vor allem hatte er mir Sicherheit gegeben, was ich schon lange nicht mehr in mir Gespürt hatte. Er hatte mir das Gefühl gegeben, dass ich nicht mehr alleine war, dass ich jetzt jemanden hatte, der für mich da war. Ein kleines und schwaches Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, was warm und ehrlich war.
Ein schwaches Klopfen an meiner Zimmertür riss mich aus meinen Gedanken. Anstatt zu antworten blieb ich stumm und schaute zu wie die Tür geöffnet wurde und Ramirez mein Zimmer betrat. Ich wollte den jungen Mann nicht sehen, ich wusste was er hinter meinen Rücken gesagt hatte, ich wusste wie er über mich dachte, wie er mich in seinen Augen sah.
Leise Schritte ertönten im Raum, während ich mein Blick noch immer auf meiner Bettdecke gerichtet war, da sie auf einmal ziemlich interessant geworden war.
„Liz?", hauchte die männliche Stimme in einem starken Akzent. Ich blieb weiterhin stumm und reagieret kein bisschen, was Ramirez sagte und was nicht.
Langsam senkte sich die Matratze von meinem Bett und zwei warme Finger legten sich sanft unter meinem Kinn sodass ich gezwungen war Ramirez anzuschauen.
Ich konnte seinen Blick nicht deuten geschwiege sagen, was er gerade dachte oder was in ihm vor sich ging. Der Blick von dem Mann, der vor mir war, war undurchschaubar, während ich leicht gerötete Augen hatte.
„Ein hübsches Mädchen sollte nicht weinen.", hauchte der Spanier plötzlich, was mich zum seufzend brachte.
„Hör auf zu schleimen.", zischte ich ihn an, was ihm zum Schmunzeln brachte. Meinte ich das nur oder ist es so das Jungs viel komplizierter sind als Mädchen? Man bräuchte für die Männer eine Anleitung, wie sie funktionierten und wie wir sie verstehen konnten ohne irgendetwas im falschen Hals zu bekommen.
„Was willst du?", fragte ich ihn und versuchte dabei so kalt wie möglich zu klingen, was mir auch sehr gut gelang.
„Es tut mir leid, dass ich dich als ‚Schlampe' bezeichnet habe. Ich habe kein Recht dich zu beleidigen oder Vorurteile zu sagen, da ich dich kaum kenne und es tut mir wirklich leid Liz."
„Schon scheiße, wenn eine Amerikanerin jedes Wort, was gesagt wird versteht oder etwa nicht?"
„Du...d-u verstehst uns?", stotterte der Mann vor mir, was mich zum Lachen brachte. Zuerst spielte sich der Kerl auf und meinte das Arschloch raus zu lassen und am Ende war dieses Arschloch ganz klein.
„Also wie war das nochmal?", erkundigte ich mich in einem belustigten Tonfall bei Ramirez, der erleichtert seufzte.
„Es tut mir wirklich leid.", entschuldigte sich der Spanier wieder bei mir.
„Geht doch.", lachte ich als er endlich seine Finger von meinem Kinn nahm und mich komisch musterte als wäre was im Bild komplett falsch gelaufen.
„Ich möchte eigentlich nur das du über deine Fehler nachdenkst und du weißt, was du falsch gemacht hast."
„Du bist nicht mehr sauer, Chica?"
„Ich war nie sauer gewesen Idiota. Ich war verletzte, das ist ein sehr großer Unterschied."
Somit zog ich den Spanier aus meinem Zimmer und zusammen gingen wir die Treppen runter. Es brachte nichts noch weiter im Zimmer zu sitzen und darüber zu reden, was falsch und was richtig war, warum er dies getan hatte und warum nicht. Es spielte keine Rolle mehr, da Ramirez sich bei mir entschuldigt hatte und seinen Fehler eingesehen hatte, mehr zählte für mich nicht.
Von unten konnte man schon lautes Gelächter hören als wir die Treppen runter gingen. Die Wärme, die in diesem Haus war konnte man immer, jeden Tag deutlich spüren. Man fühlte sich hier wohl, man fühlte sich hier wie zuhause, es war ein schöner Ort zum Leben.
„Und?", erkundigte sich Julio als erster von der Gruppe als wir beide das Wohnzimmer beraten und uns zu der Gruppe hinsetzten.
„Alles in Ordnung.", erklärte ich Julio, der mich nur überrascht anschaute und meinte: „Du bist loco (verrückt.)"
„Ich und loco?", fragte ich gespielt empört: „Das stimmt doch gar nicht." Ich ließ mich auf der Couch, neben Franzi fallen, die sich sofort an mich kuschelte, was ich dem Mädchen gleich tat.
„Ramirez was hast du jetzt schon wieder angestellt?", fragte Juan seinen jüngeren Bruder in einem überraschten Ton.
„Sie kann spanisch:", mischte sich nun der älteste von uns auch mal ein.
„Das ist wohl mein Verdienst.", meldete sich eine tiefe Stimme in das Gespräch von den Jungs ein."
Die Blicke von uns allen wanderten zu Mark, während ihn alle außer Alejandro, Franzi, Andriano und Emilio überrascht anschauten, da sie schon wussten, dass ich spanisch sprechen konnte. Die Gesichter von den Cousins waren einfach göttlich, wie sie Mark überrascht und zugleich geschockt anschauten.
„Wieso?", wollte Diego von seinem Onkel wissen.
„Sie war ziemlich oft in der Lagerhalle gewesen und ich hatte Liz einfach fünf Jahre lang, wie eine Latina erzogen.", erklärte Mark den Jungs, deren Blicke einfach göttlich war. Schade dass mein Handy in meinem Zimmer lag und ich kein Foto machen konnte, wie die Jungs unglaubwürdig zu ihrem Onkel schauten, der breit vor sich hin grinste.
„Sie hat uns die ganze Zeit über verstanden?", fragte nun Dario, woraufhin Mark und ich gleichzeitig antworten: „Sí."
Schade, dass Mark der Truppe erzählt hatte, dass ich spanisch konnte und die Sprache auch verstand. Es war lustig mit an zusehen, wie sie redeten und lachten und dabei dachten ich würde kein einziges Wort verstehen.
Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus als mir klar wurde, das ich mich hier richtig wohl fühlte, dass ich mich hier geborgen fühlte, was ich zum aller ersten Mal in mir fühlte.
Es war ein schönes Gefühl, was sich in mir ausbreitete aber auch wenn das Gefühl schön war machte mir das Gefühl Angst, da es fremd für mich war.
Noch an demselben Tag stand ich oben in meinem Zimmer vor meinen Kleiderschrank und überlegte mir, was ich anziehen sollte. Heute Abend kamen noch die Freunde von Ramirez um mit ihm seinem Geburtstag zu feiern und auch die Familie von ihm wird da sein. Das Problem was ich eigentlich gerade nur hatte war, dass ich nichts zum Anziehen hatte. Mein Kleiderschrank war zwar voll und ich hatte auf jeden Fall was zum Anziehen aber diese Klamotten würden nicht zu der Party passen.
„Brauchst du Hilfe?", riss mich eine freundliche Stimme ausmeinen Gedanken. Ich wirbelte von meinen Kleiderschrank zu der Tür herum, wo Lucía stand und mich sanft anlächelte.
„Sí, das wäre nett."
„Ist das dein erstes spanisches Fest?", wollte die Mutter von mir wissen, woraufhin ich als Antwort nur nickte.
„Keine Sorge mi Chica, es wird dir gefallen, da bin ich mir sicher."
„Ich hoffe es doch."
„Nimm das rote Kleid, es betont deine Figur."
Die Mutter gab mir das rote Kleid, was mir ungefähr bis zu den Oberschenkel ging und was auch eng an meinem Körper saß aber dennoch konnte man sich sehr gut in diesem Kleid bewegen.
Das Kleid war nicht zu eng und es war nicht zu Locker. In diesem Kleid sah man auch nicht aus wie eine Schlampe, was mich wirklich freute. Niemals würde ich freiwillig wie diese Schulschlampen von meiner neuen Schule rumlaufen.
Erst als die Mutter von Franzi mein Zimmer verlassen hatte zog ich mir meine Klamotten aus und schlüpfte dafür in das rote Kleid.
Ich betrachtete mich in dem Spiegel, wie das Kleid perfekt zu meinem Körper passte und ich musste wirklich sagen, dass ich echt gut aussah.
Das Kleid saß perfekt, es betonte meine Figur. Meine schwarzen Haare lagen glatt über meinen Schultern, was einfach nur noch hinreißend aussah. Ich hatte das Kleid eins von meiner Mom geschenkt bekommen aber es gab nie eine Gelegenheit, wo ich das Kleid tragen konnte umso mehr freute ich mich, dass ich das Kleid heute Abend zum ersten Mal anziehen konnte.

Der Latino-Badboy und ich?! ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt