10. Kapitel - Vereint, allein

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Wir rannten immer weiter. Ich versuchte mich zu befreien, meine Stimme wieder zu Erlangen, aber es ging nicht. Noch konnte ich alle sehen. Meg, Dwight. Sie rannten vor mir. Aus dem Augenwinkel erkannte ich eine dritte Person. Es waren also wieder vier Opfer für den Entitus. Dann passierte es. Der Nebel verschluckte die dritte Person. Sie war nicht mehr zu sehen. Das selbe passierte Dwight. Nun konnte ich nur noch Meg sehen. Sie und ich rannten immer noch. Der Nebel holte sich sie als nächste. Ich rannte also alleine durch den Schleier. Dieser wurde immer dichter und umgab mich. Mein Blick war auf den Mond gerichtet. Er schien sehr hell und durchdrang den Nebel. Aber auch er verschwand, jedoch nicht durch den Nebel. Der Vollmond verwandelte sich zu einem Neumond. Ein Geräusch ertönte. Es war die Sirene, die ertönt, wenn die Ausgangstore mit Energie versorgt sind. "Du dachtest, du hättest überlebt, Jake Park?", dröhnte eine Stimme. Ich wollte antworten, aber meine Stimme war immer noch weg. Der Entitus sagte nichts mehr. Immer wieder tauchten aus dem Nebel Bäume auf, an denen ich vorbei lief, aber dann verschwanden sie wieder. Immer, als ich einen Baum sah, musste ich an damals denken, als ich noch im Wald gelebt habe.

Meine Eltern waren die größten Schnösel des Universums. Es musste immer alles perfekt sein, gerade Haltung, gehobenes Kinn. So mussten wir 'essen'. Was für meine millionenschweren Eltern ganz normal war, war für mich die reinste Folter. Schon seit ich auf der Welt war, wurde ich so erzogen, vornehm und elegant und der ganze Schwachsinn. Ich hatte dabei keinen Kontakt zur Außenwelt, keine Freunde, kein Leben. Das hielt ich irgendwann nicht mehr aus. Mit 17 bin ich von zuhause abgehauen. Ohne Geld, ohne Hilfsmittel, ohne Ziel, einfach nur weg von meinen Eltern. Es dauerte nicht lange, und ich erkannte, dass alles was ich brauche um zu überleben, in der Natur vorkommt. In Wäldern habe ich mehr als 4 Jahre gelebt, ohne Kontakt zur Außenwelt, aber ich war frei. Ich freundete mich mit den Tieren an, aber ich habe sie nicht gezähmt, sie haben mich verwildert. Und im Wald habe ich in diesen 4 Jahren alles gelernt, was ich im Leben brauche. Sollte es zu einer weltweiten Apokalypse kommen oder der Markt bricht zusammen, könnte ich mich selbst versorgen. Es würde nicht viele geben, die das können würden.

Vor der Zeit im Wald, wollte meine Mutter von mir, dass ich von draußen aus unserem gigantischem Garten Feuerholz hole. Es befand sich immer in einem Schuppen. An dem einen Abend war es ziemlich nebelig. Es war so nebelig, dass ich keine 2 Meter weit gucken konnte. In diesem Moment habe ich mich genau so verloren gefühlt wie jetzt. So war es auch schon vor ein paar Tagen. Immer wieder tauchen die Bilder auf, die mich heimsuchen. Die Frau, die am Haken vor mir aufgespießt wurde. Oder die leeren Augen des Killers. Oder aber auch die Vision vom Entitus. Wie sollen wir ihn besiegen? Er besitzt keine feste Form, kann aber dennoch Leute kontrollieren und hat über 300 Leute auf dem Gewissen. Er hat eine ganze Kleinstadt ausgerottet.

Auf einmal wurden die Schleier undichter. Nach und nach verschwanden sie und gaben die Farm preis. Ich stand wieder auf einem Gelände, welches von einer Mauer umzogen war. In der Ferne erkannte ich ein paar Gebäude und einen Mähdrescher. In der Hand hielt ich einen roten Koffer und meine Kleidung war wieder blutverschmiert. Zu meiner Rechten befand sich ein Kornfeld und zu meiner linken ein Ausgang. Außerdem war ich wieder alleine. Jetzt konnte ich mich auch wieder bewegen. Und ich spürte, wie meine Stimme wiederkehrte. "Meg!!", rief ich direkt. "Dwight?" Aber es kam keine Antwort. Ich griff in meine Jackentasche. Bakers Tagebuch war noch da. "Na dann...", flüsterte ich vor mich hin. Ich hoffte einfach, dass Meg bei Dwight war. Aber selbst wenn nicht, ich konnte ihr jetzt nur helfen, indem ich Haken zerstörte oder Generatoren reparierte. In der Umgebung erkannte ich aber weder das eine, noch das andere. Es war viel zu dunkel. Deshalb ging ich in die Richtung des riesigen Gebäudes. Wie ein Toter wandelte ich durch die Kornfelder in der Hoffnung, dass wir es schaffen würden. Bis dahin wusste ich nicht ansatzweise, wie falsch ich damit lag.

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Frohe Weihnachten euch allen :) jaja, erst am frühen 2. Weihnachtstag. Ich habe es nicht vorher geschafft ;) sorry. Ich musste gestern arbeiten und nachher auch wieder. Vielleicht schaffe ich es noch ein Kapitel vor Sylvester zu schreiben :)

Entitus - Dead by Daylight Fanfiction // Fr3akxgamerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt