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Nach dem Aufräumen gingen wir wieder hoch in unser Klassenzimmer. Ich packte meine Sachen und verabschiedete mich mit Olivia von den anderen. Sandra hatte einen Zahnarzttermin, weswegen sie schon weg war. Wir liefen die Treppen runter und unterhielten uns. Als wir an der Haupttür ankamen, sah ich nochmal in die Aula. „Emily, könnten Sie und Olivia uns noch schnell beim Abbauen helfen?" rief unsere Kommunikationslehrerin uns zu. Eigentlich wollte ich sagen nein, aber Höflichkeitshalber sagte ich ja. Wir schlenderten wieder in die Aula und bauten die Tische nacheinander ab, sowie auch die Stühle. Die ganzen restlichen Tablets und der andere Kram räumten wir auch weg. „Ich glaube wir sind soweit fertig" klatschte sie in die Hände und sah sich nochmal um. „Ach nein, ich hab's ganz vergessen!" sie hielt sich eine Hand an den Kopf. „Herr Feihl bat noch um Hilfe!" sie sah in die Ferne und schien zu überlegen. „Ihr habt schon genug gemacht, geht nach Hause" fügte sie noch hinzu und nahm noch die Platte, welche auf dem Sofa lag. „Ach was, ich helf ihm, wo ist er?" freudig strahlte ich sie an. „Das ist nicht nötig, ihr habt genug gemacht" lächelte sie. „Ich mach's gerne, wirklich!" versicherte ich ihr mit einem Lächeln auf den Lippen. „Na schön, Sie sind echt eine große Hilfe, Emily!". Eigentlich ja nicht, dachte ich mir. „Ich glaube er ist im Raum neben an, Sie müssen mal schauen" sie dachte nach wo er sein könnte. Ich nickte und ging, Olivia folgte mir, sie wollte ihm wahrscheinlich auch helfen, toll.. Als wir im Raum neben an nachgeschaut haben, wo er auch nicht war, sind wir wieder zurück zur Aula. Dort stand er dann auf einmal und räumte Platten mit meiner Lehrerin von vorher ab. „Entschuldigung, aber als Sie gerade gegangen sind, ist er gekommen" sie deutete mit der Hand auf Joachim. „Ich hab nach Ihnen gerufen, aber Sie waren schon weg" fügte sie noch präzise hinzu. Ich schüttelte den Kopf. „Ist nicht so schlimm". Joachim strahlte mich an und sah Olivia nur für einen kurzen Moment an. „Wie hat Ihnen die Feier gefallen?" fragte Joachim uns beide. Ich zuckte mit den Schultern, „Mh, nicht so mein Fall" lachte ich auf. Er stieg auch mit dem lachen ein und stellte die Frage Olivia nochmal. „Es war ganz gut" lächelte sie. „Ich habe gehört Sie brauchen noch Hilfe?" fragte ich meinen Liebsten. „Ja genau, ich muss noch ein paar Teller und Platten wegbringen" Er schraubte an einem Tisch rum und sah mich nach dem Satz dann strahlend an. „Und wo sollen diese stehen?" ich sah mich fragend um. „Zeig ich Ihnen gleich". Er schraubte weiter bis der Tisch sich einklappen ließ. „So". Joachim klopfte den Dreck von seinen Händen ab und sah zu uns. Er zeigte uns, dass wir, beziehungsweise ich,  ihm folgen sollte.

Wir gingen in einen Raum, wo viele Teller standen. Okay, so viel auch wieder nicht, aber es waren nicht wenige. „Die müssen in die Küche" gab er von sich und stemmte seine Hände an seine Hüften. „Du kannst gehen Olivia, das wird so schon gehen". „Ich helfe schon, dann geht es auch schneller" sie ließ sich nicht überreden. „Ach was, gehen Sie nach Hause Olivia. Es sind nicht viele, wir schaffen das alleine auch" er sah mich und dann sie an. „Oke, wie Sie meinen". Sie gab endlich nach. „Tschüss" sagte sie noch  zu uns und verschwand auch. Ich beobachtete sie bis die Tür zufiel. „Sie lässt nicht locker, hab ich recht?" ich sah ihn an. „Nein, nicht wirklich" grinste ich ihn an. „Wo warst du eigentlich den ganzen Tag? Ich hab dich nicht ein einziges Mal gesehen" fragte ich ihn. „Frag erst gar nicht. Ich war dort und dort und hatte selber irgendwas noch zu tun" schüttelte er leicht den Kopf und machte eine Geste mit seiner Hand, dass es nicht wichtig gewesen sei. Ich nahm den ersten Stapel mit Teller, der mir bis zum Kinn reichte. „Warte, das ist doch zu viel!" er nahm mir ein paar ab und wollte noch mehr abnehmen. „Nein, so schwach bin ich auch nicht!". Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm, damit er keine mehr runter nehmen konnte, sonst hätte er zu viele. „Bist du sicher? Nicht, dass sie zu schwer sind?" hakte er nochmal nach. „Ach was!" schüttelte ich meinen Kopf und zog meine Augenbrauen runter. Er sah mich an und lächelte sanft, dabei schüttelte er auch seinen Kopf und nahm den 2. Stapel. „Du bist unmöglich". Als Antwort sah ich ihn nur von hinten an.

Wir stolzierten durch die Gänge bis uns ein Lehrer entgegen kam. „Mensch Joachim. Wieso lässt du das arme Mädchen so viel schleppen?" scherzte er und schüttelte gespielt seinen Kopf. Joachim lachte etwas peinlich berührt, bis ich die beiden unterbrach. Während dem Laufen drehte ich mich zum Lehrer. „Manchmal müssen Frauen die Starken sein" lachte ich sarkastisch und wir gingen weiter ohne auf eine Antwort zu warten. Als wir um die Ecke gingen, gab Joachim jetzt seinen Senf dazu. „Jetzt erhalte ich noch solche Kommentare von meinen Kollegen, nur weil du einen auf Hercules machen musst". Ich lachte lauthals auf, wo er auch mit einstieg. „Soll ich lieber eine sein, die keine Kraft in den Armen hat und alles nur von anderen schleppen lässt?" ich zog meine Augenbrauen hoch. „Lieber wärs mir". „Jaja, wahrscheinlich" ich verdrehte lachend meine Augen und wir gingen durch eine Tür. „Stell sie dahin ab" gemacht, getan.

Er räumte sie noch ein und ich sah mich in der Küche um. „Du warst hier noch nie oder?". 
Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein". Ich sah mir die verschiedensten Sachen an, die an der Pinnwand hingen. „Weißt du, du könntest mir auch helfen" klang Joachim sarkastisch und sah auf. „Ich dachte du wolltest, dass ich kein Hercules mehr sein soll?" stolzierte ich durch den Raum. Unsere Blicke trafen sich und wir mussten automatisch lachen.
Ich ging auf ihn zu und er räumte den letzten Teller rein. Er schloss die Tür vom Schrank und richtete sich vor mir auf. „Was hast du heut noch so vor?" fragte ich Joachim. Er nahm meine Hände und sah mir tief in die Augen. „Ich dachte, dass du zu mir kommen könntest und wir würden uns einen schönen Abend machen?" 

Auf meinem Gesicht bildete sich ein weites Grinsen. „An so etwas hatte ich auch gedacht". Joachim lächelte mich sanft an. Ich liebte sein Lächeln und seine Blicke einfach, bei ihm fühlte ich mich zu Hause. „Musst du noch lange in der Schule bleiben?". Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich muss noch meine Sachen zusammenpacken und dann wäre ich schon fertig" er überlegte ob er etwas vergessen hatte. „Sollen wir uns dann bei dir treffen?". Er nickte  und sah mir tief in die Augen. „Ich liebe dich so" flüsterte er. Meine Wangen röteten sich und ich sah zu unseren Händen. Er kam näher und küsste mich zärtlich. „Ich dich auch" gab ich zurück als ich über meine Lippen leckte.

His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt