27. Kapitel - Ein hohes Tribut

46 8 2
                                    

Die Axt glitt durch ihren Kopf wie durch weiche Butter. Verzeiht, dass ich diesen Moment schlecht in Worte fassen kann, es war einfach nur schrecklich. Ich versuche es trotzdem. Ihr Kopf war gespalten und vermutlich war sie damit auch sofort tot. Zumindest hoffe ich, dass sie es direkt war und nicht weiter leiden musste. Überall war so viel Blut und sie stand die ganze Zeit nur da, bis der Killer seine Axt aus ihrem Kopf hinaus riss. Da klappte ihr Körper zu Boden und erzeugte eine große Blutlache. Leider waren Meg und ich in dem Moment ziemlich gelähmt, als uns klar wurde, dass Claudette endgültig tot war. Soweit ich mich erinnern kann habe ich nur einmal gesehen, wie ein Mensch stirbt. Es war die Frau auf dem Autohavenschrottplatz damals vor Wochen. Ansonsten habe ich nur Killer sterben sehen, die meiner Meinung nach keine Menschen mehr waren. Als der Killer erneut ausholte, riss ich mich aus meiner Trance, packte Meg am Handgelenk und rannte mit ihr vor dem Killer weg. Ich konnte diesen nicht einmal sehen, sondern nur seine Axt. Verdammt nochmal Baker, nachdem ich Mr.Macmillan getötet habe, werde ich dich umbringen. Seinetwegen starb Claudette. Hätte ich das Tagebuch gehabt, hätte ich herausfinden können wer der Killer ist, wieso er tötet und wie man ihn tötet. Stattdessen sind Meg und ich nun kurz davor zu sterben, obwohl wir noch um und bei 5 Generatoren reparieren mussten. Und zwar nur zu zweit! Wir standen ganz offensichtlich zwei schier unmöglichen Aufgaben gegenüber. Beim laufen wagte ich einen Blick nach hinten und sah, dass wir einen immensen Vorsprung erlangt hatten. Vermutlich hat der Killer die Wand erwischt und musste seine Axt erstmal befreien. Ich erkannte auch erstmals den Killer, und auch dass es keine Axt, sondern ein Beil war. Er trug eine ekelhafte Maske um sein vermutlich noch ekelhafteres Gesicht zu verdecken. Diese Maske war gruseliger als alles andere, was ich bisher gesehen habe. Sie sah aus wie ein Totenkopf, aber aus einem Wesen welches zur Hälfte ein Fisch war. Dazu ist diese Maske auch ziemlich in die Jahre gekommen. Aus der Schulter von Mr.MacMillian ragte ein Metallhaken. In diesen Punkt könnte man zwar super etwas reininterpretieren, dafür hatte ich aber eher weniger Zeit. Seine Gummischürze schützte ihn vermutlich vor dem Blut seiner Opfer die er ausnahm. Zu spät wandte ich meinen Blick wieder nach vorne und erkannte somit zu spät, dass wir den Ausgang erreicht hatten und es steil nach oben ging. Zum Ausgleichen meines Stolperns schubste ich Meg vor mich und trat dem Killer, der schnell aufgeholt hatte, ins Gesicht. Er taumelte und fiel nach hinten. Unser Vorsprung! Gerade als wir den Tunnel verließen, bemerkte ich wie der Killer auf eine Fernbedienung drückte. Neben uns fing ein Paket an dem Wasserturm an zu piepen. "Duck dich!", rief ich und sprang mit Meg auf den Boden. Dabei lag sie und ich lag schützend über ihr. Der Sprengsatz explodierte und hinterließ Leere dort, wo einst eine von vier Stützen des Wasserturms war. Wir lagen immer noch auf dem Boden und sahen Mr.Macmillan zu, wie er langsam aus dem Grubenschacht aufstieg. Seine Augen leuchteten gold und seine Kleidung war blutiger als es von einem Opfer kommen könnte. Vor Claudette muss er auf jeden Fall noch jemanden getötet haben. Zuerst dachte ich an Baker. "Steh auf Jake!", schrie Meg mich an. Ich lag immer noch auf ihr drauf, wodurch sie nicht aufstehen konnte. Im letzten Moment sprang ich auf und half Meg, bevor das Beil sich in ihr Bein bohrte. Wir konnten eigentlich nichts machen. Wären wir geflohen, hätte er uns eingefangen früher oder später. Meg und ich umarmten uns und warteten auf unser unvermeidbares Ende. Langsam kam der Killer auf uns zu. "Jake?", sagte Meg seltsam ruhig und leise. "Ich weiß schon. Ich liebe dich auch." Wir drückten uns fest aneinander. Mr.MacMillan stand einen Meter von uns entfernt und hob schon das Beil, als er plötzlich wartete. "Warte.", dröhnte eine tiefe Stimme durch das ganze Gelände. Ich kannte die Stimme sofort. Der Entitus. Die einzige die nicht wirklich reagierte war Meg, als hätte sie sie nicht gehört. "Mach es spannender.", fuhr die tiefe Stimme fort. Der Killer wartete nicht lange und schlug Meg mit dem Beil ins Bein. Sie schrie vor Schmerz auf und brach zusammen. Bevor ich eingreifen konnte trat Mr.MacMillan mich weg, als sei ich nichts. Als ich wieder stand, hatte er Meg bereits gepackt und ging mit ihr in die Richtung von dem Anwesen. Irgendwie hatte ich das ungute Gefühl, dass sich dort der Keller befinden würde. Aber ich war nicht wirklich verletzt, also lief ich los. In dem Moment, als ich am Grubenschacht vorbei lief, fing der Wasserturm an zu knarren. Mein Blick wanderte über die Stützen hoch zu dem Wassertank, der immer näher auf mich zukam. Gerade eben sprang ich noch zurück, aber ich wurde trotzdem von der Aufprallswucht erwischt und flog nochmal einige Meter mehr zurück. Pure Schwärze füllte mein Blickfeld.

Entitus - Dead by Daylight Fanfiction // Fr3akxgamerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt