14. Kapitel - Verschleppt in den Keller

70 13 0
                                    

"Er kommt!" Ich öffnete meine Augen. Ich lag auf dem Boden an einer Wand und versuchte wieder einen klaren Blick zu bekommen. Irgendwie konnte ich nicht aufstehen. Mit anderen Worten hatte ich ein ernsthaftes Problem. Wie lange war ich obewusstlos? Wo bin ich? Was ist mit Meg und Claudette? Keine dieser Fragen konnte ich beantworten, bis meine Sicht langsam klarer wurde. Aber auch so spürte ich die böse Macht,  die lediglich von den Holzwänden zurückgehalten wurde. Sie waren die einzige Grenze, die den Entitus von unserer Welt trennten. Der Keller ist die Brücke unserer Dimensionen, aber die Wände sind die Schleusen. Ganz im Ernst: ich hatte nie vor zu wissen, was auf der anderen Seite neben dem Entitus noch ist, und diese Einstellung hat sich bis jetzt nicht verändert. Der Killer war nirgends zu sehen, und auch mein Puls war normal. Dies musste nach der Aktion eben aber nichts bedeuten. Bakers Tagebuch war nicht bei mir, aber ich wusste wo es war. Dazu musste ich aber erstmal aus dem Keller rauskommen und das war die Kunst an dem Ganzen. Meinen Erste-Hilfe-Koffer habe ich auch fallen lassen. Ich musste mich ausruhen um ein wenig zu genesen, allerdings sah ich in der einen Ecke des Kellers eine Nische mit einer Kiste. Auf dem Autohavenschrottplatz fand ich in genau so einer Kiste in genau so einem Keller einen Erste-Hilfe-Koffer, damals noch um Dwight zu verbinden. Also kroch ich zur Kiste. Dies dauerte seine Zeit, da ich stark verletzt war. Wichtig war nur, dass ich das Bewusstsein nicht verlor. Als ich sie erreichte und sie öffnete, kramte ich wieder darin rum, aber das einzige, was ich fand war eine Taschenlampe. Mit der konnte ich nichts anfangen. Aber ich behielt sie trotzdem. Das war so ein Scheißgefühl. Ich lag da und konnte nichts machen. Langsam blutete ich aus und musste tatenlos rumliegen, während Meg und Claudette vielleicht um ihr Leben rannten. Ach was, vielleicht waren sie auch schon tot. Aber meine einzige Chance war es hoch zu kriechen. Entweder ich sterbe hier unten im Keller ohne etwas zu tun, oder ich versuche zu überleben. Also kroch ich los. Bis zur Treppe funktionierte das noch halbwegs gut, aber danach spürte ich wie meine Kräfte nach und nach mit jeder Stufe verschwanden. Es wurde immer anstrengender und ich wusste, dass ich es nicht weiter als bis zur Hälfte der Treppe schaffen würde. Als ich diese erreichte konnte ich tatsächlich nicht mehr. Hier würde ich sterben dachte ich und ich schloss bereits die Augen. Ich wollte nur noch einschlafen und in die Freiheit hinein träumen. Ich wollte nur den Schmerz loswerden, den mir der namenlose Killer zugefügt hat und mich von allem lösen, was mich in dieser Welt hielt. Einfach fliegen, ohne Schmerz oder Angst. Aber es ging nicht. Ich lag immer noch da auf der Treppe mit meinen Ängsten und meinem verletzten Körper. Also überlegte ich was mich hielt. Zuerst dachte ich an meine Eltern, aber mit denen wollte ich schon vor Jahren nichts mehr zu tun haben. Dann dachte ich daran, dass meine Aufgabe immer noch nicht erfüllt war. Der Entitus war noch nicht gestoppt und er würde weitere Opfer mit sich ziehen. Aber in dem Augenblick war ich zu egoistisch, ich wollte nur noch sterben und erlöst sein. Also schloss ich meine Augen erneut, diesmal krampfhaft. Und ich sah ein Licht. Darauf ging ich zu und zunächst blendete es mich. Aber dann wurde mein Blick klar. Ich fühlte das Sonnenlicht, ich roch die salzige Meeresluft und ich spürte den warmen Sand unter meinen Füßen. Der Strand war schön und ich schaute in einen klaren Himmel zum Sonnenuntergang. Rechts von mir befand sich eine Promenade, links von mir war einfach nur Sand. Und hinter mir befand sich weiter weg ein Hotel, welches einen atemberaubenden Meerblick haben musste. Und da war etwas an meinen Fingern. Es war ein Ring aus Silber. Nichts besonderes, aber dennoch war ich ein wenig überrascht. In meiner linken Hand hielt ich die Hand von einer Frau. Sie hatte den selben Ring. Optisch konnte ich sie fast gar nicht erkennen, aber ich wusste auch so wer das war. Ich öffnete meine Augen und war wieder in einer kalten und schmerzerfüllten Welt. Aber meine Kraft kehrte wieder. Ich fing an weiter zu kriechen. Jetzt hatte ich den Grund, weshalb ich nicht sterben durfte. Um alles in der Welt musste ich Meg beschützen. Selbst wenn sie nicht so denkt, ich jedenfalls liebe sie. Und dafür lohnt es sich zu kämpfen!

Entitus - Dead by Daylight Fanfiction // Fr3akxgamerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt