1."Da, ein Ufo!"

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Es war doch immer das gleiche in all den Liebesromanen. Das süße, unschuldige Mädchen, dass anstelle von I-Punkten kleine Herzchen zeichnete und der ach so coole, heiße Badboy, der wahrscheinlich nicht mal wusste, wie man I schrieb. Das perfekte Drama-Paar zum Dahinschmelzen. Okay, das wahr jetzt etwas übertrieben, aber nur etwas.

Zugegeben habe ich mein halbes Leben lang auch solche kleinen Herzchen gezeichnet, mich dafür aber herzlich wenig für die männliche Seite aus den Romanen in Real Life interessiert. Es erschien mir zu oberflächlich und simpel. Bis diese Idioten kamen und mein Leben umkrempelten. Und dieses Mal übertreibe ich leider nicht.

Obwohl, wieso leider..?

                                                                                       *~*~*~*  

Schon vom oberen Flur konnte ich die lauten Stimmen auf dem Schulhof hören. Wahrscheinlich irgendeine Schlägerei. Und als ich schließlich die Treppen geradewegs auf den Haupteingang zu schlenderte, bestätigte sich meine Vermutung.

Na toll. Da hatte man einmal ein Lehrer-Schüler Gespräch gehabt, welches einen zehn Minuten länger an dem schrecklichen Ort namens Schule fesselte und dann sowas. Ich überlegte gerade, einfach den Hinterausgang zu nehmen, als ich im Augenwinkel wahrnahm, wie ein Großer einem, ihm gegenüber im Verhältnis, Winzigem, seine Faust direkt in das Gesicht schmetterte. Ich atmete tief ein und aus und drehte mich dann doch zum Türknopf des Eingangs, riss die Tür mit einem großen Schwung auf und brüllte: „Hey, lass den Kleinen sofort los!", wahllos in die Richtung der Prügelei. Anscheinend hatte mein Ausruf überraschenderweise doch tatsächlich einen Effekt, denn der Große drehte sich verwundert in meine Richtung.

Ich strotze geradewegs auf die Gruppe von sieben Jungen zu, als ich schließlich wahrnahm, mit wem ich es zu tun hatte. „Was willst du denn bitte?", fragte der große Blonde mich gaffend. Mein Blick huschte zu dem kleinen Jungen, dessen schwarze Brille nur noch halb auf den Augen saß und stattdessen eine große Platzwunde inklusive Nasenbluten sein Gesicht zierte und mich mit verweinten, großen Augen hoffnungsvoll anschaute. Ich zog scharf die Luft ein, mussten die denn immer den Bad Boy raushängen lassen? „Hey Alter, das ist unser Business, okay?", schnaufte ein ebenfalls sehr großer Junge. „Eben. Oder willst du auch nen' Schönheits Makel, meine Süße, hm?" Ich seufzte abermals. Eigentlich wollte ich mich aus sowas raushalten, aber der kleine Zwerg sah einfach zu hilflos in den Fesseln von zweien, der zwei Jungen, aus.

BTS. So nannten sich die Typen, die gerade bedrohlich auf mich zugingen. Die, ich zitiere: „heißesten" Typen unserer Schule. Ach ja, jeder wollte sie, keiner bekam sie. „Hey, hey Namjoon. Ich dachte du prügelst dich nicht mit Mädchen?", warf einer mit kastanienbraunen Haare, meines Wissen nach, hieß er Hoseok, ein. „Hast eigentlich Recht", gab dieser dann, als er nur noch gefühlte Zentimeter vor mir stand achselzuckend zu. Ich atmete erleichtert aus. Anscheinend war ihnen die Lust am Kleinen vergangen. „Lasst ihn laufen, Tae und Yoongi", sagte der Anführer, ohne seinen Blick von mir zu nehmen. Die beiden Jungen taten, was ihnen befohlen worden war und der Zwerg rappelte blitzschnell seinen Rucksack wieder auf und sprintete zur Bushaltestelle davon. Zufrieden sah ich ihm hinterher. „So und jetzt zu dir, meine Süße", meinte Namjoon und hob frech grinsend mein Kinn an. Erschrocken fuhr ich von ihm einen Schritt zurück, woraufhin ich gegen jemanden stolperte und mich verwirrt umdrehte.

„Ich bin Jungkook und du?", ich kannte den Typ, der mich nun musterte. Er ging in meine Stufe und war mehr als bekannt. Angeblich sollte er schon fast jedes Mädchen aus dem gesamten Jahrgang geknallt haben. „Nicht an dir interessiert", antworte mein Mund ohne mich. Für einen kurzen Augenblick sah ich einen überraschten Ausdruck in seinen Augen aufleuchten, ehe sich ein Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. „ Soso, Park Yuna ist also nicht an mir interessiert, wie gut zu wissen" Mein Gesicht nahm die Farbe einer überreifen Strauchtomate an. Woher wusste er meinen Namen? Okay, ich war eine Außenseiterin. Kaum Freunde und eben nicht so wie die anderen Mädchen. Vielleicht deswegen. „ Ich weiß auch, dass du Jungkook heißt", sagte ich in meiner Verzweiflung. „Das wundert mich nicht", sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter und hinter meinem Rücken hörte ich die andern Jungs lachen. „Ich hoffe, dass dir klar ist, das du jetzt die Schulden von dem Knirps da eben übernehmen wirst" „Eure Deals gehen mich nichts an", erwiderte ich prompt.

International Playboy | BTS JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt