Überarbeitet am: 15.10.2017
Chapter 26
[Liz Sicht/Alejandro Sicht]
Es sind jetzt drei Tagen vergangen als der Geburtstag von Ramirez war, als ich mit Alejandro getanzt hatte und es sich hier einiges verändert. Nicht viel hatte sich verändert aber es hatte sich hier was verändert. Die Jungs sind tatsächlich netter geworden aber natürlich mussten sie einen ja noch nerven und einen zwischen durch aufregen sonst wäre das Leben doch langweilig oder etwa nicht?
Seit dem Geburtstag von Ramirez hängen Franzi, Sky und ich fast jeden Tag zusammen ab und vertreiben zusammen die Zeit. Mit den zwei Mädels konnte man sehr gut lachen und es war wirklich lustig mit ihnen aber wie würdet ihr reagieren, wenn eure Eltern, die euch allein gelassen hatten ohne sich bei euch zu melden und dann meinten sie einfach im Wohnzimmer zu stehen und wieder aufzutauchen. Wie würdet ihr reagieren? Ich hatte keine Ahnung, wie sich mich jetzt verhalten sollte aber eins war mir klar.
Ich bin wütend. Sehr wütend sogar. Wie konnten die beiden es wagen eigentlich hier auf zu tauchen? Sie hatten sich kein einziges bei mir gemeldet und jetzt standen sie einfach hier als wäre nie irgendetwas passiert.
„Was macht ihr denn hier?", brach ich als erste von uns das Schweigen in einem geschockten Tonfall. Ich hätte niemals gedacht, die beiden noch einmal wieder zu sehen und ganz ehrlich gesagt, wollte ich die Beiden auch nicht mehr sehen.
Sie sind zwar meine Eltern aber sie sind dennoch einfach gegangen, sie hatten sich nicht bei mir gemeldet oder sich bei mir verabschiedet.
„Lass uns zurückgehen.", lächelte mich meine Mutter vorsichtig an, was mich zu einem spöttischen Lachen brachte.
„Zurück?", fragte ich unglaubwürdig nach: „Für mich gibt es kein Zurück mehr."
„Wieso das denn mein Kind?", meldete sich nun auch noch mein Vater: „Wir sind doch deine Familie, Schätzchen."
„Familie?!"; schrie ich meine Eltern an: „Wenn ihr wirklich meine Familie seit, dann hättet ihr euch nicht einfach aus dem Staub gemacht, ich hättet euch bei mir gemeldet, ihr hättet euch bei mir verabschiedet aber das habt ihr nicht getan. Ich bleibe hier bei Mark und ich gehe nicht zurück!"
Mom und Dad schauten mich beide geschockt an aber mal ganz ehrlich was hatten die beiden sich eigentlich gedacht? Hatten sie ernsthaft gedacht, dass ich sie mit offenen Armen willkommen heiße und so tun werde, dass nichts passiert wäre? Als würde ich mit ihnen zurückkommen?
„Elisabeth, bitte komm mit uns wieder zurück.", flehte meine Mutter mich an.
„Niemals.", hauchte ich leise und ließ meine Eltern zurück im Wohnzimmer stehen. Sie hatten mich enttäuscht, sie hatten mich alleine gelassen, sie hatten ihre Tochter zurück gelassen und nicht an mich gedacht, wie ich mich die ganze Zeit gefühlt hatte.
Ich war froh, dass Emilio an einem Tag die Lagerhalle gezeigt hatte, die hier war. Dort konnte ich mich zurückziehen, dort konnte ich mich aus power konnte. Ich musste meine Wut, meinen Frust einfach raus lassen, ich musste einmal wieder alles raus lassen sonst würde alles in mir explodieren so fühlte es sich in mir gerade an.
Eine Familie hielt zusammen, eine Familie war für jemanden da, wenn man Hilfe brauchte, wenn man nicht mehr weiter wusste, doch meine Eltern waren nicht für ich da gewesen, sie standen nicht an meiner Seiter als ich sie brauchte. Keiner von ihnen war jemals richtig für mich da gewesen, sie waren nicht da als es mir schlecht ging, als ich am Ende mit meinen Kräften war.
Meine Eltern dachte die ganze Zeit nur an das Geld, für sie gab es nicht wichtigeres als das Geld sowie ihr verdammter Job ihnen wichtiger war als ihre eigene Tochter, wenn es ihr schlecht ging, wenn sie ihre Eltern brauchte.
Die Familie von Franzi und von ihren Cousin war eine richtige Familie. Sie feierten zusammen, sie lachten zusammen, sie waren für einander da, man konnte sich immer auf jeden einzelnen verlassen und man wusste man war niemals alleine.
Ich dagegen hatte schon immer alleine gekämpft, meine Eltern und meine angeblichen besten Freunde ließen mich alleine.
Ich denke erst gar nicht daran zurück zu gehen und dort zu leben wo ich nicht wirklich glücklich war, wo ich mich nicht zuhause fühlte. Seufzend fuhr ich mir durch mein schwarzes Haar als ich endlich an der Lagerhalle ankam.
Sowie ich beim letzten Mal hier war, war keiner da und jetzt war auch keiner da, was für mich besser war. Alles was hier in der Lagerhalle war sah unbenutzt aus und alt aber dies war mir so gesehen egal. Hauptsache ich war alleine und ich konnte mich abregen. Mom und Dad sollten wieder zurück nach Amerika gehen, sie sollte das machen, was sie am besten konnten.
Verschwinden.
Mit einem gezielten Schlag traf ich den Boxsack, der hin und her taumelte. Noch einen schönen Schlag mit meiner anderen Faust. Immer wieder schlug ich mit neuer Kraft mit mehr Kraft auf den Boxsack ein, der immer mehr vor sich hin taumelte, doch dies interessierte mich nicht.
Es interessierte mich nicht, dass ich Schritte hörte, dass ich Stimmen hörte. Es fühlte sich gut an alles raus zu lassen, was mich belastete, was mich störte. Es war schön alles zu vergessen, es war schön frei zu sein und das zu machen, was man auch wirklich möchte.
Ich merkte erst dass ich angefangen hatte zu weinen als ich einen Tropfen salziger Träne auf meiner Haut spürte.
Ich durfte nicht weinen, ich möchte nicht weinen. Nur die schwachen Menschen zeigten ihre Tränen, sie zeigten das sie schwach waren, doch ich bin nicht schwach. Ich bin stark und starke Menschen weinten nicht. Ich wischte meine Tränen weg und schlug immer wieder mit kräftigen Schlägen auf den Boxsack ein. Noch eine Träne entwich meinen Augen, gefolgt von noch einer Träne.
Verdammt!
Ich durfte keine Schwächen zeigte, ich durfte meine Tränen nicht zeigen.
„Qué demonios! (Was zum Teufel)", vernahm ich eine Stimme, die mir bekannt vor kam aber ich reagierte auf diese Stimme nicht. Dafür schlug ich immer weiter auf dem Boxsack ein und ignorierte den Schmerz in meinen Fingerknöcheln, die schon bluteten. Ich schlug dafür immer schneller, immer härter und gezielter auf den Boxsack ein und es war mir auch egal, dass mir die Handschuhe, die man eigentlich anzog fehlten. Ich schlug weiter ein auch wenn meine Sicht sich langsam verschwommen traf ich dennoch den Boxsack perfekt.
„Verdammt Liz!", schrie jemand als ich kraftlos auf meine Knie fiel und nicht mehr konnte. Ich konnte nicht mehr, ich war am Ende mit meinen Kräften, ich hatte keine Kraft mehr in mir.Alejandro Sicht
Ich stand mitten in der Lagerhalle von meiner Gang und schaute zu wie das schwarzhaarige Mädchen kraftlos auf ihre Knie fiel und sich nicht mehr rührte. Ihr Kopf war gesenkt und die Vermutung, dass es ihr nicht gut ging bestätigte sich umso mehr. Was hatte sie? Was war mit ihr denn los? Was ging in ihr nur vor?
„Mierda (Scheiße)", fluchte ich auf Spanisch und rannte ohne zu zögern quer durch die leere Halle bis endlich bei Liz war, die noch immer vor sich hin weinte.
Wieso weinte sie? Was war passiert? Wer hatte sie verletzt? Als wäre Liz nur aus Glas und würde im nächsten Moment zerbrechen würde hob ich sie im Brautstyle hoch und trug sie vorsichtig auf die Couch, wo ich sie vorsichtig hinlegte.
„I-ist d-das L-Liz?", stotterte meine kleine Schwester als sie sah wen ich gerade auf die Couch hinlegte. Das schwarzhaarige Mädchen hatte ihre blauen Augen geschlossen während noch immer Tränen ihren Wangen runter flossen und ihr Atem unregelmäßig war. „Ja.", antwortete ich knapp auf die Frage von Franzi. Vorsichtig strich ich ihre paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und klemmte diese hinter ihrem Ohr. Sie sah so zerbrechlich aus, so erschöpft, so kaputt sowie sie müde aussah aber warum. Warum war sah sie immer so müde aus? Was ging nur in ihr vor? Wieso redete sie nicht darüber was in ihr vor ging? Liz musste ja nicht mit mir reden, es reichte ja wenn sie mit Franzi und mit Sky redete, was in ihr vorging. Beide Mädchen standen neben mir und weinten leise vor sich hin.
Vorsichtig nahm ich die Hand von Liz in meiner Hand und streichelte ihren Handrücken. Es tat mir weh, dass Mädchen mit den schwarzen so zerbrechlich, so kaputt zu sehen.
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Der Latino-Badboy und ich?! ✔
Roman pour AdolescentsEr ist so ein verdammtes Arschloch! Wie konnte man nur so eingebildet sein? Wie konnte man nur so von sich selbst überzeugt sein? Denkt er wirklich er ist der coolst? Denkt er wirklich, dass er der beste Ist? Das ist er nämlich nicht. Er ist ein fei...