Erwischt #18

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Erschöpft nahm ich meine Zahnbürste in den Mund und ließ die relativ harte Bürste über meine Zähne schrubben.
Wir hatten bereits 21:40 Uhr und Patrick war immer noch nicht aufgetaucht. Ich war zwar noch kein bisschen müde, aber ich wusste, dass morgen ein langer Tag auf mich warten würde, da wir alle morgen erfahren würden in welchen Kurs wir eingeteilt werden würden.
Also ging ich auf mein Bett zu und schlagartig öffnete sich die Zimmertüre.

Das wütende Eichhörnchen schenkte mir kurz einen verachteten Blick, den ich ebenso erwiderte, und dann verschwand es im Badezimmer.

Schon eine gefühlte Stunde lag ich mit geöffneten Augen im Bett, als ich plötzlich wahr nahm, wie sich im Bett neben mir etwas reckte. Patrick, den man nur durch seine Wangenknochen erkennen konnte lief hinüber zum Bad und kam auch wenig später wieder hinaus.

Durch das Badlicht konnte ich erkennen, dass er eine ärmellose, schwarze Bluse trug und eine graue Hose. Was hatte er vor?
Still beobachtete ich, wie er das Licht ausschaltete und zur Zimmertür lief.

"Wo willst du denn so spät noch hin?", ich setzte mich auf. Patrick stöhnte kurz auf.
"Alter, weißt du, wie du mich gerade erschreckt hast?"
"Ja.", erwiederte  ich nur und stand von meinem Bett auf. "Also, wo willst du hin?", ich kam ein paar Schritte auf ihn zu. "Du bist ja schlimmer als mein Vater.", er sah mich mit einem düsteren Blick an und fuhr sich mit seinen Fingern durch die Haare. "Ich gehe in einen Club, ok? Und jetzt lass mich in Ruhe!" Er setzte seine Hand an der Türklinke an, jedoch hielt ich ihn am Arm zurück.
Wenn er nicht wollte, dass ich ihn verpetzen würde, dann würde ich auch meinen Spaß haben wollen.
"Nur, wenn Nadine und ich mit dürfen.", der etwas größere Junge drehte sich zu mir um, sodass er mir nun direkt in die Augen schaute.

"Na gut.", zischte er und riss sich von mir los. Leicht grinste ich, wartete bis er die Tür schloss, zog mein Nachthemd aus, sprühte mich noch kurz mit Deo ein und zog mir ein grünes T-Shirt an.
Geradewegs wollte ich auf die Tür zu laufen, als mir auffiel, dass ich mir vielleicht noch eine Hose anziehen sollte.

Kurze Zeit später stand ich auch schon vor Nadines Zimmertür. Zaghaft klopfte ich an, da ich sie nicht unbedingt wecken wollte, jedoch wurde mir die Tür sofort von Nadine geöffnet, die eine Leggings  und ein rosanes T-shirt trug.
"Was machst du denn noch hier? Wir sollten doch schon längst alle schlafen?", begrüßte sie mich und fuhr sich verschlafen durch die Haare. "Das gleiche könnte ich dich ja auch fragen.", ich grinste, kam jedoch sofort zum wesentlichen, :"Willst du mit in einen Club?"
Ohne, dass Nadine auch nur einen Moment zögerte verschwand sie im Badezimmer und kam auch nur wenig später mit einem blauen, mit Glitzersteinen bestückten, kurzen Oberteil und einer schwarzen hohen Jeans zurück.
Ihr Modestil war zwar oft etwas außergewöhnlich, aber dafür stand er ihr perfekt.

"Können wir?", sie schaute mich fragend an, schloss ihre Türe und wir beide schlichen die Treppen hinunter.
"Endlich.", stöhnte der braunhaarige Junge, der auf uns beide gewartet hatte. Nur neben ihm stand nun jemand, ein Mädchen. Das Mädchen, dass gestern mit Patrick getanzt hatte.
"Du gehst mit?", fragte ich sie, jedoch nickte dieses nur. "Ok, dann mal los.", unterbrach Nadine die Stille und zog mich mit sich, woraufhin uns auch die anderen zwei folgten.

"Hier ist es!"
Nach einem relativ kurzen Fußweg waren wir am nächstliegenden Dorf angekommen.

Patrick zeigte auf das Untergeschoss eines ziemlich alten Hauses. Also gingen wir auf das kleine Haus zu und öffneten die verschmückte Tür, hinter deren Vorhang man viele verschiedene Lichter erkennen konnte.
Das Mädchen gestern von der Party, die anscheinend Patricia hieß, öffnete die Tür und schlagartig kam uns der drückende Geruch von Alkohol entgegen.

'Na, das wird noch witzig.'

R.E.A.L. -Glpalle ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt