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Als wir im Bus saßen schaute ich im Internet ein bisschen nach dem Fall Madeline und wurde auch fündig. "Hört mal her. Die 29-jährige Madeline J. wurde von ihrem Mann am 16.06.1983 am frühen Morgen vermisst gemeldet. Sie soll ertrunken sein, aber ihre Leiche wurde nie gefunden" las ich vor. "Das war einem Tag nach ihrem Tod" sagte Olivia. "Genau und sie wurde nie gefunden, wie der Mann heute sagte" schloss sich Sandra an. Ich las weiter. "Die Frau ist spurlos verschwunden und wurde bis heute noch nicht gefunden". "Der Artikel ist vom 17.09.1983, also paar Monate danach" erklärte ich. Auf einmal hörten wir Schreie. Sofort sahen wir aus dem Fenster und sahen, dass wir an dem See vorbei fuhren. "Der Mann.." flüsterte ich. "Das ist echt unheimlich.." sagte Olivia. "Eher gruselig" ertönte Sandras Stimme. "Er ruft ihren Namen" fügte ich noch hinzu. "Es stimmt alles!" energisch schrie ich wieder unabsichtlich. "Emily!" hörte ich Joachim. Ich sah wieder zu ihm und irgendwie schien er genervt zu sein. Ich senkte mich wieder. "Ich will herausfinden was am 15.06.1983 passiert ist" ich klang fest entschlossen, doch Sandra und Olivia sahen sich an. "Ich weiß nicht, ob es vielleicht besser wäre, wenn man die Vergangenheit ruhen lässt" unschlüssig sah Sandra auf. "Ja, vielleicht haben wir uns zu sehr darauf fixiert" meldete sich jetzt auch Olivia. "Viellicht wäre es besser" flüsterte ich und dachte nach. Ich will nicht, dass mir das mir das gleiche passiert wie ihr. Ich musste Joachim fragen was er davon hielt.

Irgendwann schlief ich dann auch ein so wie die anderen.Als ich wieder aufwachte sah ich mich um. Alle schliefen. Ich sah nach hinten und sah, Joachim in der letzten Reihe sitzend. Ich stand auf und ging zu ihm. Er spürte, dass ich vor ihm stand und öffnete seine Augen. Er zog mich am Arm zu sich in den Sitz. Er nahm mich in seine Arme und schloss wieder seine Augen. "Alles okay?" flüsterte er gegen meine Wange und ich legte meine Hand auf sein Gesicht. Ich nickte und küsste ihn auf die Stirn. "Darf ich dich um deine Meinung fragen, zu einem Thema?" ich strich ihm durch die Haare. "Immer doch" er legte seinen Kopf in meine Halsbeuge, ihm war glaube ich nicht so bewusst, dass hier jede menge Schüler sind, sowie auch Lehrer, aber alle schliefen. Ich erzählte ihm von der Geschichte und was ich alles herausgefunden hatte. "Deswegen wart ihr so lange in dem Laden" nuschelte er verschlafen. "Ja und ich weiß nicht ob du es vorher gehört hast, aber wo wir am Wald vorbeigefahren sind, hat jemand ihren Namen geschrien". "Ach Emily das ist alles doch nur erfunden". "Nein, das glaub ich echt weniger. Schatz ich habe einen Artikel von der Zeitung von 1983 gefunden, wo sie alles nochmal schildern". "Emily, lass die Verwangenheit ruhen, egal was da auch passiert ist, es will nicht gelüftet werden und außerdem will ich nicht dass dir was zustößt". Ich hörte ihm genau zu. "Hm, das sagten Sandra und Olivia auch.." flüsterte ich vor mich hin und legte meinen Kopf auf seinen. "Na also" hauchte er gegen meine Haut. Ich küsste ihn erneut auf die Stirn und drückte ihn an mich. "Ich liebe dich". "Ich dich auch" küsste er meinen Hals. Wir blieben so bis ich einschlief. Als ich aufwachte, dachte ich, ich hätte Stunden geschlafen, aber als ich auf die Uhr im Bus schaute, waren es nur 20 Minuten später. "Ich geh wieder auf meinen Platz, bevor noch jemand aufwacht" flüsterte ich ihn sein Ohr und er nickt sanft. Dann löste ich mich von ihm, aber bevor ich aufstand gab ich ihm noch einen Kuss, welchen er intensivierte. "Bis später" hauchte er und ich nickte.

Eine Woche ist es jetzt her, dass wir in den Bergen waren. Es herrschte Normalität und ich hörte, Tim sei auf Bewährung, was mich echt beruhigte. Endlich konnte ich ohne Angst leben. Joachim stand immer noch an meiner Seite und legte mir die Welt zu Füßen. Die ganzen Ereignisse haben unsere Liebe nur noch stärker gemacht. Es sind noch  fast 2 Jahre, bis ich mein Abi schrieb und wir es offiziell machen konnten. "An was denkst du?" mit einem lächeln sah er mich an und strich mir die Wange entlang. "An dich" grinsend sah ich ihn seine Augen. Er zog mich zu sich und küsste mich innig. Ich war auf Wolke 7.

His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt