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Langsam wurde ich wach und öffnete leicht meine Augen. Ich sah sofort in 2 wunderschöne, meerblaue, strahlenden Augen. Auf meinem Gesicht zeichnete sich ein verschlafenes Lächeln ab. „Du siehst so süß aus, wenn du schläfst" er sah mich mit einem süßen Grinsen an und ich versenkte sofort meinen Kopf beschämt im Kissen. Er fing an zu lachen und küsste meinen Kopf. „Komm, ich hab Frühstück gemacht" hauchte er mir ins Ohr und ging in die Küche. Ich seufzte zufrieden und dachte nach. 

Nach einer Weile zog ich meine Unterwäsche wieder an und warf mir ein Shirt drüber, dazu noch meine Leggings. Ich lief in die Küche und band meine Haare zusammen. „Na, bist du auch endlich aus dem Bett gekommen?". „Joaa" gähnte ich müde und ging zu ihm. „Kann ich dir helfen?" ich legte meine Hand auf seinen Rücken und sah was er machte. „Nein, nicht wirklich, setzt dich" er sah mich schmeichelnd an. Ich gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange und wollte mich setzten, doch er kam mir zuvor. „Was war das? Ich hätte mehr erwartet" schmollte er mich an. Ich musste lachen und ging wieder zum ihm. Ich nahm sein Gesicht und gab ihm einen langen, intensiven Kuss. Ich bittete mit meiner Zunge um Einlass, den er mir gewährte. Unsere Zungen tanzten geschickt miteinander. Er vergaß dabei, dass er eigentlich Tomaten und Gurken schneiden wollte. Seine Hände wanderten zu meiner Taille und hielten sie fest. Er zog mich näher zu sich, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passen konnte. Dann ließ ich von ihm ab und ich sah ihn verträumt an. „Besser?". „Eindeutig" in seinem Gesicht bildete sich ein grinsen.

Wir setzten uns an den Tisch und er hatte Brötchen vom Bäcker heraus geholt. Wir aßen beide und redeten über alles mögliche. Dann sah ich auf die Uhr. Scheiße, schon 7.30 Uhr. Er bemerkte meinen Blick und sah auch zur Uhr. „Ich muss langsam los" ich wollte nicht gehen, aber sonst würde ich zu spät kommen. Also machte ich mich fertig, küsste ihn noch und ging dann schließlich aus der Tür. Ich lief mit schnellen Schritten zur Schule, da ich nicht alle Zeit der Welt hatte.

Als ich in der Schule ankam, begann der stinklangweilige Unterricht. Heute hatten wir Joachim nicht, schade. Die Zeit verging kriechend und viel zu langsam. „Ich möchte, dass ihr jetzt in Gruppenarbeit die folgenden Themen bearbeitet" ertönte unsere Gesichtslehrerin und ich stöhnte genervt auf. Ich hasste Gruppenarbeit. „Da wir ja das Thema 1945 und die Nachkriegszeit haben, teile ich euch in Gruppen ein. Wir zählen einmal bis 4 durch". Jeder zählte nacheinander eine Zahl auf. Ich war Nummer 3. „Also die 1er sind die Amerikaner, die 2er sind die Franzosen, die 3er sind die Sowjets und die 4er sind die Briten". Jeder suchte seine Partner, anschließend war ich mit Leuten in einer Gruppe, wo ich mir die Kugel geben könnte. Sie redeten nur miteinander und ich hatte nicht so Kontakt zu ihnen. Anschließend bearbeiteten wir unser Thema ansatzweise, ich hatte echt keine Lust darauf und hoffte deswegen, dass die Zeit schnell vergehen würde.
Als sie uns wieder an unsere Plätze schickte war ich überglücklich und gleichzeitig auch erleichtert. Jeder stellte seine Ergebnisse vor und wie erwartet hatten wir keine großen Ergebnisse.

Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis es zum Stundenwechsel schellte. Zum Abschluss des Tages kam meine Kommunikationslehrerin reinstolziert. Sie gab uns Arbeitsblätter und sagte wir sollen diese mit dem Text bearbeiten, ich hatte echt null Motivation, aber so richtig. So wie jede Stunde bei ihr machten wir Gruppenarbeit, am Ende sahen wir einen Film, an der die Psychologie des Menschen verdeutlichen soll. Schwachsinn, wer mich fragt. Der Film war genauso öde wie der Naturfilm, der immer bei meinem Kieferorthopäden lief.

Wir hatten in ein paar Tagen eine Feier, keine Ahnung warum schon wieder, aber ich schätze, dass diese Schule gerne feiert. Unsere Klassensprecherin teilte uns in die bestimmten Aufgaben ein. Unsere Klasse beschloss Pizza zu backen, einige hatten Teig und den Belag gekauft. Es gab als Auswahl backen, aufbauen, verkaufen und abbauen. Ich hatte eigentlich vor aufzubauen, aber da sich so viele dafür gemeldet hatten, wurde ich mit meinen Leuten in Abbau reingeschmissen. Toll. Diejenigen die beim Abbauen eingeteilt waren, waren immer länger da und mussten aufräumen, ich wusste genau was auf uns zukommen würde, viel Arbeit. Eine kleine Gruppe aus Leuten mit denen ich mich gut verstand, blieben im Klassenzimmer. Wir redeten gemeinsam über alles mögliche und jeden. Gegen 9.45 Uhr wollte Sandra unbedingt runter die Feier anschauen, deshalb gingen wir in die Aula und sahen uns um. Vielleicht würde Joachim unten sein. 

Es war nichts weltbewegendes. Viele Stände, viel zu überteuertes Essen, viel zu viele Menschen. Ich sah mich um. Viele bekannte Gesichter erschienen mir, aber kein vertrautes, welches ich eigentlich suchte. „Kommt wir gehen wieder hoch, hier ist nichts". Die anderen sahen es genauso und somit gingen wir wieder die Treppe hoch. Oben angekommen setzten wir uns wieder an die Tische und spielten Stadt, Land, Fluss. Natürlich ohne den Fluss. Wir lachten, weil wir das r hatten und ich kein Essen mit r gefunden hatte, deswegen schrieb ich einfach Ratteneintopf. So ging es mit vielen Wörtern weiter. Auf einmal kamen Mitschüler rein.

„Ihr könnt langsam abbauen gehen" sagte eine. Somit machten wir uns auf in die Aula, um schnell abzubauen. Am liebsten wäre ich einfach abgehauen und hätte die anderen für mich schuften lassen, aber das wäre wirklich asozial gewesen. Deswegen entschied ich mich dazu ein guter Mensch zu sein und zu helfen. 

Irgendwie fragten wir Lehrer für Lehrer, aber niemand gab uns eine Antwort wo wir den Tisch hinstellten sollten. Die Schule nutze Tische, die sich einfach zusammenklappen ließen, schon praktisch. Genervt schlenderte ich durch die Menge zum Tisch. Dann fand Olivia eine Lehrerin, die anscheinend mit uns den Tisch runterbringen wollte, dummerweise verschwand sie die ganze Zeit und ich hatte echt keine Lust mehr auf den scheiß. Ich wollte gerade den Tisch umdrehen und die Beine einklappen, aber ein Typ hatte sich an den Tisch gelehnt. „Soll ich?" fragte ich grinsend Olivia. Ich deutete ihr, dass ich den Tisch schnell bewegen will, dass er sich erschreckt. Anstatt auf ihre Antwort zu warten, machte ich es einfach. Der Typ hatte sich richtig erschrocken und sein Freund lachte genauso wie wir. Er sah sich gespielt um und als er mich sah lachte er dann auch und redete dann mit dem anderen weiter. Ich liebte solche Aktionen. Schlussendlich kam sie dann endlich und ging mit uns runter.

Als wir den Tisch abstellten, fuhren wir wieder mit dem Aufzug hoch. Die Bleche mussten nur noch verräumt werden, was wir dann auch taten. Wir stolzierten zu 5. in die Küche der Schule. Um ehrlich zu sein, war es hier echt klein. Ich betrachtete alles genau, die anderen wuschen die Platten. Ich schaute mich genau um und ich wurde fündig. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf als ich ein Bild sah. "Fußballturnier für die Lehrkräfte" war die Überschrift. Unsere Schule belegte den 2. Platz. Ich sah weiter runter und entdeckte ein Bild auf dem ein paar Leute in Sportklamotten standen, sie hatten ein T-Shirt an, wo der Name unserer Schule stand. 

Ich sah mir das Bild genauer an und mein Blick blieb sofort an einer Person hängen, die mir sofort ins Auge stach. Joachim stand in der Mitte des Bildes und lächelte in die Kamera. Ohne groß darüber nachzudenken, zückte ich mein Handy und machte ein Bild davon. „Das ist doch Herr Feihl" ertönte Sandras Stimme. „Omg, stimmt!" rief Olivia und alle starrten jetzt auf das Bild. Jetzt weiß ich wieso er damals die Fußball- AG übernahm für kurze Zeit. „Von 2014?!" klang ich entsetzt. Ich weiß nicht warum ich so reagiert habe, dennoch ist das Bild von vor 3 Jahre entstanden. Wie interessant.

His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt