19. "Melissa Purpletown?"

524 26 15
                                    

Yuna POV

„Jungkook, bist du es?"

Meine Stimme zitterte förmlich. Doch anstatt mir eine Antworte zu geben, holte er einen zerknitterten Umschlag aus seiner Jackentasche hervor und drückte ihn mir in die Hand.

„Bitte, gib das meiner Alten und sag, dass es für Minah ist"

Ich wollte nicht glauben, was mir hier gerade passierte. Es war Jungkook. Und er war hier. Bei mir. Vor mir. Er fasste mich an. Okay, stopp. Was hatte er da gerade gesagt?

„Was?", war alles was ich herausbekam, als er meine Faust mit seinen eiskalten Händen um den Briefumschlag schloss. „ Bitte, Yuna, tu es. Und pass auf, das meine Alte es sich nicht für sich einzieht" Alter, hörte der mir überhaupt zu?! „Jungkook!", sagte ich laut, „ Was zur Hölle machst du hier? Wo warst du? Weißt du eigentlich, was für Scheiß Sorgen sich alle um dich gemacht haben?!", fuhr ich ihn an. „ Bitte sag den anderen nicht, dass ich hier war" Sag mal, gings noch?! Das war doch jetzt nicht sein Ernst! Und überhaupt, was hieß war? Er hatte doch nicht vor, wieder zu verschwinden, oder?

„Jungkook, deine Freunde...!", weiter kam ich nicht, weil er mir seinen Zeigefinger auf den Mund gelegt hatte. „Pssst, es ist mitten in der Nacht" „Jungkook, ich rede mit dir!"

Langsam wurde ich sauer. Was dachte der eigentlich, mich um halb 12 Uhr nachts vor meinem Wohnblock zu überfallen?! Mein Kopf war gerade am Explodieren.

„Bitte Yuna, tu mir den Gefallen"

„Jungkook", setzte ich noch einmal ruhiger an, „Wo warst du?"

„Und sag Minah, das ich sie lieb hab"

„Jungkook! Hörst du mir überhaupt zu? Ich hab mir fucking Sorgen um dich gemacht und...!"

Ich wurde unterbrochen, als er mich plötzlich zu sich ran zog und stürmisch umarmte. Total perplex starrte ich auf die Straßenlaterne hinter uns, dessen Licht schwach flackerte. Für einen kurzen Moment standen wir einfach nur so da. Ich war unfähig auch nur irgendetwas ansatzweise zu tun.

„Bitte", flüsterte Jungkook an mein Ohr. „Jungkook, was ist los?", sagte ich leise.

Ich wusste nicht mal genau, warum ich leise sprach. Ich betrachtete die Luftwolke, die sich durch mein Sprechen langsam im Licht auflöste.

„Später, okay?"

Später? SPÄTER? S.P.Ä.T.E.R?!

Ich wollte gerade etwas erwidern, als er sich von mir löste, mich einmal kurz aus seinen tief braunen Augen anblickte, ehe er mich komplett losließ und urplötzlich einen Schritt nach hinten machte und in einer Millisekunde um die Hochhausecke gerannt war. Ich brauchte einen Moment, mich zu fassen, ehe ich ebenfalls hinter um die Ecke sprintete.

Nichts. Niemand war zu sehen.

Das war doch jetzt nicht war, oder? Wo zum Fick war er so schnell hin? Was sollte das alles? Wo war er? Und warum...dieser Umschlag? Ich schaute das zerknitterte Papier in meiner Hand an. Minah, stand darauf mit seiner feinen Krakelschrift geschrieben. Der Umschlag war schwer. Ich hätte nicht einmal reinschauen müssen, um zu wissen, was sich darin befand.

Geld. Eindeutig.

Eine weitere Sekunde stand ich einfach nur, stampfte dann so fest mit meinem rechten Fuß auf, dass mir das Gelenk danach höllisch wehtat, ehe ich langsam zurück zum Wohnblock humpelte. Meine Gedanken waren wie Wolken, komplett undurchsichtig.

Langsam verstand ich wirklich gar nichts mehr. Und ehrlich gesagt, wollte ich es auch nicht mehr verstehen. Gerade als ich die Tür zu unserem Teilhaus aufschließen wollte, viel mir etwas Kleines, Schimmerndes auf dem Boden vor der Straßenlaterne auf. Mit klopfendem Herzen und durch den blöden Alk brummenden Schädel, bückte ich mich danach.

International Playboy | BTS JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt