Café #37

119 6 0
                                    

~PoV: Nadine~

Es war später Nachmittag als Alex und ich uns auf den Weg zu Palle und Manus Zimmer machten. Die untergehende Sonne warf orangenes Licht durch das Fenster, das zum See hinaus ging. Wir hatten nichts zu tun, weshalb wir die beiden fragen wollten, ob sie Lust hatten uns zu einem Cafe zu begleiten. Als wir ankamen öffnete ich die Tür und stockte im selben Moment. Es hatte nicht lange gedauert, bis ich die zwei gefunden hatte. Die beiden waren auf dem Bett, während Manu auf Patricks Schoß und geschockt zu mir herum wirbelte. Anscheinend störten wir sie gerade bei etwas.
"Sag mal, hast du noch nie etwas von Anklopfen gehört?", beschwerte sich Patrick und schob Manu peinlich berührt von sich weg.
"Stell dich nicht so an", entgegnete ich ihm mit den Augen rollend.
"Wieso seid ihr hier?" Manu war aufgestanden und kam nun auf mich zu. Dabei fielen mir seine verstrubbelten Haare auf und ich musste Grinsen.
"Alex und ich wollten fragen, ob ihr zwei Lust hätte mit uns einen Tee in einem Cafe im Dorf zu trinken. Aber wie es aussieht-", mein Blick wanderte von Manu zu Patrick und wieder zurück. "Habt ihr ja Besseres zu tun." Ich wandte mich zum Gehen, als Manu das Wort ergriff: "Warte. Ich würde gerne mit. Ich zieh mich nur schnell um", sagte er, schnappte sich ein paar Klamotten und verschwand im Bad. Ich sah wie Patrick mir einen bösen Blick zuwarf, doch bevor ich ihm etwas gegen den Kopf werfen hätten können, klopfte es plötzlich an der Tür, woraufhin ich mich überrascht umdrehte. Die Tür öffnete sich und ein schlanker Junge mit Brille betrat den Raum. "Oh, störe ich?", wollte er wissen und schaute sich etwas unwohl im Raum um.
"Siehst du, er hat wenigstens die Höflichkeit anzuklopfen", wandte Patrick sich an mich und stand auf. Stöhnend drehte ich mich wieder zu dem Jungen. "Und du bist?" Die Augenbrauen hochgezogen musterte ich ihn von oben bis unten. Er hatte eine Jeans und ein graues Sweatshirt an. Er öffnete gerade seinen Moment, als die Badtür wieder aufging und Manu hinaus gelaufen kam. Er stoppte augenblicklich, als er den Jungen sah. "Oh, das hatte ich ja total vergessen", meinte er. "Das ist Nevio. Eine kleine Bazille, die sich hier einzunisten versucht."

"Freut mich. Mein Name ist Nadine." Lächelnd hielt ich ihm meine Hand entgegen, die er zögerlich mit seiner umschloss und leicht schüttelte.

"Wir haben vor in ein Cafe zu gehen. Hast du Lust mit zu kommen? Das wird lustig." Ich musterte ihn abwartend, doch Manu stellte sich zwischen uns. "Sorry, aber eher nicht. Das ist etwas, das wir unter Freunden machen und dazu laden wir für gewöhnlich keine lästigen Bazillen ein." Er schenkte Nevio einen gespielt mitleidenden Blick.

"Wann bist du eigentlich so ein Arschloch geworden?", wollte ich von ihm wissen, aber er ignorierte mich. "Es ist mir egal, was du sagst. Es war meine Idee, also kann ich auch entscheiden, ob er mitkommt oder nicht." Ich sah, wie Nevio mir ein schüchternes Lächeln zuwarf, wohingegen mich Manu aus feurigen Augen anstarrte. Grinsend verließ ich das Zimmer. "Kommt ihr?", rief ich und kurz danach hörte ich Schritte hinter mir.Etwa fünfzehn Minuten vom Camp entfernt wurden wir fündig. Das kleine Cafe war mit Holz verkleidet, das von der Sonne golden angestrahlt wurde. Als ich die Tür öffnete, kam mir der angenehme Geruch von Kamillentee entgegen, den ich gierig in mich aufsog. Alex führte uns zu einem kleinen Tisch, der mit zwei kleinen Bänken und zwei Stühlen bestückt war. Wir ließen uns nieder, als wir kurz danach auch schon bestellten und die Bedienung mit unseren Getränken wieder kam. "Und was gibt es bei euch momentan so?", fragte Alex, um die Stimmung ein wenig zu lockern. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen und ich schaute Manu und Palle grinsend an. "Ja, was gibt's denn so?" Manu warf mir einen Blick zu, der hätte töten können und Palle tat so, als hatte er gar nichts gehört und nippte unschuldig an seiner Teetasse. "Gut, dann eben nicht", meinte Alex, deren Frage ihr wohl im Nachhinein ziemlich peinlich gewesen sein musste. Ich konnte beobachten, wie Patrick Manu einen Blick zu warf, als wollte er ihn warnen auch nur irgendjemanden von ihrem kleinen Geheimnis zu erzählen. Als hätte ich nichts gesehen nahm ich meine Teetasse in die Hand und trank vorsichtig daraus. Gab es etwa Ärger im Paradies?  

R.E.A.L. -Glpalle ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt