Chapter 55 [Liz Sicht]✔

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Überarbeitet am: 04.11.2017

Chapter 55 [Liz Sicht]

„Elizabeth Sangre.", flüsterte mein Ebenbild: „Das Temperament hast du eindeutig von ihm. Er war auch schon immer so gewesen."
„Ich verstehe es nicht. Wieso hast du mich bei deinem Bruder abgegeben? Wieso behältst du sie aber mich gibst du ab? Was wolltest du damit erreichen?", spuckte ich die Fragen aus, die in mir schon so lange geruht hatte. Ich wollte endlich eine Antwort bekommen und jetzt hatte ich die Gelegenheit dazu.
„WAS GEHT HIR VOR?", schrie André dieses Mal laut und wütend.
„Schrei nicht.", zischten Mom und ich gleichzeitig.
„Du hast mir nichts zu sagen kleine Schlampe."
Schneller als mein Halbbruder schauen konnte hatte ich ihn auch schon am Kracken gepackt und gegen die Wand gedrückt.
„Ich bin keine Schlampe verstanden? Wagst du es noch einmal mich zu beleidigen, dann hast du ein großes Problem mit mir und ich schwöre dir du wirst um Gnade flehen."
Somit ließ ich meinen Halbbruder wieder los und setzte mich wieder auf das Sofa hin als wäre nichts passiert.
„Eindeutig kommst du nach deinem Vater. Er hat dich bestimmt trainiert habe ich recht?"
„Ja da hast du vollkommen recht. Dad hat mich sechs Jahre lang trainiert, was wohl auch Vorteile hat."
„Und welche wären das?"
„Dass die Jungs keine Chance gegen mich haben.", grinste ich sie schief an und wir fingen beide an laut an zu lachen. Ich hätte niemals gedacht, dass meine Mom so cool drauf wäre, dass sie so eine wunderbare Person sei.
Es ist ganz einfach Jungs. Bevor ich mit eurem Vater zusammen kam hatte ich schon einmal einen Freund gehabt. Mark Sangre. Er ist ein Spanier sowie euer Vater. Wir beide waren noch Jung und ich war dumm gewesen. Ich war achtzehn Jahre alt als ich zum ersten Mal schwanger wurde und mein erstes Kind auf die Welt brachte. Ich hatte Angst vor dem großen Verantworten, ich hatte Angst, dass ich keine gute Mutter wäre, denn ich war noch in der High School. Auf jeden Fall stand mir Mark bei jeder Entscheidung bei, egal was ich tat. Er hat zu mir gesagt, egal was passiert wir schaffen das, doch ich hatte Schiss bekommen. Als ich dann im Krankenhaus verlassen durfte bin ich einfach abgehauen. Ich rannte weg. Ich hatte meinem Bruder gebeten sich um mein Kind zu kümmern. Ich weiß, ich hatte einen Fehler gemacht aber ich würde ihn gerne beheben aber dies kann ich nun mal nicht."
Die Stimme von Leyla brach ab, da sie angefangen hatte zu weinen. Ich hätte niemals gedacht, dass es ihr so nah ging, dass es ihr weh tat, dass sie mich damals abgegeben hatte. Ich hätte niemals gedacht, dass Leyla so jung gewesen war als sie mich bekommen hatte. Das hieß, dass sie jetzt sechsunddreißig war. Kein Wunder, dass sie mit achtzehn Jahren keine so große Verantwortung übernehmen konnte.
Man war doch selbst noch ein Kind, man war selbst noch nicht erwachsen und man sollte dann sein eigenes Kind aufziehen? War das überhaupt möglich?
„Also heißt, dass das wir noch ein Geschwisterkind haben?", fragte André zögernd nach.
„Deine ältere Schwester hat dich gerade fertig gemacht.", grinste ich ihn schief an, woraufhin er mich geschockt an schaute."
„Darf ich mich noch einmal richtig vorstellen? Ich heiße Elizabeth Sangre und ich bin achtzehn Jahre alt."
„Wate! Die Elizabeth? Du hast sie doch einmal erwähnt. Du hast gesagt, so ein Diego hätte ihren Namen ausgesucht.", plapperte er weiter als könnte er nicht glauben, was er gerade gehört hatte. Maxi grinste vor sich hin, was ich erwiderte und meine Mom? Sie lächelte vor sich in.
„Genau. Sie ist eure Halbschwester, meine Tochter. Es tut mir leid, dass ich euch nicht gesagt habe aber ich hatte einfach nur Angst."
„Bei mir musst du dich nicht entschuldigen sondern bei der Familie Leyla. Du musst ihnen erzählen, warum du abgehauen bist. Bitte.", flehend schaute ich die Frau an. Ich wollte mich nicht immer hier hinschleichen um meine Mom zu sehen. Ich möchte, dass Frieden zwischen meiner Familie und meiner Mom war.
„Ihr beide könnt auch mit kommen aber ich bitte dich Mom. Regel das vor allem Dad. Ich will dich nicht immer heimlich besuchen müssen."
„Gut.", erwiderte sie mutig, doch ich konnte in ihren Augen sehen, dass sie deutlich Angst hatte: „Das ist das mindeste, was ich wieder gut machen kann."
André schickte seine Freunde nach Hause bevor wir uns endlich zu viert zu dem Hof fuhren. Ich wurde sichtlich nervös, denn ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie sie alle reagieren werden.
Ich wusste, dass es kein Kinderspiel sein wird aber ich werde meine Mom und meine Halbbrüder beschützen immerhin gehörten sich auch zu meiner Familie. Vor dem Haus blieben wir stehen und stiegen aus dem Wagen aus.
Der Weg von dem Auto bis zu dem Wohnzimmer ging leider viel zu schnell vorbei, da wir schon nach einer kurzen Zeit im Wohnzimmer standen. Leyla hatte meine Hand genommen als wir das Wohnzimmer betreten hatten und alle Erwachsene zusammen saßen.
„Ich war bei meiner Mutter.", fing ich an zu sprechen, da keiner es wagte irgendetwas zu sagen: Ich weiß nicht, was ihr denkt oder was ihr jetzt vor habt und ich weiß, dass ihr einen Hass auf diese Frau habt, was auch vollkommen okay ist aber vergisst bitte nicht sie ist meine MUTTER. Sie ist exte wegen mir hier hin gekommen, weil ich sie darum gebeten habe also bitte ich jetzt euch meiner Mom zu zuhören."
„Was sie getan hat ist nicht zu entschuldigen.", meinte Carlos mit einer kalten Stimme, die ich zuvor bei ihm noch nie gehört hatte.
„Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient!", brüllte ich durch das ganze Haus. Ich wusste, dass meine Mom scheiße gebaut hatte aber sie hatte einen Fehler gemacht, denn sie auch einsah.
„Was ist hier denn los?", fragte eine Stimme, die mir etwas Hoffnung war. Es war die Stimme von Diego, der mit seinen Brüdern, die Treppen runter gestürmt kam. Der älteste erkannte Leyla natürlich sofort und rannte förmlich die Treppen hinunter und nahm meine Mom in seinem Arm.
Ich konnte deutlich sehen, das meine Mom sich kraftlos in dem T-Shirt von Diego krallte, der wie ein Anker in der Not für sie war.
„Wer ist das?", fragte plötzlich Juan, der mit seinen Brüdern vor uns stand. Als sich der Neffe und die Tante sich endlich voneinander gelöst hatten weiten sich ihre Augen.
„Sie ist meine Mom. Leyla.", stellte ich die Frau vor, weil sie wohl anscheinend nicht in der Lage war sich selbst vor zu stellen, was wohl verständlich war oder?
„Sie ist eure Tante.", fügte Diego hinzu und sofort stürmten die anderen Brüder auf die schwarzhaarige Frau und zerdrückten sie förmlich.
Leider änderte sich die Situation ziemlich schnell als mich ein wütender Mark anstarrte, was ich erwiderte.
„Warum?", fauchte er mich wütend an: „Warum?!" Mit schnellen Schritten war der Mann bei mir, packte mich an meinem Kragen und schaute mich wütend an. Ich schluckte meinen dicken Kloß, der in meinem Hals war runter.
Ich hatte vor dem Mann viel Respekt, da er mein Vater ist und er hatte mich Jahrelang trainiert und er war noch immer viel stärker als ich. Ich wusste auch das ich keine Angst vor ihm haben brauchte, da er mir niemals was tun würde aber ich war mir jetzt nicht mehr so sicher.
Mit einer gewissen Leichtigkeit befreite ich mich aus seinem Griff und gab meinem Vater einen ordentlichen Kinnhaken, was ich zuvor noch nie in meinem Leben gemacht hatte.
„Mach es nie wieder verstanden!", brüllte ich ihn wütend an sodass auch schließlich die anderen die Treppen runter kamen. Warum musste eigentlich jetzt jeder hier sein?
„Du hast mir beigebracht, dass jeder Mensch eine Erklärung verdient hat und dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat und du hältst dich nicht an unsere Regeln? Erinnerst du dich, was du mir für Regeln erklärt hast? Ich habe mich immer an diese Regeln gehalten aber du nicht!"
Mark wollte zu einem Schlag ansetzten, doch er hatte mich selbst trainiert und ich war ungefähr auf seinem Level, sodass ich den Schlag einfach abfangen konnte. Ich hatte Tränen in den Augen und meine Stimme war auch nicht mehr so laut wie am Anfang aber dafür schwach und brüchig.
„Bitte.", flehte ich meinen Vater an: „Mach es nicht für Mom oder für die Regeln mach es wenigstens für mich. Weil ich deine Tochter bin."
„Ich hatte Tränen in den Augen und das leider nicht gerade wenige. Ich weinte leise vor mich hin als mein Vater noch immer nichts gesagt hatte.
„Wer die Regeln bricht ist ein mieser Verräter."; flüsterte er leise vor sich hin: „ So habe ich dich erzogen, wenn du bei mir warst und auch ich muss mich daran halten."
Natürlich wusste keiner worüber wir sprachen oder was mit den Regeln meinten aber dies war mir in diesem Moment egal.
Meine Eltern brauchten sich nicht lieben aber sie sollten sich wenigsten halbwegs verstehen. Ich möchte nicht immer den Hass in ihren Augen sehen, wenn sie sich sahen und ich dazwischen stand. Ich möchte mich nicht für eine Partei entscheiden, denn Beide waren mir gleich wichtig und beide bedeuten mir gleich viel.

Der Latino-Badboy und ich?! ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt