~PoV: Patrick~
Ich staunte nicht schlecht, als ich die Einrichtung dieses Clubs sah.
Jakob hatte nicht gelogen, klein, aber perfekt. Vor uns war eine hölzerne Bar mit LEDs und an der Wand dahinter waren mehrere Regale aufgehangen, auf denen Flaschen gelagert waren.
Links von uns waren zwei riesige Musikboxen und eine kleine Tanzfläche.
Rechts waren mehrere Sofas aufgestellt und vor ihnen kleine, runde Glastische.Nadine zog uns drei zur Bar und wir alle vier ließen uns nieder. "Was wollt ihr?", ein Barkeeper kam zu uns und beäugte uns alle ein mal kurz. "Gestern war Kindertag, heute gibt's nur noch das starke Zeug.", er schaute uns grinsend an. Alle bestellten etwas alkoholisches, außer ich.
Ich wollte nichts Trinken, noch nie, und ich würde auch nicht damit anfangen. Es war mir egal, ob man es von mir erwartete. Selbst Jakob hatte es nach all der Zeit akzeptiert. Meine Mutter starb daran. Nicht direkt am Trinken, jedoch machte das ihre Krankheit schlimmer.
"Und du?", der Barkeeper holte mich aus meinen Erinnerungen. "Ich nehm 'ne Cola.", sagte ich schluckend, woraufhin der Typ vor mir eine Augenbraue in die Höhe zog, dann aber verschwand.
"Hey, warum willst du denn nichts trinken?", Patricia wand sich mir zu, jedoch etwas von meinem Leben erzählen wollte ich ihr nicht. Das mit ihr und mir würde ja sowieso nicht lange anhalten. Vor allem, weil ich überhaupt nicht auf der Suche nach einer festen Beziehung war. Das war ich allerdings auch noch nie.
Ich schüttelte nur den Kopf, woraufhin sie aber weiter quengelte: "Du Schisser!", grinste sie mich provozierend an, doch ehe ich ihr antworten konnte, kam der Barkeeper zurück mit den vier Getränken.Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits 00:28 Uhr war.
Patricia lehnte schon halb schlafend an mir und Manuel und Nadine tanzten lachend auf der Tanzfläche. Allerdings konnte man das schon gar nicht mehr Tanzen nennen. Sie fielen fast zusammen, vor lauter Alkohol.
"Ok, ich muss da jetzt was machen.", sprach ich meine Gedanken laut aus und ging auf die Tanzfläche zu, woraufhin Patricia unsanft auf das Sofa viel, da sie mich als Stütze genutzt hatte."Leute, wir müssen zurück.", brüllte ich gegen die laute Musik an und sah zu dem Kleineren und seiner Freundin.
"Aber wieso denn?", gröllte Nadine und klammerte sich an Manuels Hals fest. "Ich meine das Ernst. Die erwischen uns sonst noch im Camp.", schrie ich erneut. "Sonst müssen wir alle noch den Putzdienst übernehmen.", zwar hatte ich keine Ahnung, was die Strafe bei so einer Regelverletzung war, aber mit Putzen zu drohen war immer gut und anscheinend auch erfolgreich, da die zwei nun auch stockbesoffen zum Ausgang torckelten.Schnellen Schrittes ging ich zurück zu Patricia und trug sie im Brautstill aus dem Club. Ich sah, dass die zwei anderen schon vorgegangen waren, nur leider in die falsche Richtung. "Äh, Leute! Hier geht's lang.", brüllte ich ihnen zu, woraufhin diese sich zu mir umdrehten und urplötzlich anfingen laut zu Lachen.
Seufzend verdreht ich meine Augen.Nach einem viel zu langem Rückweg mit lauter schlechten Witzen und unterdurchschnittlich dummen Gesprächen zwischen Manuel und Nadine, kamen wir endlich an der Eingangstür an, die zu unserem guten Glück nicht abgeschlossen war.
"Leute, ihr müsst jetzt leise sein, sonst erwischen sie uns.", warnte ich die zwei und Nadine öffnete daraufhin die Tür.
Als Nadine jedoch die erste Treppenstufe, der linken Treppe, hinaufgehen wollte, stolperte sie, weshalb Manuel augenblicklich anfing nicht ganz so leise los zu prusten. "Halt's Maul!", motzte ich ihn flüsternd an, und zum Glück beruhigte er sich auch kurz danach wieder, nachdem er mir einen genervten Blick zu warf.Als Manuel und ich auch endlich Nadine auf ihr Zimmer gebracht hatten gingen wir die rechte Treppe hoch.
Der Junge mit den fast schulterlangen Haaren, die ihm vollkommen im Gesicht hingen, hatte bereits seinen Arm um meine Schulter geschlungen und baumelte nun mit seinem ganzen Gewicht an mir. Er war ziemlich leicht, weshalb es auch kein wirkliches Problem für mich war ihn bis zur Zimmertür zu tragen.Zum Glück hatte er nichts mehr gesagt, weswegen wir auch nicht erwischt wurden.
Ich löste meine Hand von seiner Taille und kramte nach meinem Zimmerschlüssel, der uns auch kurz darauf die Tür öffnete. Erschöpft trampelte ich mit Manuel, der seinen Griff immer noch nicht von mir gelöst hatte, zu seinem Bett und setzte ihn dort ab."Patricia also?", hielt dieser mich zurück, als ich selbst zu meinem Bett gehen wollte. "Ja, wieso?", antwortete ich trotzig und schaute in die grünen Augen, die mich nun müde musterten.
"Ist es was Festes?", erkundigte sich dieser wieder mit halb geöffneten Augen. "Denk schon, wieso denn?", log ich und ging ein wenig näher auf ihn zu. "Ich werde niemals so eine Beziehung mit einer Frau anfangen können.", er lächelte leicht und machte es sich auf seinem Kopfkissen bequem. Verwundert starrte ich ihn an. Was wollte er mir damit sagen?
"Was meinst du?" Ich bekam keine Antwort. War er vielleicht schwul? Sollte ich ihn fragen?'Na ja, warum nicht? Morgen wird er sowieso nichts mehr von all dem wissen.'
"Du bist schwul?" Hinter seiner dichten Mähne erkannte ich durch das Mondlicht, dass er seine Augen geschlossen hatte. Meine Antwort würde ich heute wohl noch nicht bekommen.
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Ja, sie haben gefälschte Ausweise. Schlagt mich jetzt nicht.
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R.E.A.L. -Glpalle ff
FanfictionWas kann schon passieren, wenn man gezwungen wird 4 Wochen in einem Feriencamp die Zeit tot zu schlagen? Klar, es könnten Dinge passieren, die nie jemand für möglich gehalten hätte. Gefühle, Intrigen und ein paar Partys, die etwas aus dem Ruder lauf...