Party #10

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Ein Gesicht mit markanten Wangenknochen kam hinter der Tür hervor. Die Person hatte zudem auch noch braune Augen und braune Haare.

"Du?", riefen wir entsetzt, wie aus einem Mund.
Nicht nur, dass ich Nadine vielleicht überhaupt nicht mehr sehen würde, wenn wir nicht in den gleichen Kurs kämen, nein. Jetzt musste ich mir mein Zimmer auch noch mit einem Jungen teilen, der einem aggressiven Eichhörnchen ähnelte.

"Na, geil. Jetzt darf ich auch noch vier Wochen lang mit einer Siff-Frisur mein Zimmer teilen!", maulte er und schaute mich mit einem provozierenden Blick an. "Glaub mir, du bist auch nicht meine erste Wahl in diesem Punkt gewesen.", konterte ich und widmete mich wieder meinem Reisegepäck.
Ich hörte wie der andere sich nun auch wieder seinem Koffer widmete und kurz darauf seine Sachen in den Schrank räumte.

"Komm, mal!", hörte ich plötzlich eine Stimme aus dem Badezimmer schreien. Besorgt darüber, ob er mich jetzt knebeln würde und im Bad einsperren würde lief ich auf die angelehnte Badezimmertür zu und schob sie leicht zur Seite. "Hör mal, das hier-", er zeichnete in der Luft eine Linie und deutete auf die rechte Seite des Spiegels, auf dessen Ablage schon viele Badezimmer Produkte standen, "-ist meine Seite, das deine.", er deutete auf die linke Seite.
War das jetzt ein Scherz? Schon verflog der Gedanke, dass ich es ja mal mit ihm versuchen konnte wieder.

"Gut, sollen wir dann auch noch das Klo und die Dusche teilen?", erkundigte ich mich mit hochgezogen Augenbrauen und großen Augen. Er jedoch zwängte seine Augen zusammen, sodass nur noch kleine Schlitze zu sehen waren, gab einen knurrenden Ton von sich und rämmpelte an mir vorbei.

'Alles klar, du mich auch.'

Mein wütendes Eichhörnchen, wie ich Patrick taufte, war schon hinunter gegangen, zur Party.
Also, zog ich mir nun ungestört mein weißes T-Shirt aus und stüllpte mir dafür ein blaues über. Ich schnappte mir mein kurzarmiges, schwarzes Hemd vom Bettrand, zog es über das blaue T-Shirt und ging aus der Zimmertür.

Gespannt was mich wohl auf dieser Party erwarten würde, und vor allem welche Menschen, lief ich durch den langen Gang und stieg dann die Treppen hinunter.
Ich öffnete die große Eingangstür und schaute mich um. Ich sah jedoch nirgends einen See oder gar eine Party. Auf einmal hörte ich Gegrölle, dass von dem kleinen Sandweg kam, der wahrscheinlicher Weise hinter das Haus führte.

Ich ging die Treppen hinunter und folgte dem Sandweg, als mir auf einmal ein starker Bier Geruch entgegen kam und die Stimmen immer lauter wurden.
'Ich dachte, die dürfen hier kein Bier anbieten, auch wenn die Teilnahme an diesem Camp ab sechszehn war.'
"Ah, da bist du ja!", hörte ich plötzlich Nadine mich begrüßen und sah wie sie auf mich zu gestolpert kam.
Sie viel mir um den Hals und sofort hatte ich den starken Geruch von Bier in der Nase. "Hast du getrunken?", fragte ich an sie gewandt, woraufhin sie mich mit großen Augen an starrte. Obwohl die Frage eigentlich klar war, da sie mich beinahe umgerannt hätte und auch nicht mehr gerade stehen konnte.
Seit wann lief diese Party denn schon?
Ohne Antworten auf meine Fragen wurde ich von ihr mit hinter die Hausecke gezogen. Nun sah ich einen See und eine Party. Der See war zwar nicht besonders groß, dafür aber die Party.

Links von mir stand eine Bar an der auch schon reichlich Jugendliche standen. Gleich vor der Bar stand ein aufstell Pavilion unter dem sich ein DJ Pult befand und auch schon ein paar Jugendliche tanzten. Links neben dem Pavilion war der nicht all zu große See auf dem ein paar Mädchen und Jungs auf aufblasbaren Melonen, Donuts und verschiedenen Eissorten schwammen und sich angeregt unterhielten.

Alles war toll, geradezu fantastisch, nur die Frage war weshalb man sich so eine Mühe für eine Willkommensparty machte.

Plötzlich wurde ich von hinten angerämmpelt und ich sah ein paar Mädchen die tratschend an mir vorbei liefen. "Hmm, anscheinend hat die Party doch noch nicht vor so langer Zeit angefangen, wenn noch so viele kommen.", grübelte ich laut vor mich hin und schaute den Mädchen hinterher.
Nadine schaute nun erwartend zu mir und zog mich dann mit einem Grinsen ins Getümmel: "Nein, sie fängt gerade erst an."

R.E.A.L. -Glpalle ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt