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Abends lag ich in meinem Bett und konnte nicht mehr klar denken. Ich dachte an das, was heute passiert ist. Mir huschte ein Grinsen über die Lippen. Das Gefühl, das ich spürte, ist unbeschreiblich. Ich bin das glücklichste Mädchen der Welt. Wie kann ein Mensch nur so perfekt sein? Leider seh ich ihn morgen nicht, da wir kein Mathe haben. Schade.

„Du weißt, dass das viel Stress geben wird?", ich nickte. „Ich weiß" meine Traurigkeit überrannte mich blitzartig und ich musste mir die Tränen verkneifen. Ich sah zu Boden. „Aber die 3 Jahre bekommen wir schon hin", ich sah auf einmal wieder hoch. Sein Lächeln gab mir halt. Würde er es wirklich mit mir eingehen? Er lächelte mich breit an und steckte mich damit an. Ich tat es ihm gleich. „Aber Sie könnten Ihrem Job verlieren oder schlimmer Sie-", „Ich weiß". "Aber ich möchte nicht der Grund deswegen sein" besorgt sah ich ihn an. " Deswegen müssen wir vorsichtig sein. Wenn das raus kommt, dann bin ich geliefert". Ich nickte erneut. Es war verdammt riskant, ob es das auch alles Wert ist? Im ersten Moment ja, doch hoffentlich würde keine dunkle Wolke über uns fliegen und uns somit alles zerstören.

Dieser Mann bringt mich noch um den Verstand..

5.45 Uhr. Zeit zum Aufstehen. Vielleicht sehe ich ihn ja trotzdem in der Pause.
An der Schule angekommen, lief ich langsam durchs Schulhaus, zu meinem Klassenzimmer. Ich lief fast durchs ganze Schulhaus, aber keine Spur von ihm. Vielleicht muss er erst später zum Unterricht? Ich sah auf die Uhr, 7.58 Uhr. Scheisse, ich muss mich beeilen. Im Klassenzimmer angekommen, setzte ich mich schnell hin. 7.59 Uhr. Eine Sekunde später kam unsere Lehrerin, Frau Wörle, herein. „Wo warst du so lang?" fragte mich Olivia. „Nirgendwo" sagte ich schnell und zog meine Jacke aus.
Wie jeden Morgen werden 2 Leute ausgefragt. Ich hoffte jedes mal, dass es mich nicht traf, doch irgendwann würde ich dran kommen. „So guten Morgen. Fangen wir gleich mit der Abfrage an" sie hatte auf ihrem Handy eine App, wo so eine Art wie Glücksrad ist. Dort drehte sie dran und ein Name erschien dann. „Jennifer". Gott sei dank, ich ließ mich in den Stuhl zurück fallen. Jenni stellte sich ganz gut an. Danach drehte sie nochmal daran. „Und der letzte ist..." alle beteten nicht dranzukommen. „Rebecca". Das ist die reinste Hölle, diese Ungewissheit. 

Nach den zwei Stunden Gesundheitswissenschaft hatten wir Pause. Normalerweise blieben wir in Klassenzimmer, aber ich wollte Herr Feihl suchen gehen. Ich musste ihn einfach sehen, es war leichtsinnig, ich weiß. Ich fragte Olivia, ob wir runtergehen können. „Warum?" fragend sah sie mich an. Shit was sag ich jetzt? „Wir haben doch sowieso gleich Chemie, warum gehen wir nicht gleich runter? Dann haben wir nicht so Stress später". „Ja stimmt eigentlich" sagte sie und nahm ihre Tasche. Sie packte ihre Sachen und ich wartete ungeduldig. Wenn's ums Zusammenpacken geht, bin ich immer die Erste. Wir gingen die Treppen runter. Ich suchte konzentriert nach Herrn Feihl.
„Suchst du jemand?" lachte Olivia laut auf. „Was? Ne" ich lachte mit, also eher ich tat so als ob. „Hm hast du eigentlich Diana gesehen?" fragte ich sie und suchte weiter. „Heute Morgen, aber danach nicht mehr. Achso deswegen, du suchst Diana" ich sah sie nicht an, sondert scannte weiter alles ab. „Hm? J-Ja genau".  Als ob ich Diana suche, man Olivia. Diana war eine Freundin von Olivia, sie kannte ich auch noch von meiner alten Schule. Sie waren eigentlich sehr gute Freunde, doch als sie einen anderen Zweig als wir wählten, wurde ihre Freundschaft dünner. 

 Mh er scheint nicht hier zu sein oder er ist im Lehrerzimmer. Auf einmal klingelte es dann. „Komm wir müssen rüber" Olivia deutete in die andere Richtung. Ich wollte gerade widersprechen doch ich entschied mich dagegen. Niemand sollte von uns erfahren, absolut niemand. Wir gingen in den Chemie Raum. Dort erwartete uns unser Chemielehrer, der auch unser Klassenlehrer ist. Die zwei Chemie Stunden vergingen überhaupt nicht und ich verstand auch nichts. Ich sah die ganze Zeit auf die Uhr. Ich hasste Chemie, wozu braucht man dieses scheiß Fach überhaupt. Chemie wird mir nur meinen Schnitt versauen und das Blöde ist, dass es, obwohl es nichts mit der Abschlussprüfung zu tun hatte, trotzdem ins Zeugnis einfloss. 

Nach gefühlten Tagen war der Unterricht vorbei und wir hatten nochmal Pause. Da ich meine Hoffnung aufgab nach Herr Feihl zu suchen, gingen wir den Gang entlang und in die Richtung unseres Klassenzimmers. Als wir gerade links die Treppe hochwollten, lief Herr Feihl und eine Lehrerin, den Gang, welche an der Treppe vorbeiführt, entlang. Unsere Blicke trafen sich. Glückshormone wurden rasch in meinem Körper ausgeschüttet, wie bei einer Achterbahnfahrt. Er lächelte mir sanft zu und ich lächelte automatisch zurück. Und so schnell er gekommen war, ist er auch gegangen. Mein Tag war gerettet. Ich lief grinsend die Treppe hoch. „Hey, warte auf mich!" rief Olivia auf einmal mir zu. Sie ist nicht gerade die Sportlichste, aber ich mag sie trotzdem. Als wir in der Klasse angekommen waren, setzten wir uns auf unsere Plätze. Jetzt hatten wir noch 2 Stunden Deutsch und dann wäre endlich der Tag vorbei. In den letzten Stunden konnte ich mich nicht wirklich konzentrieren. Ich musste ganze Zeit an Herr Feihl denken und sein Lächeln. Ich war wie hin und weg.

Nach dem Unterricht packte ich meine Sachen zusammen und ging die Treppe runter. Ich schaute nach links. Vielleicht läuft er wieder den Gang entlang, aber er war nicht zu sehen.
Morgen darf ich ihn wieder sehen, worauf ich mich schon richtig freute.

His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt