~PoV: Manuel~
"Habe ich noch etwas vergessen?", fragte unsere Campleiterin sich selbst und fischte sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, die aus ihrem struppigen Zopf entflohen waren. "Achso, ja natürlich, hier vorne-", sie deutete auf einen kleinen Beistelltisch, "- liegen kleine Zettel, ich möchte, dass sich später jeder von euch einen Zettel davon mitnimmt, da wir in diesem Camp drei Kurse anbieten und wir entscheiden müssen wen wir wo einteilen. In den Kursen vertreten ist:-", sie schaute kurz auf ihren Zettel, "- Kunst, Musik und Schauspiel. Auf den Zetteln kreuzt ihr bitte den Kurs an, an dem ihr teilnehmen wollt, zusätzlich unterstreicht ihr noch den Kurs den ihr alternativ wählen würdet, für den Fall, dass eure erste Wahl zu voll sein sollte. Sollte ein Kurs zu voll sein, werden die Plätze ausgelost. Noch Fragen?", sie strahlte in den vollen Raum, in dem sich um die dreißig Jungendliche befanden.
"Gut, keine?", sie blickte noch einmal fragend in die Runde, "Dann soll jetzt bitte jeder nach vorne kommen, hier aus dem Körbchen-", sie deutete auf einen kleinen Korb der, auch wie die Zettel, auf dem Beistelltisch stand, "-ein Los ziehen, auf dem dann eure Zimmernummer steht. Die Jungs gehen bitte die von der Haustür aus rechts stehende Treppe hinauf und suchen auf der Seite ihre Zimmernummer und die Mädchen suchen ihr Zimmer auf der linken Seite. Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit.", der ganze Raum fing an zu Klatschen und die Ersten tümmelten sich auch schon zu dem Beistelltisch neben der Bühne, auf der unsere Leiterin gerade noch ihre Ansprache hielt.
Wenig später begab ich mich nun auch quatschend mit Nadine, als einer der Letzten, langsam mit meinem Gepäck zu dem Tisch und nahm mir einen Zettel und ein Los.
"Nummer 112, na hoffentlich wartet da nicht noch eine Plage auf mich.", witzelte ich während Nadine und ich uns aus dem Raum begaben.Gemeinsam liefen wir an den großen, edlen Treppen vorbei und verabschiedeten uns.
Seufzend sah ich zwischen meinem Koffer, meiner darüber liegenden Tasche und der Treppe hin und her. Gut, irgendwann musste ich es so oder so nach dort oben schaffen.
Fluchend pustete ich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, packte meinen Koffer und stammpfte die Marmorstein Stufen mit den weißen Teppichfliesen hinauf."34 und 35.", zählte ich leise keuchend vor mich hin, da ich mir die Zeit ein wenig vertreiben wollte.
Ich drehte meinen Kopf um 90° und sah eine reine Fensterwand, die ganze vordere Oberhälfte von diesem Gebäude bestand aus Fenstern. Immer noch schnaufend sah ich in den langen Gang der an jeder Seite mit jeweils sieben Türen bestückt war.Schlürfend ging ich den Gang entlang und hielt nach Zimmer 112 Ausschau.
Vor der vorletzten Tür auf der linken Seite blieb ich stehen. Ich schaute nochmals auf mein Los und dann auf die Zimmernummer, die direkt auf der Tür stand. Entschlossen drückte ich den Türknauf nach unten.Ich blickte durch das weiß angestrichene Zimmer, das einen billigen Parkettboden besaß. Wer würde mich wohl hier erwarten? Das Zimmer schmückte ein ziemlich großes Fenster das in der Mitte des Raumes hing, neben ihm standen zwei Holzbetten. Auf dem linken lagen allerdings schon Kleidungsstücke, darunter ein blaues T-Shirt, eine graue Hose und ein ganzer Koffer mit vielen weiteren Kleidungsstücken. Der Schrank, der hinter dem bereits besetzten Bett stand, war auch schon geöffnet, woraufhin ich schließen konnte, dass ich schon ziemlich spät dran war mit dem Zimmer 'einchecken'.
Gegenüber von dem belegten Bett befand sich ein zweites, das dann wohl mir gehörte. Hinter dem Bett war eine Tür die wahrscheinlicher Weise zum Bad führte, da aus diesem Wassergeplätscher zu hören war. Und neben mir war komischer Weise noch ein ganzer Stellplatz für ein Bett frei, wenn ich mich nicht irrte.'Komisch ich dachte, meine Mutter hatte mir gesagt, dass das Ding völlig ausgebucht war. Wieso also verschwendeten sie diesen Platz?'
Ohne diesem Thema noch einen weiteren Gedanken zu schenken rollte ich meinen Koffer zu dem noch freien Bett und setzte ihn dort ab, die Tasche ließ ich auf dem Boden stehen.
Plötzlich hörte ich, wie die vermutete Badtür geöffnet wurde. Erschrocken schaute ich von dem Reißverschluss meines Koffers auf und wartete darauf endlich das Gesicht meines Mitbewohners zu sehen, den ich jetzt einen Monat lang ertragen musste.
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R.E.A.L. -Glpalle ff
FanfictionWas kann schon passieren, wenn man gezwungen wird 4 Wochen in einem Feriencamp die Zeit tot zu schlagen? Klar, es könnten Dinge passieren, die nie jemand für möglich gehalten hätte. Gefühle, Intrigen und ein paar Partys, die etwas aus dem Ruder lauf...