Hello allerseits, ich glaube beim Upload des letzten Kapitels (16 - Juna) vor einer Woche ist etwas schief gelaufen und es wurde nicht allen angezeigt. Deshalb schaut am besten mal nach, ob ihr die Benachrichtigung bekommen habt oder nicht :)
Rica sah Raphael schon von weitem fassungslos entgegen. „Na wie siehst du denn aus?", begrüßte sie ihn, als er sich kommentarlos neben sie fallen ließ. „Deine Kondition war auch mal besser, das musst du zugeben."
Raphael legte den Kopf in den Nacken und wartete, bis sein Atem sich wieder normalisiert hatte. „Ich war bei Matthi. Juna ist auch noch gekommen", erklärte er dann. Anerkennend zog Rica die Augenbrauen hoch. „Schön." Er verdrehte die Augen. Es hatte mal eine Phase gegeben, da hatten sich Rica und seine Mutter ausgiebig um seine sozialen Kontakte gesorgt. Seine Mutter war kurzzeitig sogar der Meinung gewesen, er würde sich Jonathan bloß einbilden. Und eigentlich hatte er diese Phase beendet geglaubt.
„Mir ist nachträglich noch etwas eingefallen. Wegen des Autos hauptsächlich, das wollte ich ihnen sagen." „Gibt es denn schon Neuigkeiten?", fragte Rica und holte eine TicTac Packung aus ihrem Rucksack. Und das möglichst ohne, dass irgendjemand der anderen es mitbekam. Raphael hielt die Hand auf, dann schüttelte er den Kopf.
„Nein, nicht so richtig. Also zumindest weiß ich nichts davon. Matthi ist der einzige, der Informationen bekommen könnte, aber ich glaube er will diese Informationen gar nicht." Rica zerbiss zwei TicTacs zwischen ihren Schneidezähnen. „Wundert dich das?" Erstaunt sah Raphael auf. „Ja, klar", sagte er. „Lissa war seine Schwester, ich würde auf jeden Fall wissen wollen, welcher... welcher Idiot das Ganze zu verantworten hat."
Rica zuckte mit den Schultern. „Den Autofahrer trifft die Schuld auch nicht zu hundert Prozent", sagte sie dann vorsichtig und blickte Raphael prüfend von der Seite her an. „Melissa ist ohne zu schauen auf die Fahrbahn gefahren und-" Sie knibbelte gedankenverloren alte Nagellackreste von ihren Fingernägeln. „Alisa aus der zehn ist jetzt vielleicht nicht die beste Informationsquelle, aber sie sagte, dass sie von jemandem gehört hat, der auf der Beerdigung war, dass ein Ball auf die Straße geflogen ist."
Der neongrüne Fußball erschien vor Raphaels Augen. „Ja, da war ein Ball. Aber gerade deswegen hätte der Autofahrer genau dann abbremsen müssen. Bälle sind immer ein Anzeichen dafür, dass gleich ein Kind hinterherrennt."
Mitleidig sah Rica ihn an. „Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass Matthi vielleicht gar nicht wissen möchte, wer der autofahrende Idiot ist, weil er der Schuldige ist und den Ball geschossen hat."
Vor Erstaunen blieb Raphael der Mund offen stehen. „Mitschuldig. Möglicherweise", schob Rica schnell hinterher, aber die TicTacs hatten schon begonnen, einen fahlen Beigeschmack auf Raphaels Zunge zu hinterlassen.
Er schwieg und lutschte sie zu ende, Ricas mitleidiger Blick lastete immer noch auf ihm. Schließlich seufzte sie. „Vielleicht will er es genau deswegen nicht wissen. Weil es zu viele Unbekannte gibt und es schlussendlich unsinnig ist, weil sich die Vergangenheit nicht ändern lässt." Jetzt seufzte Raphael. „Das ist eine schwache Ausrede. Ich meine warum verhaften wir Mörder? Dadurch kann der Mord auch nicht rückgängig gemacht werden."
Für die nächsten Augenblicke war Raphael dem Bus und seinen lauten Motoren dankbar. Sie saßen entgegen der Fahrtrichtung und konnten die Dächer und Häuser Warnheims verschwinden sehen. Nach einem kräftigen Ruck, den allerdings niemand erschütterte, da die meisten diese Strecke schon in und auswendig kannten, kam der Bus an der letzten Haltestelle zum Stehen, bevor das lange kurvige Stück bis hinauf nach Hausen folgte.
„Themenwechsel", schlug Rica dann fort und bot Raphael erneut TicTacs an. Er lehnte ab. Mit einem Schulternzucken steckte sie sich gleich drei in den Mund. Er wartete, bis sie zu Ende gekaut hatte. „Nächsten Samstag ist Kirmes. Kommst du?" Raphael stöhnte auf. Er verstand ganz eindeutig nicht, warum jedes noch so kleine Kaff eine eigene Kirmes besitzen musste.
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Uranus ist auch nur ein Planet
Genç KurguMit einer überragenden Körpergröße von einem Meter sechsundneunzig ist das Untertauchen in der Menge Raphaels Superkraft, die er bis zur Perfektion betreibt. Nie hätte er damit gerechnet, dass sich genau das an einem gewöhnlichen Freitagnachmittag...