"Es freut mich, dass ihr heute alle so pünktlich erschienen seid zur zweiten Stunde unseres Kurses. Also heute werden wir ein bisschen etwas über Schauspielerei lernen. Ihr werdet kleine Probeszenen spielen, ich werde euch ein paar Grundregeln näher bringen und dann werden wir noch einmal das Skript miteinander durch gehen.", informierte uns Dominik, der lächelnd auf der Bühne stand. Wie konnte dieser Mann jeden Tag so verdammt gut drauf sein? Eine Überdosis Kaffee?
"Ok, Patricia, Paul und Anna ihr bildet bitte eine Gruppe und Manuel und Patrick ihr die zweite. Ich habe hier zwei Zettel auf denen passende Probeszenen für eure Rollen stehen." Dominik kam zu Patrick und Patricia und übergab ihnen beide einen Zettel. "Bitte geht nun mit euren Gruppenmitgliedern zusammen." Seufzend beobachtete ich, wie Patrick mit gesenktem Kopf auf mich zu kam. Er ließ sich, ohne mir auch nur einen Blick zu schenken, neben mir auf den Stuhl fallen und hielt den Zettel so hin, dass wir ihn beide lesen konnten.Simon: "Ich muss dir etwas sagen."
Michael, schaut unbeeindruckt in der Gegend rum, : "Ja, was gibt's?"
Simon, kratzt sich beschämt am Hinterkopf, : "Ich...ich habe nie aufgehört dich zu lieben."
Michael schaut erschrocken zu Simon auf.
Simon: "Und, was sagst du?"
Michael, immernoch geschockt, :"Ich auch nicht."
"Das mach' ich nicht.", kopfschüttelnd wendete ich mich an Dominik. "Doch, das wirst du. Schließlich wird so eine ähnliche Szene auch im Stück vor kommen." Er zwinkerte Patrick und mir zu. Ich hörte wie Patrick ein wütendes Schnaufen von sich gab.
Patricia, Paul und Anna knieten vor einem Karton, der einen Tisch da stellen sollte. "Aber Mama, Papa bitte!", fing Anna an zu flehen. Patricia, die eben noch damit beschäftigt war sich über den unbequemen Holzboden aufzuregen, versuchte nun neutral zu wirken. "Schatz, du wirst kein Geld von uns bekommen."
"Ja, du warst doch erst vor einer Woche Shoppen.", stimmte ihr Paul zu. "Aber...ich möchte jemanden beeindrucken.", stammelte das schwarzhaarige Mädchen. "Kommt gar nicht in die Tüte." Paul machte einen ziemlich gelangweilten Gesichtsausdruck.
'Da werde ich bestimmt sogar eine bessere Schauspielerischeleistung abgeben.'
"Außerdem hat Simon von uns schon ein wenig mehr als sonst bekommen.", erklärte Patricia, woraufhin Anna weg rannte. "Klar, immer bekommt er alles!", schrie diese noch.
"Also, Anna von dir bin ich wirklich beeindruckt!", lobte Dominik das schwarzhaarige Mädchen und klatschte in die Hände. Patrick und ich regten nicht einen Finger, auch nicht aus Höflichkeit. Die drei gingen wieder zurück auf ihre Plätze und Dominik bat uns auf die Bühne. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. "Ok, bitte. Fangt an.", gab unser Lehrer die Anweisung.
"Ich muss dir etwas sagen.", fing Patrick an. Wie es auf dem Blatt stand schaute ich etwas unbeeindruckt in die Ferne und sagte meinen Satz: "Ja, was gibt's?" Ohne sich auch nur in irgendeiner Weise zu bewegen, da er entweder vergessen hatte, was er zu tun hatte oder einfach keine Lust hatte, führte er seinen Satz fort: "Ich habe nie aufgehört dich zu lieben." ,sagte er vermutlich trotziger, als gedacht. Ich schaute zu ihm auf. "Und was sagst du?" Seine braunen Augen starrte mich an und es schien so, als könnte er sich nicht von meinen lösen. Kurz zwinkerte ich ein paar Mal, um aus meiner Starre zu erwachen. "Gut, ich auch nicht."
"Oh Gott...", unterbrach uns Dominik. "Ihr müsst euch mal ein wenig anfreunden. Wenn sich das nicht ändert, wird das Stück grauenhaft." "Ich teil' mit ihm schon ein Zimmer, reicht das nicht?", protestierte der braunhaarige neben mir. "Offensichtlich nicht, ich werde euch später mal ein paar Aufgaben zu dem Thema Schauspiel geben, die ihr zusammen erledigen müsst.", gab er uns Bescheid, jedoch war ich so gar nicht von dieser Idee begeistert. "Ich mach den Scheiß sogar freiwillig allein.", nuschelte ich, aber Dominik hörte mich. "Glaubt mir, ich habe überall Augen. Ihr werdet das zusammen machen." Mit düsteren Blick durchlöcherte er uns beide.~PoV: Patrick~
Ohne Manuel zu zuhören starrte ich auf den kleinen See, hinter dem die Berglandschaft ruhte. Plötzlich hörte ich eine paar Stimmen, die hinter der Hauswand hervor drangen. Interessiert blickte ich nach rechts. Ein paar größere Jungen schubsten einen kleineren mit sich, der sichtlich nicht begeistert davon war. Die Jungen hatten uns anscheinend noch nicht bemerkt, weshalb sie ohne zu zögern den kleineren Jungen in Richtung See rissen. "Lasst mich endlich in Ruhe!", schrie der Junge verzweifelt. Ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen auch Manuel, der dem Geschehen nun seine Aufmerksamkeit schenkte, zuckte nicht mal mit der Wimper. "Na, interessiert es dich auch so, wie laut es platschen wird, wenn wir ihn rein schmeißen.", sprach der eine zu seinem Komplizen und deutete auf den See. "Nein, bitte nicht!", bettelte der etwas Mulmigere.
"Gib das wieder her!", flehte ich. "Ha, niemals!", er machte die Box auf und sah hinein, "Schokoriegel, Smarties und ein Brownie?", verspottend lachend schaute er zu mir auf. Ängstlich hielt ich seinem Blick stand. "Das erklärt warum du so aussiehst, du Fettsack! Deine Mutter sollte sich schämen, dich so fett werden zu lassen.", grinste er mich böse an. Ich konnte das Wasser in meinen Augen bereits spüren. Ich hatte mich damit abgefunden, dass die anderen mich als fett bezeichneten, aber wenn jemand etwas gegen meine Mutter sagte, war Schluss. "Meine Mutter ist tot." Ohne eine Reaktion abzuwarten, rannte ich weg.
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R.E.A.L. -Glpalle ff
FanfictionWas kann schon passieren, wenn man gezwungen wird 4 Wochen in einem Feriencamp die Zeit tot zu schlagen? Klar, es könnten Dinge passieren, die nie jemand für möglich gehalten hätte. Gefühle, Intrigen und ein paar Partys, die etwas aus dem Ruder lauf...