Kapitel 18

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Beim Frühstück am nächsten Tag begegnete ich Max das erste Mal seit gestern Nachmittag.

Er schaute mich nicht an, als ich in den großen Saal ging und Schuldgefühle machten sich in mir breit. Vielleicht hätte ich ihn nicht so angehen sollen. Immerhin hatte er es ja gut gemeint.

Ich tat ihm trotz allem gleich und ignorierte ihn, während ich mich mit einem übertrieben freundlichen „Guten Morgen" auf meinen Stammplatz setzte.

Elizabeth lächelte mich wie jeden Morgen über ihre knisternde Zeitung an.

Unerwartet tauchte Maggie mit einer riesigen Schokoladentorte aus der Küche auf.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, du Brummbär!", rief sie und stellte die dreistöckige Torte vor Max auf. Darauf stand mit Zuckerschrift ‚Happy Birthday' und eine brennende 21 thronte auf dem obersten Stock.

„Alles...Gute", brachte ich zögernd hervor. Anscheinend war heute Max' 21. Geburtstag.

Einen Keks für dich, Sherlock.

Max schaute auf. In seinen Augen blitzte etwas auf, was ich nicht zu deuten vermochte.

„Danke", murmelte er.

„Komm schon, Max, du hängst doch nicht noch immer dieser Amy –hieß sie so? – hinterher. Es gibt so viele ander...", versuchte Maggie ihn aufzumuntern.

„Oh Gott, Maggie, als ob diese Schlampe mich je interessiert hat ", unterbrach er sie. Er klang wieder so arrogant. Wer war denn jetzt Amy? Moment, war „Amy" vielleicht der Grund, warum er so gereizt war?

Plötzlich schien mir so einiges klarer.

Betreten schaute ich zu Elizabeth, die gerade ihre Zeitung niedergeschlagen hatte und Max aufmerksam studierte. Danach traf mich ihr musternder Blick.

„Schneid' noch nicht die Torte an, Maggie. Ich komme mit dir in die Küche, um den Champagner zu holen. Man wird ja nicht jeden Tag 21", meinte sie bestimmt und ließ mich und Max mit einem vielsagenden Blick allein zurück.

„Kannst du mich jetzt endlich anschauen?", warf ich ihm vor und stocherte in meinem Rührei herum.

„Belle, lass' mich doch einfach in Ruhe. Du bist nicht mein einziges Problem", seufzte er genervt. In seinen Augen sah ich, dass das nicht ganz stimmte.

„Auch wenn ich wollte, ich brauche deine Hilfe", setzte ich etwas ruhiger an. Max sah mit einem Mal sehr interessiert aus.

„Als ich...das letzte Mal in die Vergangenheit gereist bin, ist mir ein Buch, das in meiner Tasche gewesen war, herausgefallen und ich habe es dort gelassen. Leider. Es hat nämlich Elizabeth gehört", erklärte ich.

Ungläubig schüttelte er seinen Kopf. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?"

„Ähm, doch"; antwortete ich kleinlaut.

„Das ändert trotzdem nichts. Du reist niemals dorthin zurück, sag Elizabeth einfach, du hättest mir von dem Buch erzählt, es mir ausgeliehen und ich hätte es verlegt. Punkt."

„Max, nur kurz. Zwei Mal ist nichts passiert. Und wenn du mir nicht hilfst, werde ich das allein durchziehen. Egal, ob mich irgendjemand wieder zurück in die Gegenwart holt. Nur eine Stunde", bettelte ich.

„Nein!", beharrte Max, aber ich sah, wie sein Wille langsam schwand.

„Okay, meinetwegen", gab er nach, als ich seinem durchdringenden Blick standhielt.

„Danke, Max!", rief ich, sprang auf und umarmte ihn übertrieben stürmisch. Er wirkte etwas perplex.

„Also, wann geht's in die Vergangenheit? Heute Nachmittag?", fragte ich eifrig.

Zeitlos - Ein Sommer auf Hawthorne ManorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt