41. "Eine Pause?"

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Zwei Jahre zuvor...; Aileen POV

Eigentlich hatte ich in der Pause zusammen mit Rena und Daehya zu dem gegenüberliegenden Supermarkt gehen wollen, aber ich hatte ihnen nur kurz eine Nachricht geschickt, dass ich etwas im Kunstraum vergessen hatte und sie ohne mich gehen mussten.

Natürlich hatte ich in Wahrheit nichts vergessen, schließlich war ich ja die perfekte Aileen, aber ich wollte einfach nicht, dass sie mich so sahen. So verletzt und voll verheult. Okay, vielleicht übertrieb ich auch, schließlich ließ sich mit Make-Up wieder alles richten, aber das noch viel Schlimmere war, dass ich ihnen dann erzählen müsste, dass werter Park Jimin mich nur als Spielzeug gesehen hatte.

Nein, das wäre eine komplette Blamage für mich, dann wäre ich der Spott der Schule und ich wusste ganz genau, wie schnell man hier von Top zu Flop wechseln konnte. Also ließ ich mich seufzend auf eine Bank hinter einem Gestrüpp fallen, wo man einen vom restlichen Hof nur schlecht sehen konnte. Mir fielen eine Bonbonpapiere auf, die unachtsam auf der Bank herum flogen.

Pflaumenbonbons, ihh, wer aß denn sowas? Und vor allem, wer wusste noch von dieser Bank? Ich beschloss, mir nicht länger darüber Gedanken zu machen und schloss die Augen, als ich in die Sonne blinzelte. Doch urplötzlich legte sich ein großer Schatten über mich, da mein ganzer Körper plötzlich kein Zugang mehr zum Sonnenlicht hatte, dass ich genervt die Augen wieder auf kniff und mir im nächsten Moment wünschte, es nicht getan zu haben.

„Was macht Choi Aileen alleine in einer Pause ohne jegliche Aufmerksamkeit anderer?", grinste Jimin mich an.

Fahr zur Hölle! Fahr einfach zur Hölle!

„Ich denke über die Fehler meines Lebens nach", meinte ich bitter. Jimin lachte auf und setzte sich unaufgefordert neben mich. Wie war er hier her gekommen?

„Die wären?", fragte er belustigt. Auf einmal drehte ich mich zu ihm und sah ihn tief an.

„Du zum Beispiel"

Sein Grinsen verschwand. „Wieso?", fragte er.

„Ach komm schon Jimin, tu nicht so! Aber ist schon gut, ich hab verstanden, dass du dich nie ändern wirst, also geh nur weiter jeden zweiten knutschen!", sagte ich aufgebracht, stand auf und stöckelte schnippisch davon, bevor mir schon eine Träne über die Wange lief.

Wieso heulte ich wegen so na' Kleinigkeit?! Ich durfte das nicht, ich war perfekt. Mein Leben war perfekt, also.


Gegenwart...; Yuna POV

Direkt nach dem er dies gesagt hatte, herrschte abermals kurz Stille. Ich brauchte einen Moment, in dem seine Worte in meinem Kopf vollkommen verhallten und ich mir bewusst wurde, was er da gerade gesagt hatte. Schluckend sah ich ihn an.

„Was meinst du damit?", sagte ich. Natürlich war es eine rhetorische Frage, aber da ich die Antwort nicht wahr haben wollte, sollte er es mir direkt ins Gesicht sagen. Jungkook schluckte ebenfalls.

 „Ich denke, dass es wirklich besser wäre, wenn wir...", er stockte erneut. Ich sah ihn immer noch unverändert an. Nein, das würde er jetzt nicht sagen, nicht noch einmal! Ich kam mir vor, als hätte ich ein Déjà-Vu, wie, als er mir gegenüber auf der Polizeistation gesessen hatte und mit dem haargenau gleichen Gesichtsausruck erzählt hatte, dass wir uns doch besser trennen sollten, weil Blödmann es zu bequem war, mich weiterhin mit reinzuziehen, pah!

„Von nun an getrennte Wege gehen", sprach er meine Befürchtung endlich aus. Nein, nein, nein! Ich will das nicht nochmal und nicht mehr, stopp! Innerlich schrie und kochte ich, aber äußerlich bleib ich ganz ruhig. Genauso ausdruckslos sah ich ihn weiter an.

International Playboy | BTS JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt