•Moonnight•✅

87. Lauschen

"Möchtest du noch etwas trinken, Luciana?" Fragte Ace, der sich zu den Kleinen und mir gesellte.
Ich hatte es Heather einfach nicht abschlagen können, wie auch.
"Das wäre toll, bekomme ich ein Glas Wasser?" Ace gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Bin gleich zurück. "
Heather spielte grade mit den Jungs Fußball. Wie ich sie dazu gekriegt hatte, war mir noch immer ein Rätsel.
Ich übernahm die Rolle des Schiedsrichters.
"Lucy! Liam hat mich gefoult." "Gar nicht wahr!" So ging das alle fünf Minuten.
Seufzend stand ich auf und regelte das mit den Zwei.
Tom lehnte gähnend im kleinen Metall Tor von Ace und Collin.
"Wisst ihr was, vielleicht könnt ihr jetzt ein bisschen fernsehen und danach ins Bett." Überlegte ich und scheuchte die Kleinen ins Haus.
Heather machte den Fernseher an und ich war frei.
Erschöpft sag ich Ace mit einem Glas in der Hand.
"Wie ich sehe hast du es geschafft sie loszuwerden. Herzlichen Glückwunsch, ist nämlich gar nicht so einfach, glaub mir. " Dankend nahm ich das Glas und trank es in einem Zug leer.
Ace nahm meine Hand und zog mich zum Tisch.
"Ich würde dir gerne Harry vorstellen." Ein Mann mit hellbraunen Haaren und Grün- Braunen Augen hielt mir freundlich seine Hand hin .
Müde lächelnd nahm ich sie an.
"Luciana, aber das wissen sie bestimmt schon. Schön sie kennenzulernen." Harry lachte kurz..
"Du kannst mich duzen. Ich bin Aces Patenonkel. Ich freue mich dich endlich kennenzulernen. Ace hat schon viel über dich erzählt." Ich wurde ein wenig rot.
Er hatte von mir erzählt?
"Nur Gutes natürlich." Harry grinste Ace an.
Ich lachte kurz und sah Ace mir ein schallendes Kichern verkneifend an.
"Ich muss kurz auf Klo. Die Kleinen haben mich nicht gelassen." Sagte ich und stand auf, während ich meinen Rock glatt strich.
"Okay. Bis gleich." Ace wand sich wieder seinem Patenonkel zu und ich ging ins Haus.
Im Bad sah ich in den Spiegel und gähnte.
Meine Haare waren etwas wirr vom Fußball spielen und meine Wimperntusche war ein wenig verschmiert.
Kopfschüttelnd richtete ich mich einigermaßen her und fuhr mir durch die Haare.
Ich schloss auf und machte mich wieder auf den Weg zum Garten.
Als ich die Terrassentür passierte lauschte ich Harrys besorgter Stimme.
"Wann willst du ihr endlich von alledem erzählen, Ace? Du kannst sie nicht mehr lange mit deinen Ausweichungem hin halten. Und sag jetzt nicht sie wäre nicht bereit.
Sie liebt dich, sie ist deine Luna und wird dir verzeihen. Sie wird es verstehen, glaub mir.
Versprich es mir." Riet Harry ihm eindringlich und Wut stieg in mir auf.
Gemischt mit Trauer und Enttäuschung.
Ich hatte es doch gewusst.
"Versprochen, Harry. Ich brauche nur noch ein wenig Zeit um sie vorzubereiten. "
Da ich dieses Gespräch offensichtlich nicht hätte hören sollen tat ich vorerst so, als wäre alles in bester Ordnung.
"Ace, ich hab Durst. Bekomme ich noch ein Glas Sprite?" Fragte ich deshalb und versuchte ein möglichst echt aussehendes, zuckersüßes Lächeln aufzusetzen.
Ace zuckte kurz zusammen und sah dann mit großen Augen zu mir.
"Ähm... Klar." Stammelte er und schenkte mir etwas in mein Glas.
"Danke."

Den Rest des Abends verbrachte ich mit einem gefakten Lächeln im Gesicht und einem Kopf voller Fragen.
Warum zur Hölle musste er much auf irgendetwas vorbereiten?!
Konnte er mir nicht einfach sein so schreckliches, weltbewegendes Geheimniss erzählen?
Was konnte denn so schlimm sein?
Seufzend spielte ich mit meinem Strohhalm und schlürfte einige Schlücke.
Wir hatten etwa halb 10.
Die Kleinen hatte Cathrin schlafen gelegt.
"Ace, ich glaube, ich sollte so langsam los. Morgen haben wir ja Schule." Unterbrach ich Ace's Monolog über Autos.
Er hielt inne und sah dann sanft  zu mir.
"Oh, Klar. Ich bring dich eben rüber." Ace und ich standen auf und ich verabschiedete mich von allen.
Dann verließen wir den Gartem und gingen über die Straße.
"Alles in Ordnung, Luna?"
Wollte er stirnrunzelnd wissen.
"Klar." Lachte ich. "Was soll schon sein?" Augenverdrehend setzte ich mein schönstes, überzeugenstes Lächeln auf und gab ihm innerlich widerstrebend und wütend einen Kuss auf die Wange.
"Ich dachte schon. Gute Nacht, Süße." Ace strahlte mich an und machte es mir wieder unglaublich schwer standhaft zu bleiben.
Aber es reichte mir endgültig.
All die Geheimnisse und Lügen.
"Gute Nacht, Ace."