11. Doch nicht so Big.

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"Und was bestellst du dir?", fragte ich Ace, während ich nach einem einigermaßen sauberen Tisch Ausschau hielt.
"Nen Big Mac, Cola und Fritten." hörte ich Ace hinter mir sagen. 
"Ich bin dahinten."
Ich nahm das rote Tablett und wies mit meinem Kopf auf den hohen, perlweißen Tisch, an dem von fettigen Fingerabdrücken übersähten Fenster. Ich drehte mich zu ihm um. "Okay?"
Er nickte und begann zu bestellen.
Ich setzte mich auf das abgenutzte, lederne Sitzkissen des Holzstuhles  und stellte das Tablett auf dem Tisch ab.
Nach wenigen Minuten gesellte sich Ace zu mir und ich machte mich an meinen Mc Chicken, auch Ace klappte die Schachtel seines Burgers auf und began zu prusten.
Ich schaute ebenfalls in die Papierschachtel und fing an zu lachen.
"Tja, ist dann wohl doch nicht so Big. ",grinste ich.
"Wie soll ich bitteschön davon satt werden?", fragte er mich mit einem gierigen, hinweisenden Blick auf meinen Mc Chicken.
"Denk nicht mal dran.", warnte ich ihn ernst.
Er hob abwehrend die Hände.
"Schon gut. Einen Versuch wars Wert."
Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. "Na dann guten Apetitt.", grinste ich amüsiert.
"Jaja. Du mich auch.", kommentierte Ace mit einem falschen Lächeln und biss grummelig in seinen 'Burger'. Lachend kniff ich ihm in die Wangen.

"Awwe ist klein Acie jetzt traurig? Komm schon sei keine beleidigte Leberwurst!"
Er schmollte weiter vor sich hin und aß den Burger mit wenigen Bissen auf.
"Das ist voll die Abzocke! Naja wenigstens hab ich noch Pommes.", murmelte er, tatsächlich enttäuscht von diesem Verrat.
"Och Acie.", kicherte ich leise über sein niedliches Verhalten.
Jetzt fing auch er an zu grinsen.

Nachdem wir gegessen hatten spazierten wir durch die Straßen und aßen Eis.
Ich Vanille und er Haselnuss.
Nebenbei bemerkt hatte ich es bezahlt.

Irgenwie herschte zwischen Ace und mir eine gewisse Vertrautheit.
Es war kaum zu beschreiben.
Ein wenig wie dieses Gefühl, dass man mit Freunden hat wenn man ausnahmsweise in der Lage ist über seine Ängste und Sorgen zu sprechen.

"Was würdest du tun wenn du eine Person noch nicht lange kennst und du dich so unglaublich zu ihr hingezogen fühlst, aber du weißt das sie niemals ja sagen würde wenn du sie fragen würdest ob sie mit dir zusammen sein möchte? ", fragte mich Ace unglaublich leise.
Für einen Moment war ich mir nicht sicher, ob ich es mir einfach nur eingebildet hatte.

Ich dachte kurz nach.
"Ich würde versuchen sie besser kennenzulernen und viel Zeit mit ihr verbringen. Glaube ich...", erklärte ich und beobachtete die schneeweißen Wolken dabei, wie sie über den Aquamarinblauen Himmel zogen.
Ace nickte langsam und folgte meinem Blick.
"Manchmal wäre ich gerne eine dieser Wolken. So frei. Sorglos.", wisperte ich mit einem gebrechlichen Unterton in meiner Stimme.
Wir gingen in einen Park in dem nur noch vereinzelte Grüppchen ihren Spaziergang vollführten.
Die Stimmung war irgendwie so sentimental, seit wir nun so spazierten und vor uns hin redeten.
Eine der Wolken schob sich vor die strahlende Sonne und es wurde trüb. Passend zu meinem Befinden.
Ich gähnte.
"Wollen wir langsam nachhause?", fragte Ace mich, als er es aus dem Augenwinkel bemerkt hatte.
Ich nickte.
Wir schlenderten zu dem Parkplatz auf dem mein Motorrad schon auf uns wartete.
Ich holte die schwarzen Helme heraus und schwang mich über den schwarz glänzenden Ledersattel. Auch Ace setzte sich und umschlang meinen Bauch sanft mit seinen muskulösen Armen.

•Moonnight•✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt