Gewitter #14

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"Es tut mir ja wirklich leid, aber das Los hat entschieden. Da kann ich nichts machen." Seufzend wollte ich gerade protestieren, doch urplötzlich schlug die Türe des Büros auf.
Ich musterte den Jungen mit dem grauen T-Shirt und den durchnässten Haaren, Patrick.

"Ach, du auch hier.", erwartend schaute ich zu ihm. "Och, ja. Ich wollte mich nur kurz mal erkundigen welches Haargel den gut für Limonade ist, weißt du?", sarkastisch grinsend schaute er zu mir. "Nimm doch ein bisschen von deinem "ich sehe doch sowieso jeden Tag total beschissen aus" Shampoo, scheint ja zu wirken.", ich erwiderte sein unechtes Lächeln und zwinkerte im zu.

"Ok, Jungs es reicht, das ist hier kein Kindergarten! Ich sage dir jetzt genau das gleiche was ich Manuel schon gesagt habe: ihr werdet diese vier Wochen miteinander aushalten, ok?", pammte sie uns an.
Eingeschüchtert schauten Patrick und ich uns an, sein Gesichtsausdruck verzog sich jedoch zu einem wütenden Blick. "Gut, dann werde ich mir wohl endgültig 'ne Brücke suchen.", wutendbrand stürmte er aus dem Zimmer, was die Leiterin aufseufzen ließ. "Gut, Manu. Geh auf euer Zimmer, es ist schließlich schon 21:15 Uhr und um 21:30 Uhr ist Bettruhe.", befiel sie mir freundlich und bevor sie schon wieder mit den komischen Handbewegungen anfing, nickte ich und stand auf. "Gute Nacht.", freundlich lächelte sie mir zu und ich erwiderte den Wunsch ebenfalls aus Höflichkeit.

"21:42 Uhr, wenn der erwischt wird!", kicherte ich leise in mich hinein, als ich in meinem Bett lag. Patrick war immer noch nicht aufgetaucht, jedoch vermisste ich dies auch nicht wirklich.
Plötzlich hörte ich, wie die Zimmertür leise knarrend geöffnet wurde und sich jemand die Nase rümpfte. Die dunkle Gestalt tastete sich langsam zum Badezimmer und schloss die Tür hinter sich, und wenig später hörte ich nur noch ein Wasserplätschern der Dusche.
Wo war er gewesen?
-Stop, darüber sollte ich mir nun wirklich keine Sorgen machen.-

Ich schrack zusammen, als plötzlich ein schallender Laut ertönte, ein Blitz. Auf dem Schrank tauchten für einen Moment die Schatten der Äste auf, die vom Licht beleuchtet wurden.
Jetzt viel mir auch das brasseln der Regentropfen auf dem Dach auf. Gähnend zog ich meine Decke ein wenig an mich heran und machte es mir auf meinem Kopfkissen bequem. Halbschlafend ließ ich mich von dem synchronen aufbrallen der Wassertropfen in den Schlaf wiegen, bis ich endgültig in der Traumwelt versunken war.

"Was willst du mir damit sagen?", schrie ich Nadine aufgebracht an. Mittlerweile bildeten sich schon die ersten Tränen in ihren braunen Augen. "Verstehst du das nicht?", brüllte sie schon beinahe zurück und fuhr sich durch ihre Haare. "Verdammt, das alles hier ist Fake!", sie zeigte durch den riesigen Raum in dem wir standen. Alle Leute waren wie erstarrt.
Ich sah ein paar Jugendliche die dabei waren zu malen, miteinander zu reden oder auch zu singen. Alle standen sie um uns zwei herum, und wir zwei standen mitten in diesem Kreis voller regloser Körper.
"Du weißt, doch gar nicht von was du da redest! Du hast doch überhaupt keine Ahnung.", ich bemerkte, wie mir ein paar Tränen über das Gesicht liefen. "Bist du eigentlich komplett bescheuert?! Du bist doch total geblendet von dem allem hier! Es ist nicht real ok?", Nadine wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht, "Siehst du?", sie lief auf eine Wand zu und berührte sie leicht.
Die Wand fing plötzlich an zu schwanken und ich schaute erschrocken zu wie sie zu Boden viel. Durch das Fenster, durch das man noch bevor die Wand gestürzt war schauen konnte, konnte man eine wundervolle Naturlandschaft sehen. Jetzt sah man nur noch den Innenteil einer Großstadt, kein bisschen Grün oder gar Leben, alles war leer.
"Das kann doch nicht war sein!", schrie ich meine Gedanken laut aus, "Das kann einfach nicht sein!" Ich bemerkt, wie plötzlich alles um mich herum anfing sich zu drehen.
Es drehte sich alles immer schneller und schneller. Fürchterlich schreiend sackte ich in mich zusammen. Ich raufte mir immer wieder die Haare, jedoch hörte ich nicht auf zu schreien. Machte immer weiter und weiter und alles um mich herum drehte sich um so schneller.

Schreiend fuhr ich in meinem Bett auf. Erst jetzt bemerkte ich dieses Klingeln, das mich höchstwahrscheinlich zum aufwachen brachte. "Kannst du mal aufhören so rum zu schreien? Diese dämliche Klingel reicht mir.", erschrocken drehte ich mich nach rechts, wo sich Patrick gerade gähnend am Hinterkopf kratzte. "Äh...äh- sorry.", kopfschüttelnd ließ ich meine Hände noch einmal in meinen Haaren verweilen.

R.E.A.L. -Glpalle ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt