40. Kapitel - Der Ausbruch

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Der letzte Generator ertönte lauter als die anderen. Es schien so, als würde der summende Tom über das komplette Gelände zu hören sein. Dazu kam noch ein lauter Hinweiston, der signalisieren sollte, dass die Ausgangstore nun geöffnet waren. Jake Park, eigentlich unser Gefangener, war immer noch bewusstlos und Jim und ich wussten nicht, ob er jemals wieder erwachen würde. Er atmete selbstständig, was ein gutes Zeichen war. Erstmal mussten wir aber von Crotus Prenn weg, damit wir auch wirklich in Sicherheit waren. Das Polizeiauto stand immer noch vor dem verschlossenen Ausgangstor, bereit loszufahren sobald sich das Tor öffnete. Aber es passierte nichts. "Wieso öffnet sich das Tor nicht?", fragte ich Jim. Jedoch antwortete Jake, der anscheinend aufgewacht war. "Ihr müsst den Hebel umlegen. Erst dann könnt ihr sicher sagen ob ihr raus seid oder nicht." Jim kümmerte sich um den Hebel und ich ging zu Jake, um ihn weiter zu verarzten. "Wie fühlst du dich?", fragte ich. Er fuhr mit seinen Fingern über die tiefe Wunde in seinem Gesicht. "Als wäre ein Rasenmäher über mich geschoben worden.", antwortete er lächelnd, aber dennoch geschwächt von den Schmerzen. Die Tür fing an raue Geräusche von sich zu geben und glitt vorsichtig zur Seite. Wir stiegen in das Auto ein - Jake hinten, Jim auf dem Beifahrersitz und ich hinter dem Lenkrad. Als ich dann den Schlüssel drehte und das Licht des Fahrzeugs aktiviert wurde, beleuchtete dieses 4 schattige Gestalten, die allesamt im Tor standen. Es waren die Umrisse von humanoiden Wesen. 2 Frauen und 2 Männer. Sie alle wirkten bedrohlich auf mich und Blitze flogen durch das Tor. "Möchtest du losfahren Nea?", fragte mich Jim und deutete auf eine freie Fahrstrecke. Die Wesen waren verschwunden und so wie es aussah, haben die beiden anderen sie nicht einmal wahrgenommen. Ich drückte aufs Gaspedal und vollzog somit unseren 'Ausbruch' - wie ironisch. Auf der Fahrt, während wir die Crotus Prenn 'Nervenheilanstalt' hinter uns ließen und eine immer größer werdende und notwendige Distanz zu der Einrichtung und dem Grundstück aufbauten, musste ich an diese Wesen denken. 4 Symbolfiguren, für 4 getötete Killer. Ein Sinnbild für den Abschluss des Zyklus und das Ende des jahrelangen Leids an Unschuldigen. 'Du bist nicht unschuldig' halte es in meinem Kopf wider. Aber diesen Gedanken konnte ich schnell wieder verdrängen. Wir fuhren weiter und weiter und versuchten die ganze Fahrt über mit unserem Funkgerät ein Signal zu bekommen. Leider gab es für uns nicht mehr als Rauschen und akustische Anomalien. "Warte ab, bis wir wieder näher in der Zivilisation sind Jim, dann haben wir auch wieder Empfang und die ganze Sache ist endlich vorbei." Ich wagte einen Blick nach hinten und sah den schlafenden Jake, dessen Wunde im Gesicht praktisch komplett verschwunden war. Wie sollten wir die ganze Geschichte in unserem Revier erzählen, ohne dass sie uns für komplett verrückt halten würden? Wahrscheinlich würden wir in die selbe Gummizelle wie Park kommen und müssten aus der Mode gekommene Zwangsjacken tragen. Gruselig. Wir kamen an eine Kreuzung, an welcher ich anhielt. "Wann haben die das denn aufgebaut?", fragte Jim empört. Ich stieg aus und leuchtete mit einer Taschenlampe auf eine Baustellenabsperrung, die unseren Rückweg absperrte. Nur die Nebenstraße war noch offen. Ich musste dabei überlegen, ob es ein großer Umweg wäre durch den kleinen Ort zu fahren, jedoch gäbe es dort auch eine Polizeistation, einen Supermarkt und medizinische Versorgung. Jim stieg auch aus und kam auf mich zu. "Er schläft zwar ruhig, aber es geht ihm echt nicht gut. Er braucht so schnell wie möglich eine medizinische Grundversorgung." Ich nickte und deutete mit dem Kopf auf das Schild, welches in den kleinen Ort einlud. 25 Kilometer trennten uns von der Zivilisation, allerdings wäre es ein gut 50 Kilometer langer Umweg zu unserer Polizeistation. "Durch die Absperrung kommen wir eh nicht durch. Wir müssen dahin fahren.", erklärte ich. Jim schaute auf sein Handy und guckte mich dann genervt an. "Mittlerweile ist es schon der Morgen vom 31. Oktober. Meinst du wir sind vor dem Halloweenabend noch zuhause?" Halloween... Das waren noch Zeiten, als man sich verkleiden musste, um gruselig auszusehen. Heutzutage reicht es ja schon mich mitten in der Nacht aus dem Bett zu klingeln. Langsam ging ich aufs Auto zu, welches in der aufgehenden Morgensonne feuerrot leuchtete. "Ach das ist doch unser Berufsrisiko. Dass wir nicht wissen, wie viele Überstunden wir am Ende des Tages haben." Wir stiegen wieder ins Auto ein und mussten uns mit Jake's Schnarchen zufrieden geben, da wir keinen Radiosender empfangen konnten. Dann fuhren wir los über die unabgesperrte Straße in Richtung Zivilisation. Dabei kam uns irgendwann ein Schild entgegen, auf welchem wir lesen konnten, dass es nur noch 20 Kilometer waren und uns die Stadt Haddonfield willkommen heißen würde..

Entitus - Dead by Daylight Fanfiction // Fr3akxgamerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt