Bazille #35

113 7 2
                                    

~PoV: Manuel~

"Ok, Nevio. Schön und gut. Aber versteh mich nicht falsch, -", langsam ging ich einen Schritt auf ihn zu und durchbohrte ihn förmlich mit meinem Blick, "ich hab keinen Bock auf eine Bazille, die sich hier einnistet und jeden verseucht.", setzte ich kalt fort mit einem Hauch von Sarkasmus. "Sorry.", fügte ich noch schnell hinzu und setzte ein kleines, erlogenes Lächeln auf. Der Junge jedoch drehte sich ohne auch nur die Miene zu verziehen wieder zu dem dritten Bett um und sprach weiter mit der Leiterin.
Der Typ kam mir schon jetzt mehr als selsam vor. Unbemerkt warf ich Patrick einen skeptischen Blick zu, den er auch sofort erwiderte.

"Gut, dann schlaft gut Jungs.", verabschiedete sich die blonde Frau im Türrahmen und zwinkerte Nevio zu. Leise schloss sie die Tür und ließ uns mit dem Neuen zurück. Patrick, der soeben ins Badezimmer lief, rief Nevio zu sich, welcher auch sofort an tanzte.
Zwar konnte ich nicht beobachten was Patrick ihm zeigen wollte, allerdings klärte sich dies auch schon, als er anfing zu reden. "Hör mal, das hier ist meine Seite und das Manuels, also wehe ich sehe dich dort.", drohte er und ich musste mich schmunzelnd an dem Tag zurück erinnern, an dem wir diese Diskussion führten. "Und jetzt entschuldige mich, aber ich muss mich noch umziehen.", grinsend erhaschte ich einen Blick auf Patricks Hände, die Nevio aus dem Zimmer stießen und danach ruckartig die Tür schlossen.
Etwas niedergeschlagen ließ er sich auf sein Bett fallen und ließ einen Seufzer aus. Langsam ging ich auf ihn zu, stellte mich vor ihn und sein Bett. "Wieso kommst du eigentlich erst jetzt?", wollte ich von ihm wissen, woraufhin er sich nur am Hinterkopf kratzte und mit den Schultern zuckte. "Es muss doch irgendeinen Grund geben.", hakte ich nach, doch er rümpfte nur die Nase. Nein, der Junge blieb mir einfach ein Rätsel. Erst tat er so, als würden ihm die Sticheleien überhaupt nichts ausmachen und jetzt schien er total bedrückt, wegen Patricks Ansage. "Meine Mutter-", fing er wie aus heiterem Himmel an zu reden. "Sie war schwer krank und ich musste auf sie aufpassen." Oh, das erklärte natürlich einiges. "Sorry.", entschuldigte ich mich bedrückt. "Alles ok. Ihr geht es schon wieder gut.", gab er leicht lächelnd zurück. Doch stellte ich mir eine Frage, weshalb sollte ihn seine Mutter jetzt noch ins Camp schicken? Woche drei begann schon morgen und er müsste alles nachholen.
Ich zog scharf die Luft ein und verzog mich wieder auf mein Bett.

Noch ein Nachteil dank dieses Nerds war, dass es eine gefühlte Ewigkeit dauerte, bis alle im Bad fertig waren und man endlich in Ruhe schlafen konnte. Ich und Patrick waren schon längst fertig, während Nevio immer noch seine Modenschau im Bad verübte. Seufzend ging ich auf Patrick zu, der breitbeinig mit dem Kopf in den Händen versunken auf seinem Bett saß. "Weißt du, was mich ankotzt?", sprach ich ihn an, woraufhin er schlagartig seinen Kopf hoch fahren ließ und mich abwartend  anschaute. Ich ging ein wenig näher auf ihn zu und stützte mich mit den Händen an der Wand hinter ihm ab. "Jetzt wo es gerade erst so richtig spannend werden könnte, kommt dieser Idiot.", grinsend und auch nicht darauf achtend, dass der Idiot auch jeden Moment aus dem Bad spazieren hätte können, kam ich seinen Gesicht ein wenig näher, doch er wich sofort zurück, so gut es eben ging. "Hey, was ist mit Nevio?" "Der wird mir ganz sicher nicht meinen Spaß hier dran nehmen.", entgegnete ich verführerisch und legte meine Lippen auf seine. Ich löste mich wieder von ihm und nun musste auch er grinsen, was mich dazu brachte meine vorherige Tat nochmals zu wiederholen.
Plötzlich erklang ein kleines Knarren, woraufhin mich Patrick sofort panisch von sich wegstieß. Eingeschnappt taumelte ich zurück und schaute zur Badtür, die sich tatsächlich nun auch öffnete. Nevio kam zum Vorschein, aber wie es aussah hatte er nichts gesehen, leider, sonst hätte ich endlich etwas womit ich Patrick hätte richtig ärgern können. Ich wendete ihm wieder meinen Blick zu und scannte ihn nochmals von oben bis unten. Etwas panisch spielte er mit seinem Hemdzipfel rum und versuchte möglichst niemandem in die Augen zu schauen. "Du Schisser!", neckte ich ihn schelmisch grinsend und begab mich zu meinem Bett.

R.E.A.L. -Glpalle ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt