~PoV: Manuel~
"Ok, wieso habe ich mich noch mal von dir überreden lassen, mit zugehen?", fragte ich Nadine seufzend, während ich mit ihr zur Party lief. "Keine Ahnung, wegen meinem unschlagbaren Scham? Und vielleicht, weil du Mitleid mit mir hast." Lächelnd schlang sie einen Arm um meine Hüfte. "Achso.", pflichtete ich ihr bei und zog meine Augenbrauen in die Höhe.
Nadine führte mich zu dem Zimmer, in dem die Party statt finden sollte, öffnete dann die Tür und zog mich hinein. Es spielte verdammt laute Musik, die man schon von draußen hören konnte, wobei ich mich fragte, wie sie es schaffen sollten, dabei nicht erwischt zu werden, aber das sollte sich schließlich noch herausstellen.
Vielleicht schickten sie auch einfach alle kurz vor 22:30 Uhr auf ihre Zimmer, damit niemand etwas mitbekam, doch jetzt sollte ich noch keine Antwort darauf bekommen.
Plötzlich drang mir ein sehr bekannter Geruch die Nase empor, Alkohol. Wie hätte es auch anders sein sollen? Es war schließlich eine Party, die von sechzehn und siebzehn jährigen veranstaltet wurde.In dem relativ großen Zimmer waren ein paar Lichterketten aufgehangen, die den Raum nicht ganz so kahl wirken ließen. Rechts neben mir saßen schon ein paar Leute auf den Betten, genauso wie links von mir.
Vor uns standen auf einem kleinen Tisch verschiedene Getränke, um die sich auch schon mehrere Leute tummelten.
"Bereit Party zu machen?" Ich schaute auf Nadine herab. "Aber sowas von!" Sie grinste mich an und wir gingen zu den Getränken.
Genüsslich schlürfte ich an meiner Limo, da ich es für keine so gute Idee hielt zu trinken, wenn die Leiter jeden Moment rein platzen könnten.
Nach einiger Zeit kam eine Person mit gestylten Haaren, einer orangenen Bluse und einer grauen Hose auf mich zu, Patrick.
"Hey.", begrüßte er mich, doch ich blickte nur verwundert von meiner Limo auf. "Ähm, hey? Und seid wann reden wir jetzt miteinander?", leicht lachend schaute ich in seine kastanienbraune Augen.
"Bild' dir ja nichts ein, ok?", er setzte ebenfalls ein Lächeln auf.
"Ich wollte mich entschuldigen-"
"Ach, für was alles? Mich zusammen geschlagen zu haben? Mich von Anfang an wie Dreck behandelt zu haben oder die Kommentare über meine Haare?", mit hochgezogen Brauen musterte ich ihn grinsend.
"Dass ich bei der Sache mit Patricia so über reagiert habe.", seine Mundwinkel lockerten sich wieder, "Aber das über deine Haare nehme ich nicht zurück." Gespielt beleidigt trank ich aus meiner Limo und spielte mit dem Gedanken sie wieder auf ihn zu schütten, wie am Abend der Willkommens-Party.
"Na, habt ihr Spaß?" Ich schaute von dem roten Plastik Becher auf und entdeckte Nadine, die sich zu uns gesellt hatte. "Ja, ich...muss dann auch mal wieder.", meldete sich Patrick zu Wort und verschwand auch gleich darauf.
"Ihr redet freiwillig miteinander? Hab ich was verpasst.", grinsend durchlöcherte meine beste Freundin mich mit ihrem Blick. "Frag nicht! Ich habe keine Ahnung.""Trink, trink, trink!", hörte ich die Menge grolen. Nadine und ich saßen unbeeindruckt auf einem der Betten und machten uns über die Dummheit dieser Menschen lustig. Sie feuerten jemanden an zu trinken. Wie krank war das bitte?
Der Junge, der von den anderen angefeuert wurde, hatte nun schon mehrere Becher hinter sich und torkelte nur noch lachend vor sich hin.
Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass es bereits 22:00 war, was mich kurzzeitig aufschrecken ließ.
'So lang habe ich hier schon meine Zeit verschwendet?', wunderte ich mich.
"Nadine?"
"Hm?" Sie schaute mich relativ abwesend an, da sie viel zu verstört von dem Spiel war, das dort vor unseren Augen ablief. "Ich gehe. Ist das ok für dich?" Sie nickte und rief mir zum Abschied noch ein "Tschau, Nilpferd!" hinter her.
Etwas erschöpft vom heutigen Tag und den Treppen, die ich gehen musste, um an meine Zimmertür zu gelangen, stolperte ich in den Raum und ließ mich vorn über in mein Bett fallen. Erschöpft atmete ich in mein Kopfkissen aus. Stöhnend drehte ich mich auf den Rücken, als ich plötzlich hörte, wie die Tür aufgerissen wurde. Verwundert hob ich meinen Kopf, machte mir aber nicht die Mühe mich aufzusetzen. Ich erkannte einen Patrick mit zerzausten Haaren, der hinter sich die Tür schloss und mich musterte. Ich hörte zuerst ein Schniefen und dann sah ich, wie er sich so schnell es ging zur Seite drehte und ins Bad stürmte. Die Tür knallte hinter ihm ins Schloss.
Verwundert starrte ich ihm hinterher.
'Soll ich? Soll ich zu ihm gehen?'
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R.E.A.L. -Glpalle ff
FanfictionWas kann schon passieren, wenn man gezwungen wird 4 Wochen in einem Feriencamp die Zeit tot zu schlagen? Klar, es könnten Dinge passieren, die nie jemand für möglich gehalten hätte. Gefühle, Intrigen und ein paar Partys, die etwas aus dem Ruder lauf...