67. Verwirrt

4.4K 184 9
                                    

Strahlend schlug ich die Decke über mich und starrte die Wand an, während ich an die letzte Zeit dachte.
Ich hab hier so viel erlebt.
Ich habe innerhalb so weniger Zeit Freunde gefunden und Ace.
In diesen wenigen Wochen habe ich mich verliebt und bin jetzt trotz meiner schlechten Erfahrungen mit einem unglaublichen Jungen zusammen.
Oh man.
Grinsend schloss ich die Augen und driftete ins Reich der Träume.

Am nächsten Morgen war ich endlich mal wieder ausgeschlafen - Und das obwohl ich wie jeden Tag früh aufstand-.
Fröhlich erledigte ich meine Morgen Routine und huschte dann mit Tasche bepackt nach unten um mir noch einen Apfel in den Mund zu stopfen und meiner Familie einen 'Guten Morgen!' zu wünschen.
Marco fuhr mich zur Schule und ich ging schnell auf Mila zu, die ich schon von weitem gesehen hatte.
"Hi." Grinste ich und Mila und ich umarmten uns.
"Hi. Na? Wo hat Ace dich gestern hingebracht?" Fragte sie dann sofort und quietschte kurz.
Ich lachte leise.
"Ace hat mich zu einem richtig schönem See im Wald gebracht, glaub mir es war wunderschön." Schwärmte ich und Mila grinste.
"Süß, ihr zwei. Sag mal... Wie geht es Henry so?" Murmelte sie und spielte mit ihren Fingern.
So ist das also...
"Ach ganz gut, warum?" Fragte ich und beobachtete wie Milas Augen zu funkeln begannen, als sie aufsah.
"Nur so." Gab sie nur schelmisch grinsend von sich.
"Mila?"
"Mhm?"
"Stehst du auf meinen Bruder?"
Ertappt zuckte sie zusammen und schüttelte wie von der Tarantel gestochen den Kopf.
"Nein. Ich wollte nur fragen. Er war ganz nett beim Ball und ja." Sagte sie schnell und ich nickte ihr beschwichtigend zu.
"Schon gut, ich glaub dir." Lachte ich.
Nop, kein Stück.
Der Unterricht begann und ich beeilte mich zu dem Biosaal zu kommen.

Ace war heute nicht da, also verlief der Tag recht langweilig.
Nicht mehr ganz so gut gelaunt stampfte ich nachhause und zog mir Sportsachen an, weil ich unbedingt nochmal zu diesem See wollte.
Mit zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haaren lief ich los und versuchte mich an den Weg dorthin zu erinnern.
Irgendwann kam ich an die dichte Tannenreihe und kletterte triumphierend zwischen den dunklen Baumstämmen hindurch.
Und tatsächlich hatte ich zum See gefunden, fröhlich hüpfte ich zu dem Felsen, auf dem Ace und ich gestern gesessen hatten.
Während ich ins tiefblaue Wasser schaute, versuchte ich mir vorzustellen wie ein kleiner, jüngerer Ace hier umhertollte und in das kühle Wasser sprang.
Bei diesem Gedanken musste ich unwillkürlich lächeln.
Eine ganze Weile saß ich dort und ließ meinen Gedanken freien Lauf.
So langam begriff ich warum er diesen Ort liebte, das Rauschen des Wassers und das vereinzelte Zwitschern der Vögel beruhigten einen.
Plötzlich hörte ich ein leises Rascheln und drehte mich ruckartig um.
Ich blinzelte kurz und erkannte einen aufgebrachten Collin.
Sein Blick fuhr zu mir und seine Augen weiteten sich.
"Luciana. Du solltest nicht hier sein." Knurrte er und ich zuckte zusammen, da es irgendwie unmenschlich klang.
Erschrocken beobachtete ich ihn wie er mit einem großen Satz zu mir sprang und mich an der Hand in die entgegengesetzte Richtung zog.
In einem Höllentempo rannten wir durch den Wald und ich hatte kaum Zeit mich zu fragen was hier eigentlich vor sich ging.
Irgendwann hatten wir es aus dem Wald geschafft und ich keuchte, als wir an der Einbahnstraße hielten.
"Was... Warum?" Brachte ich hervor.
Collin schien kaum aus der Puste zu sein.
Er bedachte mich mit einem Seufzen und blickte noch einmal zum Wald.
"Vertrau mir einfach. Geh jetzt am besten nachhause, Luciana. "Würgte er mich eiskalt ab und joggte zurück in den Wald hinein.
Vollkommen verstört von der Aktion stolperte ich nachhause und legte mich erstmal in mein Bett.
Was zur Hölle war gerade nochmal passiert?!

•Moonnight•✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt