26. "Nachsitzen"

433 19 7
                                    

Yuna POV

Augenblicklich gefror ich zu Eis. Erstarrt blickte ich immer wieder zwischen den beiden Polizisten und dem Foto, welches sie mir hinhielten hin und her. Das Bild musste sowas wie ein Passfoto sein und nicht gerade vom neusten Stand. Ich musste schlucken und versuchte vorsichtig ein Fake-Lächeln aufzusetzen.

„Nein, tut mir leid, der Name sagt mir nichts"

Apropo...Jeongguk...er hatte mir nie erzählt, das das sowas wie die echte Schreibweise seines Namens war und außerdem nannte doch selbst seine Mutter ihn Jungkook, oder? Doch ehe ich weiter über dies nachdenken konnte, schwenkte mein Bewusstsein wieder zur Situation zurück.

„Mis...Mis Park, Ihnen ist doch bestimmt sehr wohl geläufig, dass Sie vor Beamten immer die Wahrheit sagen müssen, oder?", fragte der, der sich als Herr Kim vorgestellt hatte, mich, ohne jeglichen Ausdruck im Gesicht. Ich musste erneut schlucken, behielt mein Lächeln aber tapfer.

 „Natürlich", glänzte ich. „Gut, dann wird es ihnen doch auch sicherlich nichts ausmachen, wenn wir uns einmal in der Wohnung umsehen?", fragte er weiter und mein Lächeln rastete ein, „Wir haben nämlich eine Auskunft erhalten, Herr Jeon Jungkook sei bei Ihnen"

Kalt sah mich der Polizist aus kleinen Augen an, doch ich versuchte, keine Reaktion zu zeigen. „Wie gesagt, der Name ist mir unbekannt. Aber haben sie den eine Erlaubnis, die Wohnung zu durchschauen?" Ich hoffte, dass dies nicht der Fall war, doch der andere Mann hielt ein großes Blatt Papier hoch, auf welchem ganz fett gedruckt stand: Im Verdachtsfall Wohnungsdurchsuchung gestattet: Fall Jeon...und so weiter.

Zum dritten Mal musste ich schlucken. Ach, wo war meine Mutter denn bloß? Die wüsste bestimmt, was ich jetzt tun sollte. Vielleicht sollte ich sie anrufen...nur was dann? Ihr sagen, hallo Mama, vor unserer Haustür steht die Polizei, was soll ich tun?-Oh Gott, sie würde in Ohnmacht fallen und dafür sorgen, dass mich ein Taxi höchstpersönlich fortan zur Schule und wieder zurück bringt.

Ich lächelte nur dämlich weiter und trat beiseite, so dass die beiden Polizisten in die Wohnung traten. Scheiße, ich war tot. Jungkook war auch tot. Alle waren tot. Ich musste mir einen Fluchtplan überlegen, wenn sie ihn finden würden. Immer noch dämlich lächelnd stand ich im Flur und beobachtete die beiden Männer dabei, wie sie unseren Wohnbereich mitsamt Küche, das Bad, sowie das Schlafzimmer meiner Mutter durchforsteten.

Als sie schließlich die Tür zu meinem Zimmer öffneten, hoffte ich inständig, das Jungkook sich irgendwo versteckt hatte. Panisch folgte ich den Beamten, die sogar unter meinem Bett und im Schrank schauten. Krank.

Was hast du nur angestellt, Jungkook, was hast du nur angestellt..., fragte ich mich in Gedanken selbst. Als die Polizisten nach einer ausgiebigen Suche achselzuckend anblickten, gingen sie zurück zur Haustür und öffneten diese kurzerhand. „Gut, für heute sind sie noch einmal glimpflich vorbeigekommen, aber die Ermittlungen werden weiterhin anhalten. Bitte informieren Sie ihre Mutter über dies, schönen Abend noch"

„Ich sage Ihnen immer noch, das ich diesen jungen Mann nicht kennen, aber was soll's. Schönen Feierabend"

Kurz nachdem ich die Haustür geschlossen hatte, fielen meine Mundwinkel nach unten ab. Ich atmete einmal tief durch, ehe sich mein Herzschlag wenigstens etwas beruhigt hatte und stürmte dann in mein Zimmer. „Jungkook! Jungkook?", rief ich im Flüsterton, wer wusste, ob die Polizisten nicht noch vor der Tür lauerten.

Vorsichtshalber schloss ich meine Zimmertür und sah mich verwirrt um, bis mir auffiel, das mein Fensterknauf nur angelehnt war, ich stürmte auf mein Fenster zu, riss es auf und erstarrte, als ich Jungkook auf dem Balkon unserer Nachbarn entdeckte. "Wie bist du da...?", raufgekommen, wollte ich fragen, doch er unterbrach mich prompt.

International Playboy | BTS JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt