Vorkommnisse #22

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~PoV: Manuel~

Freudig klopfte ich gegen die Holztür vor mir.
"Du?", das Mädchen mit den gewellten Haaren schaute mich etwas verwirrt an, "Was gibt's?" Gerade wollte ich meinen Mund öffnen, als auch schon Nadine hinter dem Mädchen auftauchte. "Ich glaube, der Besuch ist für mich.", grinste diese nur schelmisch und schob ihre Zimmergenossin zur Seite. Man hörte noch, wie diese anfangen wollte zu protestieren, jedoch brabbelte Nadine gleich weiter: "Also, wieso habe ich an diesem noch so schönen, sonnigen Tag die Ehre?", witzelte sie und zog ihre gezupften Augenbrauen in die Höhe. "Darf ich sie entführen?", ging ich auf das Spiel ein und hielt ihr meinen Arm hin. Grinsend hakte sie sich ein.
Ich führte sie bis zu den großen Eingangsstufen, wo uns sofort die pralle Sonne entgegen kam, die uns die Augen zusammen pressen ließ. "Was ist denn jetzt eigentlich?", wollte sie lachend wissen, doch ich zog sie nur zu dem Gebüsch hinter dem die wunderbare Aussicht auf das Dorf versteckt war. "Haha, was machst du denn?" Ich schliff Nadine sprintend hinter mir her. "Warte ab." Schnell atmend breitete ich meine Arme aus und zog die Büsche auseinander. Wieder war das Dorf in ein wundervolles Licht getaucht. Gespannt richtete ich meine Augen auf Nadine, die ich immer noch an der Hand hielt. "Wow...das ist...", stotterte sie fassungslos. Schmunzelnd ließ ich mich auf dem Gras nieder.

"Ich wollte dir kurz etwas erzählen.", sprach ich sie wieder an, als sie sich nun auch neben mich gesetzt hatte. "Hm?", erwartungsvoll schossen ihre Augenbrauen in die Höhe. "Also irgendwie kommt mir das ganze hier komisch vor." Nadine schaute mich fragend an. "Letztens, da hab ich nach dem Büro der Leiterin gesucht und ich weiß nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund habe ich die Tür zu den Putzutensilien geöffnet." Nadines Blick wurde skeptisch.
"Nun ja, in diesem Raum war nichts, außer einer Treppe die nach unten führte. Und dann hörte ich von unten Stimmen, was aber eigentlich gar nicht hätte sein können, da alle auf der Party waren.", wiederholte ich das was mir passiert war. "Und du meinst nicht, du hast dir das nur eingebildet?", Nadine fischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Nein, ich bin mir sicher. Da waren Stimmen. Selbst als die Leiterin mich erwischte, benahm sie sich so, als würde sie auf keinen Fall wollen, dass ich dort runter gehen würde.", nachdenklich richtete ich meinen Blick wieder gen Horizont. "Mir ist da auch was passiert..." Verwundert schaute ich zu Nadine. "Gestern, die Party...irgendjemand muss das mitbekommen haben." "Weshalb?" "Ein paar Mädchen riefen mir heute so Sachen zu wie 'Na, gestern schön die Sau rausgelassen?' Aber das kann doch gar nicht sein. Woher sollten sie das mitbekommen haben?" Verwundert zog ich meine Augenbrauen zusammen. Meine Gedanken schweiften wieder zu dem Traum, den ich in der Gewitternacht hatte.
Hatte dieser Traum eine Bedeutung? Und wenn ja, welche?
"Wir müssen rausfinden was die hier für ein Spiel spielen.", stellte Nadine fest. "Nun ja, erstmal muss ich diese scheiß Schauspielsache auf die Reihe bringen."
"Was ist denn?", erkundigte sie sich. "Ich spiele einen schwulen Jungen und rate Mal mit wem ich zusammen komme." "Keine Ahnung.", sie zuckte mit den Schultern. Seufzend drehte ich meinen Kopf wieder zum Himmel. "Patrick." Urplötzlich fing Nadine an laut los zu prusten.
"Was?", sie konnte nicht aufhören zu lachen, jedoch fand ich das ganze nicht so sonderlich witzig. Genervt seufzte ich. "Ok, ok, ich höre auf.", beruhigte sie sich langsam. "Ich kann den Typen nicht leiden, ok?" "Hey, Manu. Das wird schon!", lachend klopfte sie mir auf die Schulter. "Und so nebenbei, du hattest schon ewig keine Beziehung mehr, vielleicht wird das ja was.", flüsterte sie mir grinsend ins Ohr. "Och, halt's Maul, du Idiotin!", lachte ich und stieß sie von mir weg. "Ich sag ja nur." Lachend richteten wir beide unsere Augen wieder zum Himmel.

R.E.A.L. -Glpalle ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt