Entitus - Dead by Daylight Fanfiction // Fr3akxgamer

37. Kapitel - Unerwartete Rettung

Es war die Kälte, die ich ganz deutlich spürte. Sie war der Faktor, der irgendwann einfach da war und mit der Zeit immer mehr und mehr an Kraft erlangte. Die Kälte fing in meinem Rücken an, ungefähr dort, wo die Schulterblätter nach unten hin enden. Zuerst dachte ich, es würde an meinem Blutverlust liegen, aber ich blutete nicht mehr. Sogar die Stellen, wo der Haken meinen Körper durchdrang bluteten nicht. Ich war am Sterben, weshalb mir immer kälter wurde. Sie fing an sich auszubreiten, mich zu umschließen. Wie eine Kralle in einem dieser Kuscheltierautomaten umschlossen mich langsam aber sicher düstere Schatten. Ein weiterer Schatten erschien vor mir auf dem Boden. Geworfen wurde er von einer Person im Türrahmen, welche langsam auf mich zukam. Ich konnte einen weißen Kittel erkennen, der mit Blut beschmiert war. "Sally..", sagte der Doktor, aber es war definitiv nicht seine Stimme. Die Stimme, die ich hörte war tief und kam von weit weg. "Es ist noch nicht zu spät Sally, schließ dich uns an." Hinter mir ertönte eine weibliche, verwirrte Stimme. "Niemals werde ich mich Satans Stimmen hingeben.", sagte sie leise vor sich hin. "Sally, drei mächtige Killer haben sich mir bereits angeschlossen, du kannst einer von ihnen sein Sally. Sally, der erste weibliche Killer, und einer der vier gefürchtetsten Wesen in dieser Welt. Sally.." Der Doktor wirkte entschlossen. Und bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine Zweifel, aber nun war ich mir sicher, dass Jake Park zu 100% die Wahrheit gesagt hat. Der Arzt kam immer näher und ich versuchte immer mehr Abstand zu gewinnen, was durch den Haken nicht möglich war. Dabei hatte das Wesen so eine Anziehungskraft, als wenn man es lieben müsste. "Was muss ich tun?", fragte die Frau. Der Arzt fing genau so an zu lächeln wie Dwight. Er deutete mit seiner linken Hand eine Pistole an und schoss in meine Richtung. Der erste Schuss ging daneben, der zweite Schuss, der unmittelbar danach folgte, traf eine schwarze Kralle, die mich erstechen wollte. Dadurch ging sie zu Bruch und ich hielt eine andere Kralle mit meiner Hand zurück. Der Doktor war weg, stattdessen stand an seiner Stelle Jake Park mit einer Pistole in der Hand. Er rannte auf mich zu und versuchte mich zu greifen, aber ich trat ihn weg. Dann konnte er sich jedoch durchsetzen und holte mich vom Haken runter. Mit einem Schlag auf seinen Kehlkopf bekam ich ihn auf den Boden und riss ihm meine Waffe aus der Hand. Keuchend lag er da und ich hätte ihn erschießen können. In seinem Zustand konnte er mir in diesem Moment nicht einmal einen Grund nennen, weshalb ich ihn nicht hätte erschießen sollen. Aber ich tat es nicht, da jede Kugel wertvoll war. Zu Beginn hatte ich 10 Kugeln in meinem Magazin und keine weitere Munition dabei. Jetzt dürften es höchstens noch 3 Patronen sein. Drei habe ich auf die Krankenschwester verschwendet, eine Kugel hat mich getroffen, Jake hat zwei bis drei Mal auf die Kralle geschossen. Mit Glück habe ich also noch vier Schüsse. Langsam erholte sich Jake von meinem Schlag. Er drehte sich zu mir und fing an sich langsam aufzurichten. "Ein 'Danke fürs Retten Jake' hätte auch gereicht, aber so geht's auch.", sagte er. Erneut richtete ich meinen Lauf auf seinen Kopf. "Wovor genau hast du mich da gerettet?", fragte ich ihn. Er schaute genervt. "Also entweder habt ihr die Akte gelesen, oder ihr habt es nicht getan. Entweder du glaubst ihr jetzt, oder du wirst auch mir nicht glauben wenn ich dir jetzt die Wahrheit sagen würde." In meinem Kopf verknüpften sich Synapsen, so dass es schon weg tat. "Jake, was sagt dir der Name 'Sally'?", fragte ich. Er überlegte. "Nicht viel jetzt gerade. Aber unter Umständen war eine der Akten im Keller damit beschriftet. Dann war Sally eine Schwester hier. Glaubst du sie könnte..." Ich schaute ihm direkt in die Augen. "Sie ist wahrscheinlich die Krankenschwester.", deutete ich. Jake musste anfangen zu lächeln. "Jetzt sprichst du meine Sprache." Ich zog setzte meinen Lauf auf seiner Stirn ab, wobei sein Lächeln verschwand. "Du bringst mich in den Keller zu diesen Akten Park, oder eine dieser Kugeln gehört dir.", drohte ich ihm. Er ging los und ich hinterher, allerdings ohne gezückte Waffe. Ich schätze dass ich ihm die langsam vertrauen sollte. "Der Keller ist anders Nea. Und wir müssen noch deine Wunden verbinden, ansonsten findet sie dich, uns, schneller." Ich hockte mich hin und ließ mich von Jake mit einer Creme einschmieren. Er trug sie großzügig auf die Stichstellen nahe meiner Schulter auf. Der Schmerz verschwand und irgendwann war auch die Stelle optisch verschwunden. Trotzdem werden die seelischen Wunden nicht so schnell verheilen. Ich fühle mich verloren und geschändet. Wenn ich erfahre, wer Sally war und wieso sie tut was sie tut, dann habe ich eventuell etwas gegen sie in der Hand. Moment.. Werde ich gerade zu einem zweiten Jake?