"Hey, Nadine! Ich hab dich noch gar nicht gefragt mit wem du in einem Zimmer bist.", erklang plötzlich Manuels ruhige Stimme, als ich in die grüne Schale meines Apfels biss. "Mit der hier-", sie schmiss sich dem Mädchen mit den braun, gewellten Haaren um den Hals. "Hey, nicht so stürmisch! Alex hat schon' ne Freundin!", witzelte das platinhaarige Mädchen und schaute grinsend auf Nadine und die vermeintliche Alex.
Ich seufzte. Das war mir zu blöd. Immer diese harmoniesüchtigen Wesen, die an jeder Ecke Aufmerksamkeit suchten.
Ich schaute grimmig von meinem Apfel hinauf, erhob mich und ließ mein leeres Tablet auf dem Tisch stehen. Oh Gott, hoffentlich waren nicht alle Mädchen hier so. Mit einem Biss in den Apfel trottete ich aus dem Saal und verschwand in der Eingangshalle.Nein, ich hatte nichts gegen Homosexuelle, nur von diesem Rumgeschnulze hatte ich auch schon an meiner Schule genug.
Leise ging ich die Treppen hinauf und lief bis ganz nach hinten zu meinem Zimmer. Mit einem leichten Knarren viel die Tür auf und ich trat ein. 'Geil, was soll ich jetzt die vier Wochen machen? Die haben hier ja nichts außer 'nen scheiß Teich.', fragte ich mich selbst. Doch dann viel mein Blick auf den Zettel, den wir heute beim Abendessen abgeben sollten. Langsam hob ich ihn vom Boden auf und laß die Aktivitäten noch ein mal leise vor.
"Gesang, Kunst, Schauspiel."
Für was sollte ich mich entscheiden? Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen. Nichts davon sprach mich auch nur keinsterweise an. Grübelnd ließ ich mich nun auch in mein Kopfkissen fallen.Letztendlich entschloss ich mich dazu meine Augen zu schließen und einfach irgendwas an zu kreuzen. Also richtete ich mich auf, platzierte das Blatt auf meinem Schenkel und schloss die Augen. Nachdem ich meine Hand ein paar Mal über dem Blatt kreisen ließ, senkte ich sie ruckartig und öffnete meine Augen. Mein Finger lag etwas Oberhalb von dem Begriff Kunst, also schloss ich ein zweites Mal meine Augen und tippte wieder auf das Blatt. Das E von Schauspiel. Suchend schaute ich mich nach einem Kuli um, bis ich plötzlich einen aus Manuels Tasche heraus lucken sah.
Sollte ich? Nun ja, den Kopf abreisen würde er mir nicht. Ich legte den Zettel neben mir auf dem Bett ab und schnappte mir kurzer Hand den blauen Kuli. Ein Kreuz setzte ich bei Kunst und unterstrich das Wort Schauspiel. Hoffentlich würde meine erste Wahl nicht schon voll sein, denn bei Schauspiel würde es vermutlich noch viel mehr Geschnulze geben.
'Am Ende muss ich noch jemanden ab knutschen.', schwirrte es in meinem Kopf umher.
Plötzlich wurde die Tür zaghaft geöffnet und der Junge mit den schulterlangen Haaren kam hinein spaziert. Ohne mich auch nur zu beachten schnappte er sich selbst seinen Zettel, überlegte kurz und wollte instinktiv nach seinem Kuli in der Tasche greifen.
Um ja kein überflüssiges Wort mit ihm reden zu müssen schmiss ich den blauen Stift, der sich bis eben noch in meiner Hand befand, im hohen Bogen zu dem Jungen gegenüber mir. Ich freute mich schon darauf, dass er genervt aufstöhnen würde, da der Stift ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit am Kopf treffen würde.
Schmunzelnd lehnte ich mich an der Wand an zurück, als plötzlich ein "Netter Versuch!" ertönte. Ich schaute zu Manuel, der den Stift immer noch wie versteinert kurz vor seinem Kopf festhielt.
Nun ja, gute Reflexe hatte er, das musste man ihm lassen. Trotzdem schnaubte ich nur abwertend und hielt meinem Blick dem Zettel in meiner Hand stand. Lange jedoch hielt ich diese mehr als stickige Luft nicht mehr aus, weshalb ich kurzer Hand aus dem Zimmer stolperte.Ich Schritt die Treppen hinunter in die Eingangshalle und drückte die große Eingangstür von mir weg, sodass sie sich öffnete und ich die vielen, flachen Treppenstufen vor mir sah. Diese ging ich auch hinunter und folgte dem kleinen Pfad, der hinter das Gebäude führte, wo gestern noch die Party statt fand. Nur eine Sache wunderte mich, alles war aufgeräumt. Am gestrigen Abend war ich einer der Letzten, der noch auf der Party blieb weshalb ich eigentlich hätte mitbekommen müssen, wenn jemand aufgeräumt hätte.
Etwas skeptisch ging auf das Steg zu und betrat ihn mit der Angst es würde sofort Zusammenbrechen. Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, bis ich irgendwann am Ende des Steges angekommen war. Seufzend ließ ich mich nieder und ließ meine Beine über dem Wasser baumeln. Erst jetzt viel mir diese verdammt schöne Aussicht auf.
An das Wasser schloss ein kleiner Wald an mit den verschiedensten Bäumen, die es gab. Da hinter befanden sich ein paar Berge, die ebenfalls fast bis zur Spitze mit Bäumen geziert waren."Ah, ich wusste doch, dass man dich hier finden würde." Ich hörte plötzlich das Knarren des Steges hinter mir.
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R.E.A.L. -Glpalle ff
FanfictionWas kann schon passieren, wenn man gezwungen wird 4 Wochen in einem Feriencamp die Zeit tot zu schlagen? Klar, es könnten Dinge passieren, die nie jemand für möglich gehalten hätte. Gefühle, Intrigen und ein paar Partys, die etwas aus dem Ruder lauf...