4. "Die gelben Briefe"

711 30 6
                                    

„ Hätte ich das eher gewusst, hätte ich dich doch niemals zu Jeon Jungkook geschickt!", sie sah mich fast panisch und schuldig an. Mein Mund stand offen. Mir war kalt und ich zitterte. Meine Mutter hatte...einen Autounfall gehabt?

E.I.N.E.N. A.U.T.O.U.N.F.A.L.L.

Mir wurde schlecht und Frau Jung begann sich vor meinen zu drehen. „Wann? Wo ist sie jetzt? Wie geht es ihr? Ist sie schwer verletzt? Ich muss zu ihr!", meine Lippen begannen alles, was mir in diesem Moment durch den Kopf schoss, auszusprechen. „Ich habe den Anruf vor einer halben Stunde erhalten, da dein Handy ausgeschaltet sei, haben sie die Schule informiert" „Sie?", ich stützte mich an der Ablage ihres Kofferraums ab, sonst wäre ich vermutlich noch umgekippt. „Der Rettungsdienst. Sie liegt im Krankenhaus, auf der Intensivstation. Was sie genau hat, durften sie mir nicht sagen, aber sie scheint nicht in Lebensgefahr zu stehen", Frau Jung sprach ruhig und langsam.

„Oh Gott...", jetzt musste ich mich doch auf die Kofferraumablage setzten. „Bitte...", in meinen Augen begannen sich Tränen zu sammeln, „...können sie mich zu ihr fahren?", flehte ich schluckend und sah Frau Jung hoffnungsvoll an. Sie schien zu zögern. „Eigentlich habe...", „Ich flehe sie an! Ich habe niemanden, der mich sonst hinbringen könnte! Ich habe keinen Vater!", rief ich jetzt beinahe. Frau Jung sah mich geschockt an und rückte dann ihre Lesebrille zurecht. „Natürlich, komm ich fahr dich hin!", mit diesen Worten half sie mir hoch und noch während ich ein „Danke...!", flüsterte ich noch, während Frau Jung schon den Motor ihres Autos startete.


„Mein Name ist Park Yuna, ich bin die Tochter von Frau Park! Wie geht es meiner Mutter? Schwebt sie in Lebensgefahr? Kann ich zu ihr?", stürzte ich auf die Schwester hinter der Rezeption der Intensivstation ein, die mich überrascht ansah.

„Erst einmal ganz ruhig", sie begann etwas in den Computer, der vor ihr auf dem sterilen, weißen Tisch stand zu tippen. Ich beobachte sie immer noch vollkommen außer Atem, da ich und meine Lehrerin förmlich hergerannt waren, dabei. „Frau Park liegt im Zimmer 26. Sie ist momentan nicht ansprechbar. Sie hat eine schwere Gehirnerschütterung und mehrere Knochenbrüche. Ihr rechter Lungenflügel ist angeschlagen." Ich starrte sie einfach nur an, während die Schwester den Eintrag ab las. Mama... „Dürfte ich vorher bitte noch einmal kurz Ihren Ausweiße sehen?" Die Frau hielt mir ihre Hand hin. „Klar!", hektisch kramte ich diesen aus meiner Schultasche hervor und reichte ihn ihr. Nachdem sie ihn endlich überprüft hatte, stürmte ich los zu Zimmer 26.

„Wenden Sie sich bitte an den Stationleitungsarzt!", rief sie mir noch hinterher. „Yuna, wollen wir nicht erstmal...", hörte ich hinter mir Frau Jung sagen, doch ich klebte mit den Händen und meinem Gesicht schon an der Fensterscheibe von Zimmer 26. Darin lag meine Mutter, an mehrere Schläuche und Tropfe gebunden, in diesen typischen Krankenhausbetten und schlief. Ihr Kopf war einbandagiert, sowie ihr linker Arm und das linke Fußgelenk. Leise war das Piepen dieser Zick-Zack-Anzeigen auf dem Monitor neben ihr zu hören.

Mama...was machst du nur für Sachen? Sie hatte heute doch eigentlich nur Nacht-Schicht mit dem Taxi und war vormittags im Friseursalon, warum also...? „Du bist bestimmt Yuna", hörte ich auf einmal jemanden neben mir sagen. Ich drehte meinen Kopf nach rechts. „Ich bin Doktor Hwang. Der Oberarzt dieser Station. Sie waren nicht auf ihrem Mobiltelefon zu erreichen, daher haben wir ihre Schule informiert", fing er an ruhig zu erzählen. Ich war unfähig etwas zu erwidern und nickte einfach nur. „Die Bremsen des Dienstwagens deiner Mutter waren aus unerfindlichen Gründen nicht funktionell und wegen dem schlechten Wetter ist sie daraufhin bei der Auffahrt auf die Autobahn gegen die Seite, an eine große Eiche geprallt. Es war Gott sei Dank kein Kunde im Auto."

Meine Augen wurden immer größer und ich klammerte mich an die Glasscheibe, die schon Abdrücke meiner Hände bekam. „Mach dir nicht zu viele Sorgen, deine Mutter schwebt nicht in Lebensgefahr. Die Schwester hat dich bestimmt schon über ihren momentanen Stand aufgeklärt. Wir kriegen das alles wieder hin, wie gesagt, mach dir nicht zu große Sorgen, deine Mutter wird voraussichtlich in zwei Wochen wieder einigermaßen fit sein." Eine Erleichterung machte sich in mir breit und auch Frau Jung schien sich zu entspannen. „Kann ich zu ihr?" Der Arzt seufzte. „Ausnahmsweise. Aber nur kurz" ich nickte ihn zutiefst dankbar an.

International Playboy | BTS JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt