35. Kapitel - Vergangene Zeiten

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Mit einem großen Knall erreichten wir bei unserem ersten Generator einen Fehlstart. Er sprang nicht an, aber mein Fehler war es nicht. Jake hat auch was die Generatoren anging nicht gelogen. Die Fehler waren sehr simpel und dadurch auch relativ schnell zu beheben, jedoch waren es recht viele Fehler. Nun stand ich vor einer Entscheidung: muss in die eine Öffnung das rote oder das grüne Kabel? "Wenn du sagst du schaffst das nicht..." "Doch, ich schaffe das, aber ich brauche Zeit zum Überlegen.", fauchte ich zurück. Elyas war so ungeduldig, dass er mich schon nervös machte. Meine Aufgabe war für meinen Ruf so einfach, dass sie sehr kompliziert war. So ein Glück hatte ich nunmal in meinem Leben.
Wir befanden uns in der Lagerhalle, die um die späte Abendzeit unbesucht war. Ohne länger nachzudenken nahm ich das grüne Kabel und steckte es in die Öffnung und das Licht die Beleuchtung fing an zu arbeiten. Elyas ging direkt weiter. Durch den Umzug aus Skandinavien in die vereinigten Staaten habe ich ein Leben verloren ohne zu sterben, weshalb ich so eine scheiße machte. Im Nachhinein gesteht man sich selbst seine Fehler immer ein, aber auch nur sich selbst. "Ein Danke hätte es auch getan.", sagte ich Elyas, aber ich war nicht sonderbar überrascht dass er mich nicht beachtete. Wenn Elyas ein Ziel hatte, dann war er davon nicht abzubringen. Sein Ziel heute war die hintere Hallenwand. Ungefähr dort soll sich, bevor es die Halle gab, eine Mauer gegeben haben, die von Elyas besprüht wurde. Jetzt auf der neuen Hallenwand soll morgen eine Grundschulklasse ihre Ideen malen dürfen. Deshalb war die Wand komplett weiß und bereit von uns verschönert zu werden. Wir gingen vorbei an Bergen von Kisten und Containern. Als wir die Wand erreichten wartete Elyas nicht lange und er fing an zu Sprayen. Für gewöhnlich war er während seiner kleinkriminellen Aktivitäten ganz in seiner eigenen Welt und zu vertieft um zu reden. Aber diesmal war er seltsam gesprächig. "Sag mal, haben du und Matt jetzt eigentlich Schluss gemacht?" Ich selber sprayte nicht, sondern stand mit verschränkten Armen daneben. "Das ist nicht dein Problem Elyas!", fauchte ich. Er zog ein paar Linien und ergänzte mit Farben. "Entschuldige, ich habe nur gefragt.", sagte er, aber ich konnte hören wir er leise schadenfroh darüber lachte. Am Ende hatten wir das Wort 'Mashtyx' auf der Wand stehen, welches links und rechts von jeweils einem violetten Flügel geziert wurde. Den Hintergrund haben wir komplett schwarz gefärbt. Elyas bestand halt darauf mir einen Spitznamen zu geben und diesen der ganzen Stadt zu zeigen. Ich war neu und sollte zeigen wer ich bin, nur bin ich eigentlich nicht so. Nach dem Sprayen öffnete er den nächst besten Container und setzte sich auf eins der vielen Fässer im Inneren. Es war mittlerweile fast Mitternacht, als er sich eine Zigarette anstecken wollte. "Elyas! Nicht hier.", drohte ich. Er schaute mich fragend an, woraufhin ich auf die Gefahrensymbole auf dem Container deutete. Das eine Symbol bedeutete hoch entzündlich und das andere stand für explosiv. Er lächelte mich an und verließ den Container. Langsam kam er auf mich zu und küsste mich. Dann drückte ich ihn aber von mir weg. Aber ich kam gar nicht dazu ihn anzuschreien, da Matt 5 Meter von uns weg stand und langsam klatschte. "Matt..", sagte ich aber ich wusste nicht was ich sagen sollte. "Ich habe genug gesehen.", sagte er seltsam abwesend. Dabei ging er in den Container und stieß ein Fass nach draußen und die darin enthaltene Flüssigkeit lief aus. "Matt! Ich habe ihn nicht geküsst, er hat mich geküsst!" Das schien ihn aber nicht zu interessieren, denn er holte ein Feuerzeug raus und eine Flamme kam heraus. Ich erinnere mich noch genau an die kleine Metallschachtel mit dem eingraviertem Baum und dem Kreuz. Tatsächlich ließ er es fallen während es eine Flamme warf. "Lauf Elyas!", brüllte ich. Um uns herum zerbrachen die Fenster und die Druckwelle schleuderte uns nicht nur ein paar Meter weit weg, sondern machte mich auch kurzzeitig taub. Ich rief Elyas' Namen, aber ich konnte weder ihn noch mich hören. "Nea?", fragte Jim nochmal. Ich schaute mich um und ich fühlte mich tatsächlich sicher in dem Wald vor Crotus Prenn. Dann aber erblickte ich Matt, wie er neben einer nahen Wand stand und lächelnd sein Feuerzeug zeigte. Aber er war gar nicht da, ich wurde nur langsam verrückt. Ich steckte das rote Kabel in die Öffnung und der Generator sprang mit einem Summen an. Ich schaute wieder in die Richtung in der Matt stand, aber statt ihm stand da jetzt Jake, jedoch mit dem selben diaboloschem Lächeln und dem Feuerzeug. In seinen Augen spiegelte sich Feuer und ich sah hinter mir die Flammenwand auf mich zurasen. Sie verschluckte uns, aber dann verschwand sie und ich stand vor einem Anwesen. Auf der Hauswand stand mit rotem Spray geschrieben "Baker lebt". Dann stand ich wieder neben dem Generator vor Crotus Prenn. "Es geht mir gut Jim.", antwortete ich ihm, aber eigentlich wollte ich mir selbst nur etwas einreden.

Entitus - Dead by Daylight Fanfiction // Fr3akxgamerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt