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Ich wachte auf einmal in der Nacht auf. Ich hatte einen Albtraum, bzw. hatte ich schlecht geträumt. Ich träumte von Joachim, dass er die Beziehung beendete, da es viel zu riskant wäre. Ich saß aufrecht im Bett und blickte nach links. Er schlief friedlich weiter. Er sah so süß aus, so unschuldig. Ich lehnte mich zu ihm und küsste ihn sanft auf die Wange. Ich stand auf und zog mir ein T-Shirt von ihm an, welches wie ein Kleid an mir runter hing. Ich ging auf den Balkon und schaute durch die dunklen Straßen, nur einzelne Gebäude leuchteten auf. Ich lehnte mich ans Gelände und dachte nach. Ein angenehmer Wind durchfuhr meine Haare, dabei schloss ich meine Augen. Erst jetzt merkte ich, durch den Wind, eine Kälte auf meinen Wangen. Ich hatte im Schlaf geweint. Ich hatte Angst. Ich hatte diese Angst, dass er mich verletzt falls er die Beziehung beenden möchte. Diesen Schmerz den ich gespürt hatte, als wir Abstand hielten, war nicht zu ertragen. Ich könne mir gar nicht ausmalten wie es wäre, wenn er tatsächlich schluss machen würde, ich wäre innerlich völlig taub. Ich schluchzte leise und versank mein Kopf in meinen Händen. „Emily?" Ertönte eine liebliche Stimme hinter mir. Ich erschrak und sah nach hinten. 

Ein verschlafener Joachim stand in Boxershorts an der Balkontür und schaute mich müde an. Als er meine Tränen sah wurde seine Miene ernst. „Was ist los? Ist was passiert?" er kam zu mir, legte seine Hände auf meine Wangen und sah mich an. Ich sah runter und er wischte meine übrigen Tränen weg. „Bitte sag was" er sah mich ziemlich besorgt an und wartete auf meine Antwort.  Ich legte meine Arme um seinen Rücken und drückte mich dicht an ihn. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte die Gedanken auszublenden. Fürsorglich legte er seine Arme um mich und strich mir über den Rücken. Seine Nähe und seine Berührungen beruhigte mich sofort. „Ich hab schlecht geträumt" entwich es mir dann schließlich. „Was hast du denn geträumt?" seine Stimme klang ruhig und ein bisschen rau. „Was wenn wir für immer Abstand halten müssen?" flüsterte ich so leise, sodass er es fast nicht mitbekam, aber er hörte es natürlich. Sofort löste er die Umarmung und sah mich an. Er versuchte meine Gedanken zu lesen. „Fühlst du dich nicht wohl bei mir?" fragte er mit ruhiger Stimme, er versuchte seine leichte Enttäuschung zu überspielen. „Doch" antwortete ich hastig. Er sah mich immer noch an. Ich seufzte. 

„Ich hab einfach Angst" wieder sankt mein Blick zu Boden. „Ich hab Angst, dass du die Beziehung beenden willst, oder musst und wir nicht mehr zusammen sein können, dass es so ist wie in den Woche wo wir keinen Kontakt hatten, oder.." ich machte eine kleine Pause und sah den kleinen Fleck am Boden an. "Noch schlimmer..". Sein Blick war besorgt und gleichzeitig mitfühlend, er wusste, dass ich ihn liebte, er wusste, dass ich mein Leben sofort für ihn geben würde und das machte ihn glücklich, obwohl er danach gar nicht gebeten hatte. Dass er endlich, nach langem Suchen die Frau gefunden hatte, die er schon so lange gesucht hatte, und nun gab es einen kleinen Haken, er ist der Lehrer. „Du weißt, dass ich dich über alles liebe? Ich will mein restliches Leben mit dir verbringen. Ich weiß, du hast Zweifel, wegen den vergangenen Wochen, aber ich werde nie aufhören dich zu lieben". Er fuhr über meine Wange und sah mir tief in die Augen. Ich kam wieder auf ihn zu und umarmte ihn. „Ich will dich nie verlieren, bitte geh nie" nuschelte ich in seine Brust. „Ich werde immer bei dir bleiben". Er gab mir einen Kuss auf den Kopf. „Komm, es ist kalt" er zog mich sanft wieder ins Haus.

Wir legten uns wieder ins Bett. „Du, Joachim?". „Mhm?" murmelte er müde. „Wie geht es jetzt weiter? Ich meine kann ich ab und zu nach dem Unterricht bleiben, oder..?" ich sah ihn an. Er nickte seelenruhig. „Ja, es ist alles wieder wie früher. Alles hat sich gelegt". Das beruhigte mich sehr. Ich kam auf ihn zu und küsste ihn sanft. Ich lehnte meine Stirn an seine und schloss meine Augen. „Ich liebe dich" hauchte ich ihm leise entgegen. „Ich liebe dich mehr". Ich schlung meine Arme um ihn, er machte es mir gleich und somit wir schliefen wieder ein.

Als ich das nächste Mal aufwachte, war es morgen. Ich öffnete meine Augen und sah, dass Joachim mit dem Rücken zu mir gedreht war. Ich rutsche an ihn heran und klammerte mich an ihn. Mein Kopf legte ich in seine Halsbeuge und küsse diese. Mein linkes Bein legte ich auch um ihn und genoss einfach seine Wärme. Schließlich packte mich wieder die Müdigkeit und ich schlief wieder ein.

His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt