Chapter 57 [Liz Sicht]✔

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Überarbeitet am: 04.11.2017

Chapter 57

[Liz Sicht]

Erst am Abend hatten uns die Erwachsenen endlich runter geholt, was wohl auch Zeit wurde. Ich hatte mich die ganze Zeit über gefragt, was die Erwachsenen besprochen hatten, worum es ging. Doch als ich im Flur, dass verweinte Gesicht von Leyla sah hielt ich in meine Bewegungen inne.
Was war passiert?
„Es ist besser, wenn du dich bei uns nicht mehr blicken lässt.", sagte Leyla mit einer kalten Stimme und schaute mir dabei sogar in die Augen.
Dass konnte doch jetzt nicht wahr sein?
Das war doch jetzt ein schlechter Witz?
Warum sagte sie jetzt sowas auf einmal?
Sie hatte mich doch gefreut mich zu sehen. Hilfesuchend schaute ich zu meinen Halbbrüdern, die genauso wie die schwarzhaarige Frau durch die Tür verschwanden.
Das war jetzt nicht wirklich passiert oder?
Das war alles nur ein schlechter Traum gewesen richtig?
Meine eigene Mutter stieß mich gerade ab, sie wollte nicht mehr mit mir zu tun haben.
Abe warum?
Wieso wollte sie nichts mehr mit mir zu tun haben?
Ich bin doch ihre Tochter!
Was war nur passiert als wir oben im Zimmer waren?
Warum hatte sie das jetzt gesagt?
ich dachte wirklich meine Mutter würde sich freuen ihre Tochter nach achtzehn Jahren wieder zu sehen aber da hatte ich mich wohl vertan.
War das ihr ernst gewesen?
Ich schluckte die Tränen, die in meinen Augen erscheinen runter. Es war komplett normal für ein Mädchen jetzt zu weinen aber ich wollte jetzt nicht weinen. Weinen war zwar Menschlich aber für so eine Frau, die ihre Tochter nicht haben wollte, weinte ich nicht.
Ich löste mich mit schwerem Herzen aus der Starrte und wandte meinen Blick von der Tür ab. Ich drehte mich einfach nur noch um und rannte die Treppen hinauf. Ich wollte mit keinem reden, ich wollte keinen sehen. Ich wollte einfach nur noch meine Ruhe haben und alles verdauen, was gerade eben passiert war.
Die eigene Mutter wollte ihr eigenes Kind nicht mehr sehen.
Wie konnte das nur sein?
Sollten sich die Erwachsenen sich nicht darüber freuen, wenn sich ein Kind hatte?
Sieht wohl nicht so aus. Jede Frau würde sich eine gesunde Tochter wünschen und meine Mutter wollte ihre eigene Tochter nicht mehr sehen. Es war ihre Entscheidung gewesen, was Leyla machte aber wenn sie irgendwann wieder kam, brauchte sie sich nicht wundern, wenn ich die Frau in meinem Leben nicht mehr sehen wollte.
Ich warf meinen Körper erschöpft auf meinem Bett und vergrub meinen Kopf in das Kopfkissen. Alles war einfach nur noch zu viel.
Konnte ich nicht irgendwo sein, wo ich mich entspannen konnte? Nur für ein paar Tage aber mehr auch nicht. Ich wollte doch nur für ein paar Tage einen freien Kopf bekommen.
Als es an meiner Zimmertür klopfte und mein Vater rein kam lächelte mich der Mann schwach an, was ich erwiderte.
„Hey.", gab ich schwach von mir.
„Hola."; erwiderte genauso schwach und setzte sich auf mein Bett hin als er die Tür hinter sich geschlossen hatte und mein Zimmer überquert hatte.
„Cómo estás? (Wie geht es dir?)", wollte er von mir wissen.
„Elends (Miserabel) aber es geht."
„Todo se arreglará (Das wird schon wieder). Wie wäre es, wenn wir mit der Familie natürlich auch mit Sky und Fabio in den Urlaub fahren?", schlug mein Vater vor, was mich überliegen ließ.
Für eine kurze Zeit einfach hier raus sein. Einfach von all dem hier Abstand nehmen und einfach mal ausruhen und nichts tun.
„Wieso eigentlich nicht? Eine Auszeit tut bestimmt gut."; stimmte ich schließlich zu.
Nun saßen wir beide schweigend nebeneinander auf meinem Bett und starrten beide die Zimmertür an. Es fühlte sich genauso an wie früher.
Ich wusste einfach nicht mehr weiter und dann war Dad immer bei mir und hielt mich in seine Armen, wie er es jetzt genau tat. Wir schwiegen uns beide einfach nur an. Er sagte mir nicht, was ich tun sollte, was ich nicht tun sollte. Er sagte nicht was er dachte und was nicht. Er gab mir keinen Rat oder sonst irgendetwas.
Mark war einfach an meiner Seite auch wenn wir uns gegenseitig an schwiegen. Ich wusste aber ganz genau, dass dies nicht immer Seit wird, denn irgendwann wird Mark nicht mehr an meiner Seite sein und ich musste selber alles regeln. Irgendwann werde ich erwachsen sein aber bis jetzt war ich noch immer ein Kind und Mark war an meiner Seite.
Man wird im Leben größer, im Leben wächst man voran, man beendete Freundschaften und gewann neue Freunde dazu. Man wird im Leben reifer und älter und man lernte eine Menge dazu.
Das Leben hält uns verschiedene Überraschungen breit, die wir nicht kommen sehen. Welche Überraschungen waren gut aber es gab Überraschungen im Leben, die konnte man einfach in die Tonne kloppen. Wir entscheiden selbst, was wir aus uns machen, was wir aus unserem Leben machen.
Entweder wir kämpfen, um das was uns wichtig ist oder wir lassen es einfach gehen, was uns wichtig ist. Welche schauen nach vorne und welche von uns schauen immer wieder zurück.
Welche gehen ihren Weg weiter und welche bleiben mitten auf ihren Weg stehen
Doch was war richtig und was war falsch
Was war vernünftig und was war nicht vernünftig?
Keiner kennt die Antwort, keiner wusste, wie es weiter gehen sollte. Keiner konnte sagen, was passieren mag, doch bei einer Sache war ich mir ganz sicher. Irgendwann bricht der menschliche Körper zusammen. Irgendwann konnte der Mensch nicht mehr. Irgendwann brauchte auch der stärkste Mensch der Welt eine Auszeit, was ich sehr gut verstehen konnte. Es gab in der Welt kein gut und kein böse. Es gab in der Welt zwar Hass und Liebe aber es gab keinen Bösewichten sowie es keinen Superhelden gab.
„Wann fahren wir von hier Weg?", unterbrach ich schließlich die Stille zwischen uns beiden.
„Diesen Freitag bis nächste Woche Samstag.", antwortete Dad mir: „Und das mit Leyla tut mir wirklich leid mein Engel."
„Ist schon okay Dad. Wenn sie meint, sie macht das richtige, dann soll sie es ruhig glauben."
„Du machst immer einen auf stark. Warum gibst du nicht einfach einmal nach?", wollte der braunhaarige Mann neben mir wissen.
„Ich möchte einfach nicht, dass andere mich als schwach sehen, verstehst du das? Ich weiß es selbst, dass es nicht schlimm ist, wenn man schwäche zeigt aber ich will einfach nicht, dass jemand sieht, was er mit mir angestellt hat. Es tut weh und es verletzt mich auch aber es ist okay. Der Mensch, der mich verletzt und später wieder zurück kommt hat zu spät gemerkt, dass man einen Fehler gemach hat. Ich weiß auch nicht warum Leyla sich so verhalten hat aber es war ihre Entscheidung, es ist ihr Leben und nicht mein Leben."
Daraufhin schwieg mein Vater und sagte kein einziges Wort. Ich wusste, das er jetzt über meine Wörter nach dachte, denn er hatte mir schon öfters gesagt, dass ich für meine Alter ziemlich reif war.

Der Latino-Badboy und ich?! ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt