Chapter 13 [Liz Sicht]✔

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Überarbeitet am: 02.10.2017

Chapter 13

[Liz Sicht]

Ich kam total verschwitzt von dem Haus von Carlos an. Ich hatte dummerweise viel zu viel Zeit mit Max und mit dem Training verschwendet, da er dieses Wochenende einen Wettkampf hatte. Leider hatten wir beide nicht wirklich auf die Uhrzeit gehachtet und somit vergaßen wir beide die Zeit. So kam es dazu das ich in Sportklamotten und natürlich durch geschwitzt an der Haustür von Carlos klingelte, wo man schon laute Stimmen von innen hörte.
Am liebsten wäre ich noch einem Duschen gegangen aber dafür hatte mir die Zeit gefehlt, da ich eh schon viel zu spät dran war. Als die Tür mit voller Wucht von innen geöffnet wurde stand Alejandro dort.
„Du bist zu spät.", meinte seine kalte Stimme, die mir keine angenehme Gänsehaut verlieh. Ohne irgendetwas zu erwidern oder was zu sagen lief ich an ihm vorbei und ging in den Garten, wo die die Stimmen her kamen.
Ich wollte weg von hier, ich wollte einfach nur noch von hier verschwinden. Die Freunde von Alejandro und noch ein paar anderen Jungs, die ich nicht kannte saßen an einem Tisch und starrten mich genauso dämlich an wie ich sie anstarrte.
„Wo warst du Liz.", fragte mich die strenge Stimme von Max.
„Trainieren mit Max.", erklärte ich ihm: „Dabeihaben wir die Zeit vergessen."
Seufzend schüttelte der Mann seinen Kopf und fügte noch hinzu: „Euch kann man auch nicht alleine lassen."
„Danke schön. Du weißt, doch dass Max ein Wettkampf hat und ich ihn geholfen habe, weil er meinte, die restlichen Jungs wären nur Idioten und hätten nix drauf.
Ich setzte mich neben Mark hin und schaute ihn unschuldig in seine Augen als ich noch leise hin zufügte: „Keine Sorge er hat mir schon eine Standpauke gehalten, weil ich viel zu oft dort bin."
„Da hat er aber recht, Princesa.", hauchte der Mann neben mir und gab mir schließlich doch einen Kuss auf meine Stirn.
Da war dieses Gefühl wieder, was sich in mir breit machte. Ich fühlte mich geborgen, ich fühlte mich wohl aber dennoch war ich hier nicht erwünscht, ich war hier nicht willkommen, da ich keine Latina war sondern eine Amerikanerin war.
Was Tylor heute Morgen zu mir gesagt hatte, wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Er sagte ich sollte mein Land verteidigen, er hatte mich deutlich eingeredet, das ich Amerikanerin bin aber was ist wenn ich mich nicht so fühlte?
Ich fühlte mich nicht wie eine weiße oder wie eine Latina. Ich...Ich hatte keine Ahnung zu wem ich gehörte und zu wem ich nicht gehörte. Meine angeblichen besten Freunde hatten mich die ganze Woche in der Schule ignoriert und die einzige die für mich war, war Franzi. Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen als ich zu der Latina rüber schaute, die warmherzig mit den Jungs lachte sowie jeder hier am Tisch.
Ich war die einzige die Still war und kein einziges Wort von sich gab. Ich verstand etwas was sie sagten aber auch nicht alles. Mein Spanisch war zwar gut aber auch nicht so gut. Außerdem war mir nicht nach Lachen zu mute. Immer mehr Menschen gaben mir das Gefühl, ich gehörte nirgendwo hin als wäre ich alleine auf dieser Welt.
„Todo bien, Liz (Alles gut?)", riss mich eine besorgte Stimme aus meinen Gedanken, die dafür sorgte das ich meinen Blick hob, da ich die ganze Zeit auf meinen Schoß gestarrt hatte. Ich schaute direkt in das besorgte Gesicht von meiner neuen Freundin.
„Sí. Todo bien."
Und somit lagen alle Blicke auf mir und die ganzen Latinos starrten mich unglaubwürdig an. Am liebsten wäre ich jetzt irgendwo im Erdboden versunken, da es mir total unangenehm war, wenn man mich so anstarrte wie es die Latinos gerade taten.
Wenn ich Spanisch sprach, dann aber auch richtig und fließend und nicht sowie die meisten in der Schule, was nicht Mals nach spanisch klang. Ich hatte ja auch den besten Nachhilfelehrer, den es überhaupt gab. Nämlich Mark. Mein Blick wanderte von der Latina zu Emilio, der mich skeptisch musterte. Sein Blick wanderte von meinen Augen, zu meinen Armen und anschließend blieb sein Blick an meinem Bauch hängen.
Er sah skeptisch aus als er mich begutachtete und ihm war es wohl egal, dass ich ihn dabei erwischt hatte wie er mich anschaute. Es so aus als würde er irgendetwas sagen wollen aber es schien auch so, dass er die passenden Wörter nicht finden konnte.
„Ist was?", fragte ich den kleinen Jungen, der auf der Stelle rot wurde, weil ich ihn wohl ertappt hatte. Die Blicke richten sich von mir zu Emilio, der daraufhin noch roter wurde, was einfach nur süß aussah.
„Was ist vor fünf Jahren passiert?", fragte der schwarzhaarige Junge mich, der mich wieder anschaute.
„Was meinst du?", stellte ich eine Gegenfrage, doch ich wusste genau, was er meinte, ich wusste genau, was die Frage zu bedeuten hatte aber ich wollte darüber nicht reden oder daran denken, was passiert war.
„Ich hab dich in der Lagerhalle gesehen. Mit diesem Max. Was meint ihr als ich darüber sprach, das Tío dich vor fünf Jahren gefunden hatte und das er dich wie eine Latina erzogen hatte?"
Mein Herz setzte aus. Er hatte unser Gespräch mit bekommen? Er hatte gehört was wir gesagt hatten? In mir zog sich alles zusammen, dennoch blieb mein Gesichtsausdruck kalt und undurchschaubar während in mir sich alles zusammen zog.
Ich wollte nicht über diese Nacht reden, ich wollte nicht mehr an dieser Nacht denken. Hilfesuchend wanderte mein Blick zu dem Mann, der mich trainiert hatte, doch er mied meinen Blick und schaute überall hin nur nicht zu mir.
Da es nicht brachte die ganze Zeit auf Mark zu schauen wandte ich meinen Blick wieder zu Emilio, der ganz leise fragte: „Warst du wirklich anoréxico (Magersüchtig)?"
Er hatte ich jetzt nicht wirklich gefragt, ob ich wirklich Magersüchtig war? Diese Frage hatte ich mir doch nur eingebildet oder? Ich glaubte meine Reaktion sagte schon alles, denn meine Augen weiteten sich besser gesagt sie waren weit aufgerissen während ich den kleinen Bruder von Franzi einfach nur anstarrte.
„Emilio. So was geht dich nichts an."
„Ich will es aber wissen.", schrie dieser seine Schwester an: „Ich will wissen, ob man dieser weißen perra (schlampe) vertrauen kann. Ich glaube nämlich nicht, dass sie anders ist als die anderen. Nur weil sie spanisch spricht und sich gut mit Tío Mark versteht, heißt das noch lange nichts. Vielleicht ist sie genauso wie die anderen weißen."
Ich war sichtlich geschockt, was der kleine Zwerg von sich gegeben hatte, das er mich als Schlampe bezeichnet hatte, was mich jedoch Besonders schockte war, das er mein Gespräch mit Max mitbekommen hatte.
Mein Blick war gesenkt während langsame Tränen über mein Gesicht flossen. Emilio hatte tatsächlich einen wunden Punkt getroffen, er hatte mich an meiner Vergangenheit erinnert, die ich vergessen wollte, an die ich mich nicht mehr erinnern wollte, doch dies war nicht möglich. Ich hatte jetzt wirklich deutlich gemerkt, dass mich die Familie von Mark kein bisschen willkommen hieß abgesehen von Carlos und Franzi aber sonst möchte mich keiner hier haben. Der Gedanke daran, dass ich mir Hoffnung gemacht hatte, dass ich vielleicht akzeptiert werde, war gebrochen. Emilio hatte mir sichtlich gezeigt, dass er mich nicht hier haben wollte, dass ich von hier verschwinden sollte und wie ich nun mal sah schnappte ich mir meine Sporttasche, die neben mir stand und verließ das Haus von Carlos ohne auch nur eine Sekunde lang zu zögern.
Ich konnte hier einfach nicht mehr länger sitzen, wo ich ganz genau wusste, dass ich kein bisschen erwünscht war.

Der Latino-Badboy und ich?! ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt