Kapitel 5

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Layla POV:


Wir saßen mittlerweile beide gegen die Holzwand gelehnt und starrten in den Regen. Nach der >Operation Kobra<-ins-Leben-ruf-Aktion hatte Henry sich neben mich gesetzt. Wir starrten seit mindestens fünf Minuten in den Regen.

Endlich sagte er: „Ich hatte noch nie jemanden, mit dem ich meine Operationen teilen konnte. Generell habe ich nicht sehr viele Freunde. Und irgendwie ist meine Mom... Naja, sie ist so kalt... Und..."

Der Kleine sah zu mir auf, in seinen Augen Zögern und Angst. Er wollte mir sagen, dass seine Mom die Böse Königin war, aber er wusste nicht, wie. Also beschloss ich, ihm die Last abzunehmen. Ich griff nach seiner Hand und drückte sie fest.

„Hey, ich weiß es. Ist okay, Kleiner." Henry lehnte sich gegen mich und drückte meine Hand zurück. Schweigend sahen wir weiter nach draußen. Es war noch immer nass und verregnet. Mittlerweile musste es schon Nachmittag sein. Oder?

„Hey, weißt du, wie spät es ist?" Er sah auf die Uhr an seinem Handgelenk. „Es ist halb vier. Ich hatte gegen eins Schluss und wollte ein bisschen die Stille hier genießen und meiner Mom aus dem Weg gehen. Dann hab ich dich hier getroffen. Und ja, das war's."

Ich rechnete zurück. Sieben war ich im Granny's gewesen. Dann etwa eine halbe Stunde Frühstück, länger wenn man das Gespräch mit Ruby mitzählte. Also gegen acht war ich zu Gold. Dann war ich fünf Stunden im Wald umhergeirrt...

Und drei Stunden waren Henry jetzt schon hier und hatten geredet oder den Regen beobachtet. „Hmm...", machte ich nachdenklich. Henry lehnte sich leicht gegen mich und seufzte. „Es ist anders, seit ich weiß, dass sie die Böse Königin ist. Ihr ganzes Verhalten. Sie ist nie nett zu irgendwem. Und sie ist so kalt! Ich glaube nicht, dass sie mich liebt..."

Erschrocken sah ich ihn an. „Das glaube ich nicht. Sie liebt dich, aber für sie ist es schwer. Immer haben alle nur die Böse in ihr gesehen. Dabei war sie mal eine Heldin! Wusstest du, dass sie Snow White mal das Leben gerettet hat?"

Der ungläubige Blick ließ mich fast lachen. „Wirklich? Snow White?" Ich musste grinsen. „Ja. Snow war noch ein Kind, und deine Mom etwa 16. Snows Pferd ist mit ihr durchgegangen, und hätte Reg... deine Mom Snow nicht auf ihr eigenes Pferd gezogen, wer weiß, was hätte passieren können!"

Jetzt war Henry komplett verblüfft. „Sie kann reiten? Das hab ich nicht gewusst. Steht das in deinem Buch, oder woher weißt du das?"

Ich wog meine Chancen ab. Ich konnte es ihm nicht direkt sagen, das würde ihn umhauen. „Wie gesagt, ich weiß ein bisschen was, dass niemand sonst weiß. Außer vielleicht den Haupt-Drahtziehern in der Stadt. Als die Königin und..."

Neugierig fragte mich Henry: „Und...? Wen meinst du noch?" Kurz dachte ich nach. „Du hast das Buch komplett gelesen, ja? Du kennst also nahezu alle?" Er nickte, unsicher, worauf ich hinauswollte. „Okay. Wer ist deiner Meinung nach der gefährlichste, am meisten verschlagene Bösewicht des ganzen Buches?" Ich sah den Geistesblitz sein Gesicht erhellen.

„Rumplestilzkin! Wer ist es hier? Ich hab ihn noch nicht gefunden. Weißt du, wer es ist? Bitte, sag es mir!" Er sah mich so flehend an, mit diesen großen Augen und... Seufzend fragte ich: „Wer in der Stadt liebt Geschäfte und Deals? Ein Mann, seltsames Verhalten, Hinken..."

Henry runzelte die Stirn. Man konnte förmlich die Gedanken rasen sehen, doch er kam nicht drauf. „Ist okay, Kleiner. Vielleicht kommst du noch selber drauf. Aber wir waren bei deiner Mom, eigentlich."

My Trip to (Real) Storybrooke [ON HIATUS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt