24. Kapitel - Der Fremde

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Meg fasste sich an den Magen und krümmte sich. Dabei stieß sie ein Schmerzensgeräusch aus. "Ist alles okay? Was ist los?", fragte ich panisch. Sie winkte ab. "Es geht schon wieder.", sagte sie leicht. "Können wir nicht einfach die anderen beiden suchen?" "Wen?", fragte ich. Sie rollte ihre Augen. "Die anderen Überlebenden." "Ach ja, da war ja was. Gute Idee." Ich schaute mich kurz um. "Und wo wollen wir hin?" Ohne zu mir zu gucken antwortete sie. "Jake, du bist nicht zum ersten Mal Mitglied dieses Spiels. Zum Licht natürlich." Während wir dorthin gingen versuchte ich mich zu erinnern, ob wir die anderen beiden Male auch einfach so wie Motten zum Licht gingen, aber es gelang mir nicht. Das war aber auch egal, denn Meg ging schnurstracks auf das Licht zu. Sie schlich nicht einmal und dieses Verhalten machte mir Sorgen. "Meg.", sagte ich, aber sie reagierte nicht. Ich griff nach ihrer Hand. "Meg!", sagte ich, vielleicht etwas zu laut. Links und rechts von uns flogen Krähen in den Himmel. Aber immerhin blieb sie stehen. Da hatte ich endlich eine Reaktion und dann antwortete sie nur mit einem sehr genervtem: "Was!?" Ich drehte sie zu mir um und küsste sie. Nachdem sie ihn erwidert hatte und wir uns anschauten wusste ich, dass ich sie nun wieder erreichte. "Bitte lass uns etwas vorsichtiger sein. Wir sind hier nicht in irgendeinem Wald oder Park nachts, wo nur unter Umständen jemand oder etwas gefährlich sein kann. Wir befinden uns hier nicht in irgendeinem Gefängnis, in dem Einbrecher oder Räuber uns ein Messer in den Rücken rammen würden. Der Killer, der sich hier herumtreibt, schleicht sich an und holt sich Einen nach dem Anderen und niemand ist hier um uns zu beschützen. Das müssen wir alleine schaffen, ohne wirkliche Waffen. Deshalb müssen wir schnell, aber auch leise sein, oder er wird uns hören." Ich hielt sie an den Oberarmen. Dann riss sich Meg los und umarmte mich. "Ich verspreche dir vorsichtiger zu sein.", flüsterte sie mir ins Ohr. Das erleichterte mich tatsächlich. Hinter uns knackte ein Ast und ich drehte mich ruckartig um. Statt in die leeren Augen eines Killers zu blicken, starrte ich in tiefe, braune Augen. "Claudette!", sagte Meg glücklich und überrascht. Sie umarmten sich. "Wie hast du uns gefunden?", fragte ich erstaunt. Sie zuckte mit den Schultern. "Ich habe euch praktisch über das ganze Gelände trampeln gehört." Dann umarmte sie mich auch. Wir gingen weiter in die Richtung des Anwesens. "Was ist nach unserer Flucht passiert?", fragte Meg Claudette. "Naja. Als ihr weg wart, war auch das FBI weg. Das war niemals das echte FBI, denn die hätten die Wohnung gut durchsucht oder wären wenigstens wieder gekommen. Stattdessen hat alles in deiner Wohnung 4 Tage gut funktioniert, bis ich duschen war. Das Wasser war ziemlich warm, weshalb sehr viel Dampf entstanden ist." "Der Nebel...", sagte ich. "Wahrscheinlich.", antwortete Claudette. "Jedenfalls habe ich die Dusche ausgeschaltet und war plötzlich angezogen. Das Licht war aus und mir klebte wieder Blut am Körper. Als der Dampf bzw. der Nebel verschwunden war, war ich hier. Und ich hatte Angst, ich wäre alleine. Jetzt habe ich Angst, weil ihr hier seid." Keiner sagte etwas dazu. Aber mein Tagebuch wurde schwer. Ich holte es heraus und blätterte ein wenig darin herum, während wir uns der Villa näherten. Es stand nichts über Mr. MacMillan darin, was ich sehr seltsam fand. Aber auf den letzten Seiten fand ich komische Schriftzüge. Es sah aus wie eine Geheimschrift, die ich nicht entschlüsseln konnte. Zumindest sah ich auf dem ersten Blick keinen Zusammenhang, aber ich war mir sicher, dass ich es entschlüsseln könnte, wenn ich mir die Zeit nehmen würde. Dann erreichten wir das Haus und ich war einfach nur überrascht. Es war doch nicht so zusammengefallen wie ich dachte. Eigentlich war es sogar in einem sehr guten Zustand und sogar die Fensterscheiben waren noch ganz. Es wirkte wie ein bewohntes Haus, aber der erste Eindruck hat bisher oft getäuscht. Meg, Claudette und ich sprachen uns ab, ohne zu reden, bis ich die Tür eintrat und wir mit gehoben Fäusten durch den Türrahmen sprangen. Aber von innen war auch alles noch ganz. Es war keine Spur der Zerstörung, des Zerfalls oder von Tod in der Umgebung. "Was zur...", fragte Claudette. Dann öffnete sich eine Tür und ein Mann kam aus ihr heraus. Er war ungefähr Mitte 30, trug ein sauberes und heiles Hemd, sowie eine gepflegte Jeans. Der Mann hatte außerdem dunkelbraune Haare und einen gepflegten 3-Tage-Bart. Mit seinen braun-grünen Augen sah er uns durch seine Brille sehr verdutzt an. Lange Zeit sagte niemand was, bis ich das unangenehme Schweigen brach. "Meg, Claudette, verschließt Türen und Fenster." Sie rannten los. Dann wandte ich mich dem Mann zu. "Geht es Ihnen gut? Haben sie ihn schon gesehen?" Meine Fragen schienen bei ihm keinen Sinn zu ergeben, also antwortete er nicht, sondern guckte mich nur sehr fragend an. "Alles wird gut. Wir kennen uns aus. Der Killer kommt hier nicht rein." Ich wollte loslaufen und den anderen beiden helfen, aber der Mann fing an zu reden. "Weil es hier keinen Killer gibt." Langsam näherte ich mich ihm. "Was meinen Sie damit?", fragte ich kritisch. "Ich lebe seit Monaten in diesem Haus, auf diesem Grundstück und in dieser Zeit ist kein weiterer Killer erschienen. Alles war ruhig und friedlich, bis ihr in mein Haus geplatzt seid!" Da war ich derjenige, der sprachlos war. Dieser Mann soll hier seit Monaten leben? Wovon? "Was meinen sie mit 'kein weiterer Killer'?", fragte ich. Er bat mich, mich zu setzen. "Nachdem ich in einem ummauertem Wald mit drei anderen aufwachte, wurden die anderen drei getötet. Durch verschiedene Tricks habe ich es geschafft den Killer zu töten. Aber aus dem Wald kam ich damit nicht raus. Ich wachte vor ungefähr 6 Monaten in diesem Haus wieder auf und war alleine. Bis heute.", sagte er. "Das ist ja schrecklich. Haben Sie denn nie versucht zu entkommen?", fragte ich nochmal nach. "Wie denn? Die Mauern sind zu hoch und hier sind keine Generatoren auf dem Gelände.", sagte er verzweifelt. "Wir haben aber Generatoren gesehen." Aus dem offenen Raum kam ein Piepen. "Jetzt kommt ihr erstmal mit, es gibt Essen." Ich reichte ihm die Hand, während die anderen gerade wieder kamen. "Ich bin Jake Park, das sind Meg Thomas und Claudette Morel." Er lächelte uns an, was bei ihm unnormal menschlich aussah, so als wenn er vorher unmenschlich wirkte. Er sagte: "Ich bin Benedict Baker."

Entitus - Dead by Daylight Fanfiction // Fr3akxgamerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt