"Auf jeden Fall." #33

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So schnell wie ich konnte sprintete ich hinter die Haus-Ecke, zu dem Vorhof des Hauses. Schnell atmend schob ich die Büsche auseinander und tatsächlich, Manuel war hier. Dieser drehte sich nun ruckartig und zugleich erschrocken um.
"Hab ich dir nicht gesagt-", wollte er mich schon warnen, doch ich unterbrach ihn: "Es tut mir leid." Es wurde still, man hörte nur noch ein paar Vögel die in der Luft umher flogen. Verdattert blickte er mir in die Augen. Wie konnte ich nur solche Gefühle für diesen Jungen hegen.
Ohne Vorwarnung fing es an. Wie eine Explosion, die hoch geht und danach nur noch pure Zerstörung anrichtet.
"Was?", fragte er mich jetzt, doch ich antwortete ihm stattdessen nicht und setzte mich neben ihn. "Du hast mich verstanden. Ich habe keine Ahnung was da passiert ist oder was mit mir los war. Ich weiß eigentlich nur, dass ich noch nie für jemanden Gefühlt habe...und das schon seit Jahren.", schüttete ich ihm mein Herz aus, doch er konnte im Moment nichts anderes tun, als mich sprachlos an zu starren. "Hör zu, ich habe keine Ahnung wieso ich von heute auf morgen plötzlich solche Gefühle für dich habe, aber Fakt ist, ich kann sie nicht einfach verbannen." Manuels Blick wurde wieder skeptisch: "Und warum hast du mich davor immer so scheiße behandelt? Ich verstehe es ja auch nicht, denn mir...mir geht es genau so."
"Jakob, der Typ der Nadine belästigt hat-"
"Und dem du geholfen hast.", ergänzte er mich trotzig, woraufhin ich tief durchatmete, da die Erinnerungen wieder in mir auf kamen. "Ja,...ich kenne ihn seit ich denken kann und deshalb stand ich auch immer hinter ihm, egal was er tat oder ob ich es gut fand. Es ist für mich wie eine Routine geworden." Der Junge mit den grünen Augen hörte mir immer noch aufmerksam zu und ich war froh darüber, dass seine Mundwinkel sich nun auch lockerten.
"Weißt du was?", er setzte zu einem Satz an, "Warum versuchst du nicht mal vor ihm zu stehen?" Etwas irritiert schaute ich zu Boden. Was genau meinte er damit?
"Warum versuchst du nicht mal die Entscheidungen für euer 'Dreamteam' zu fällen?" Ich wendete mich ihm wieder zu. Er hatte schon in gewisser Weise Recht. Ich stand schon immer im Schatten von Jakob. "Ja...ich meine, wir haben sogar unseren eigenen Schwur.", erwiederte ich lachend, woraufhin Manuel mich erwartend anschaute, so als wollte er unbedingt wissen welcher es war, doch ich zögerte. "Äh...der Schwur war: der, der meinen Freund zu Boden schlägt, wird bis auf den Tod gehasst.", bedrückt und ängstlich auf seine Reaktion wartend kratzte ich mich am Hinterkopf. "Scheint ja nicht so funktioniert zu haben.", stellte er nun lachend fest, weshalb ich auch sofort mit in seine etwas außergewöhnliche Lache einstimmte.
Es war toll mit ihm zu Lachen, er hatte in solchen Momenten immer eine positive Ausstrahlung, die mich praktisch umhüllte.
"Du hattest mich doch nach Etwas gefragt, was ich noch nie zu jemandem gesagt habe.", fing ich wieder an zu reden, als wir uns beruhigt hatten. "Ja."
"Es gibt da eine Sache, die ich noch zu niemandem gesagt habe ohne zu Lügen." Langsam neigte ich meinen Kopf zu ihm. Er tat es mir gleich, was mir sofort meine Unsicherheit nahm und mich meinen Satz beenden ließ: "Ich liebe dich." So dass wir uns noch in die Augen sehen konnten, stockte ich vor seinem Gesicht und blickte in seine Augen. Das Grün blitzte im Sonnenlicht immer wieder auf und ich konnte das Verlangen in seinen Augen erkennen. "Bist du dir da sicher?", raunte er gegen meine Lippen. Und ich hätte alles sagen können, doch mir fiel nur eine einzige Antwort darauf ein. "Auf jeden Fall.", mit diesem Satz legte ich meine Lippen auf seine. Er stimmte sofort in den Kuss mit ein und ich sah wieder die eintausend Sterne aufblinken, die ich auch das letzte Mal vor meinen Augen tanzten.
Plötzlich löste er sich von mir. Verwirrt schaute ich in seine Augen, die erst zu meinen Lippen und dann zu mir hoch schauten. Sein etwas ernster Blick wandelte sich in ein Grinsen um. "Gut, ich nämlich auch." Ohne dass ich auch nur irgendwas hätte erwiedern können, presste er seine Lippen wieder verlangend auf meine, woraufhin ich auch wieder mit einstimmte. Ich erschrak, als ich ein Rascheln hörte, doch ließ mich erstmals nicht davon beirren. Erst als kurz darauf auch eine Stimme erklang, löste ich mich hastig von Manuel. "Ok, sowas hatte ich allerdings nicht unter zusammenraufen verstanden.", Nadines Stimme.

R.E.A.L. -Glpalle ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt