Wir durchquerten tatsächlich den Ausgang und mit jedem Schritt mit dem wir uns von der Farm entfernten verschwanden unsere Wunden und die Blutflecken unserer Kleidung. Nach und nach konnte ich im schwachen Licht der Sterne beobachten, wie sich Megs Schrammen in ihrem Gesicht auflösten. Trotz ihrer nun optischen Unversehrtheit blieb sie bewusstlos, was man ihr keineswegs übel nehmen konnte. Sie hat so viel Blut verloren, dass sie auf der Farm fast gestorben wäre. Doch nun kehrte ihre Körperwärme langsam zurück und ihre Atmung normalisierte sich spürbar. Da mein Blick auf Megs Gesicht fokussiert war, sah ich nicht wo wir hingingen, aber was ich mitbekam war, dass kein Nebel kam wie nach dem Autohavenschrottplatz. Es war mir auch ein Rätsel, dass der Mond nicht schien, obwohl wir vor einigen Stunden noch Vollmond hatten und der Himmel sternenklar war. Nach einer Weile voller Stille erreichten wir einen beleuchteten Punkt inmitten all dieser Schatten. Dabei handelte es sich um den sichersten Ort in dieser unechten Welt - das Lagerfeuer. Kurz nachdem mich die Wärme durchfuhr öffnete Meg langsam ihre Augen. Ihr Blick wanderte zu meinem Gesicht und schließlich zum Nachthimmel, worauf hin sie sich zu einem Lächeln zwang. "Der Himmel, er ist so schön.", sagte Meg schwach, während ich die immer noch hielt. Auch ich grinste nun bis über beide Ohren hinaus. "Ja das ist er. Aber leg dich wieder schlafen, der Mond scheint heute nicht." Mit einer letzten Geste verabschiedete sie sich in das Land derb Träumenden. Im Stillen schwor ich, dass die Wärme des Lagerfeuers nicht das Einzige sein würde, was Meg Thomas von nun an beschützen sollte. Ab sofort wollte ich dafür sorgen, dass ihr nie wieder schlimmes Leid widerfahren würde. "Wie geht es jetzt weiter?", fragte Claudette. Nach meinem Ausraster hatte ich nur noch Augen für Meg, wobei ich Claudette total vergessen habe. Um ihre Frage zu beantworten ging ich meine innere Liste durch und fasste einen Entschluss. "Ihr lebt euer Leben in Sicherheit weiter. Alles was jetzt noch kommt ist definitiv zu gefährlich für euch." Mit dieser Antwort war sie auf jeden Fall nicht zufrieden. "Was genau ist noch gefährlicher als diese verdammte Farm?", fragte Claudette empört. Aber sie konnte es nunmal nicht wissen. "Du willst wissen, was noch gefährlicher ist als die Coldwindfarm? Oder als der Autohavenschrottplatz? Oder noch tödlicher als beide zusammen?! Ich sag's dir, es ist das Macmilliananwesen verflucht!" Erst jetzt merkte ich, dass ich ziemlich laut geworden bin. Claudette saß wie unter Stasis da, wobei sie kreidebleich war. Als ich mich gerade dafür entschuldigen wollte, fiel mir im Lagerfeuer etwas seltsames auf. Obwohl wir mehrere Stunden auf der Farm verbracht haben, war der Blumenstrauß den Meg ins Feuer warf noch nicht komplett verbrannt. Auch die Rindermarke mit der Aufschrift '82' erkannte ich. Wir betrachteten das langsame Spektakel, bis der Blumenstrauß komplett verbrannt war. Als dies geschah schossen Lichtblitze empor. Die Luft war elektrisch aufgeladen, bis der allerletzte Blitz in den Himmel schoss. Als das grelle Licht verschwand, wurde der Vollmond sichtbar. Das Geschehen blieb vorerst kommentarlos, denn auch die Rindermarke fing nun Feuer. Ich drehte mich um und schaute in die Richtung aus der wir kamen. Tatsächlich könnten wir durch das helle Mondlicht in der Ferne die Farm erkennen. Es dauerte aber nicht lange bis Blitze in die Richtung schossen. Binnen weniger Sekunden verschwand das Schlachtfeld in der ewigen Dunkelheit. Mein Blick wanderte zu Claudette, die immer noch kreidebleich war. "Hey, sorry wegen gerade eben. Du hast Meg geholfen während ich hilflos war und dabei hab ich dich nur..." "Nein.", unterbrach sie mich. "Was?", fragte ich. "Jake, das ist doch schon Schnee von gestern, aber das gerade eben, was war das?!" Ich überlegte scharfsinnig. "Ich.. Ich habe keine Ahnung. Aber ich weiß, wer Ahnung hat!" Claudettes Gesicht bildete ein imaginäres Fragezeichen. Dann überlegte sie auch ein wenig. "Baker..", flüsterte sie vorsichtig. In meiner linken Hand hielt ich bereits das Tagebuch, mit meinem rechten Zeigefinger zeigte ich auf Claudette. "Bingo!" Plötzlich wurde die Dunkelheit um das Feuer herum komplett schwarz. Claudette schien das gar nicht zu bemerken. Während ich wild um mich schaute, saß sie immer noch ganz ruhig da. "Im Tagebuch steht noch so viel mehr..", flüsterte eine männliche Stimme. Es war nicht der Entitus, und niemand anderes den ich kannte. "Ich warte auf dich." Dann verschwand die Schwärze wieder. Claudette fragte ganz ruhig: "Jake, was passiert hier?" Ich fasste ruhigen Atem. "Er erklärt uns die Regeln. Das Spiel hat gerade erst begonnen!"
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Entitus - Dead by Daylight Fanfiction // Fr3akxgamer
Fanfiction"Wenn dein Herz anfängt zu pochen, ist es bereits zu spät." "Leg dich wieder schlafen, der Mond scheint heute nicht." "Das verstehst du nicht Jake. Ich bin seit über einem Jahrhundert in der Welt vom Entitus gefangen. Das Tagebuch ist meine einzige...