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Ich stand relativ früh für meine Verhältnisse auf., naja so um 10 haha. Ich ging duschen und machte mich dann fertig. Schlussendlich schminkte ich mich dann noch und band meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Ich zog ein graues Top, eine schwarze Hose und meine schwarze Lederjacke an. Ich fuhr mit dem 14.02 Uhr Zug los. In 23 Minuten wäre ich da, dann muss ich nur noch ein Stück laufen. Ich lief die letzten Meter zu dem Café mit Freude. Auf einmal sah ich einen Mann, der Joachim sehr ähnlich sah. Als wir aufeinander zugingen, stellte ich fest, er war es. Ich grinste die letzten Meter, sowie er. „Hey" sagte ich sanft. Als Begrüßung umarmte er mich leicht. es war fürs erst komisch seinen Lehrer zu umarmen, ich wusste selber nicht wie ich mit der Situation umgehen sollte und er wollte wahrscheinlich auch nichts überstürzten. Wir gingen in das Café hinein und setzten uns an einen Tisch, der eher an der Seite lag und uns niemand so einfach sehen konnte. „Alles klar?" fragte er mich. „Ja und bei dir?", er lächelte und nickte. „Hast du gut hergefunden?" fing er dann an ein Gespräch aufzubauen. „Ja, also ich wusste nicht, dass es so weit von der Stadt ein Café gibt" ich sah mich um ganzen Café um. „Möchten Sie etwas trinken?" die Bedienung funkte dazwischen. „1 Kaffee" sagte Joachim. Sie nickte und notierte es ich auf. Dann sah sie mich an und Joachim auch. „Ein Latte" darauf nickte sie erneut und verschwand dann auch.

„Warum ich?" er sah auf einmal hoch, als ich einfach mit der Frage rausschoß. „Wie meinst du das?" hakte er nach. „Warum hast du ausgerechnet mich gewählt? Ich meine, es gibt viele, auch aus der Klasse.. Also ich meine jetzt nicht, dass du nur welche aus der Klasse-" wild fuchtelte ich mit meinen Händen herum. Fuck, ich meinte doch etwas anderes. "Nein, ich meine- Nicht so wie es rüber kommt! I-ich... ahm entschuldige" ich sah auf den Tisch und wollte mir selber eine reinhauen. Ich stammelte irgendein Schwachsinn wieder von mir. Ich schüttelte meine Gedanken ab. „Egal" fügte ich noch hinzu. Er sah mich faszinierend an. „Ist schon okay, ich hatte schon andere Partnerinnen und sie waren keine Schülerinnen, falls du das meinst" lachte er auf. Beschämt lachte ich nun auch. "Du bist mir am Meisten aufgefallen. Du siehst von außen arrogant und kühl aus, aber ich denke es ist nur der erste Eindruck, den Leute denken lässt. In Wirklichkeit bist du das Gegenteil, wenn nicht bist du sogar zerbrechlich wie Glas, wenn dir jemand Nahe steht oder dich verletzt". Ich sah ihn fassungslos an. Er hat mich komplett durchschaut. Ich versuchte mir Worte zurecht zu legen, aber alles ergab keinen Sinn. „Ich hab ins Schwarze getroffen, hab ich recht?" er grinste. „Wa- Nein!" stammelte ich und sah weg. Dann kam schon die Bedienung mit den Getränken. „Danke" sagten wir beide gleichzeitig und sie ging erneut. „Ich werde dich schon besser kennenlernen, Emily". Wie er meinen Namen sagt, ich kann nicht mehr.

Wir redeten über meine alten Schulen, über mein Leben, über sein Leben, über alles mögliche eigentlich. „Wollen wir noch ein Stück gehen?" fragte er mich. „Klar, warum nicht". Wir zogen unsere Jacken an und er holte die Frau von eben. „Getrennt oder zusammen?" „Zusammen" fing er an. „Was nein, ich zahl mein Zeug" funkte ich dazwischen. „Also zusammen würde es 7,60€ kosten und getrennt 4,50€ und 3,10€". Ich suchte mein Geld, aber mein Gegenüber war schneller. „Machen sie 8 das passt dann schon" reichte er ihr einen 10er Schein entgegen. „Vielen Dank". sagte sie und ging schließlich. „Herr Feihl!". „Hey ich sagte, außerhalb sollst du mich Joachim nennen". „Tschuldigung, aber das ist irgendwie ungewohnt, aber ich kann meine Sachen-" er unterbrach mit mit einem „Shshsh". Ich knickte ein. „Danke". Als Antwort schenkte er mir ein Lächeln.

Wir liefen durch einen Park und erzählten uns gegenseitig was uns alles im Leben passiert ist. Auf einmal streifte er meine Hand mit seiner und brachte mich aus dem Konzept ihm zu zuhören. "Ist es okay?" er sah zu mir runter. Er war so süß. Ich nickte und ein kleines Lächeln formte sich auf seinem Gesicht. Somit nahm er meine Hand in seine und seine Wärme floss sofort auf mich über. Seine Hand, bzw. der Körperkontakt zu ihm war unglaublich atemberaubend. In meinem Bauch flogen 1000 Flugzeuge amok. Ich grinste in mich rein und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Wir liefen wie ein normales Pärchen, händchenhaltend durch die Gegend.

„Ähm kann ich dich was fragen?". „Klar" er sah mich erwartungsvoll an. „Du hast ja mal im Unterricht erwähnt, dass du ein Sohn hast" gegen Ende wurde ich immer leiser. Ich hatte irgendwie Angst vor der Antwort, aber sie ließ mir keine Ruhe. Würde das wirklich ein Problem werden? Auf einmal lachte er auf. Ich sah ihn fragend und verdutzt an. „Ich glaube da hast du etwas missverstanden, ich habe an dem Tag gesagt, dass ein Kumpel von mir, der in München wohnt, einen Sohn hat. Also das Thema damals in Mathe, war auf ihn bezogen". Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen. Ich meine es wäre nicht schlimm, wenn er schon Kinder hätte, aber es wäre schöner, wenn wir Kinder hätten, zusammen. Trotzdem wäre es ein wenig arg schwierig gewesen.  „Es ist schon spät" sagte er auf einmal. Erst jetzt bemerkte ich, dass es dunkel war. „Wie viel Uhr haben wir?". „20.37". Toll mein Zug ist gerade weggefahren. „Egal ich nehme dann den nächsten" lächelte ich. „Ich würde es besser finden, wenn du heute bei mir bleibst. Ich will nicht, dass du nachts, allein zu fährst". Er ist so süß. „Ach was, das sind nur 23 Minuten". Er sah mich kritisch und unglaubwürdig an. „Also mir wäre es trotzdem lieber, dass du bei mir bleibst". Er sah mich an. Ich konnte im Dunklen seine Augen funkeln sehen. Seine wunderschönen blauen Augen. „Ich möchte dir wirklich nicht zur Last fallen" lächelte ich ihn an. Er blieb stehen und ich drehte mich zu ihm. "Emily, ich möchte nicht, dass du so spät abends noch allein nach Hause fährst. Wenn du möchtest, kann ich dich nach Hause fahren oder du bleibst bei mir über Nacht. Ich möchte nicht, dass dir was zustößt" tief sah er mir in die Augen. Mein Herz schmolz bei seinen Worten. "Danke" ich lächelte ihn erneut an und er machte es mir gleich. "Ich würde sehr gerne bei dir bleiben wollen" ich ging einen Schritt auf ihn zu. Er strich mir mit seinem Daumen über die Wange.

Wir gingen in seine Wohnung und ich war baff. Seine Wohnung ist so riesig! „Wow.." ich sah mich staunend um. „Gefällst dir?" er kam lässig mit seinen Händen in den Hosentaschen näher. „Es ist... krass". Ich drehte mich zu ihm um. Sein Lächeln bringt mich noch um. „Hast du hunger? Wir können noch schnell etwas kochen". Ich sah ihm in die Augen und nickte. Daraufhin schenkte er mir sein wunderschönes Lächeln.

Wir schnitten Gemüse klein und kochten Reis auf. Am Ende hatten wir dann Reis mit verschiedenem Gemüse und es schmeckte richtig gut. „Ich wusste gar nicht, dass du so gut kochen kannst" sagte ich ihm. „Naja wenn man ganze Zeit alleine wohnt, muss man sich ja was beibringen". Wir lachten zusammen.

Nach dem Essen setzten wir uns auf die Couch und sahen ein bisschen fern. Er legte vorsichtig den Arm um mich und deckte uns zu. "Ist es okay für dich?" fragte er leise und sah mich an. Ich drehte meinen Kopf zu ihm. Wie kann ein Mensch nur so unfassbar süß sein? Ich legte meine Hand auf seine Wange und nickte langsam. "Es ist perfekt, danke" hauchte ich ihm entgegen und schwenkte meinen Blick zwischen seinen Augen und seinen Lippen umher. Er roch so unfassbar gut. Sein Duft vernebelt mein Gehirn komplett. Langsam näherte ich meinen Lippen seinen und küsste sie leidenschaftlich. Pures Glücksgefühl durchfuhr meinen Körper, ich war glücklich. Bevor wir uns aufs Sofa legten, gab er mir noch ein Shirt von sich, welches ich dann auch anzog. Irgendwann, zwischen dem warmen Gefühl von Geborgenheit und Wohlsein, schlief ich auch ein, mein Kopf auf seiner Brust.

Als ich wieder aufwachte war es dunkel. Ich hatte eine Decke um mich, die mich wärmen sollte. Ich schaute mich um, aber sah kein Joachim. Wahrscheinlich ist er ins Schlafzimmer gegangen. Ich legte die Decke um mich und lief Richtung Schlafzimmer. Ich sah ihn dort im Bett liegend. Er sah so unschuldig und gleichzeitig süß aus. Irgendwie niedlich. Ich ging ans Bett und legte mich unter seine Decke. Die Decke, die ich mitgenommen hatte, legte ich auf die andere oben drauf. Als ich fertig war, schaute ich Joachim an. Ich strich ihm behutsam über die Wange. Seit ca. einem Monat kenne ich ihn nun und es fühlte sich so an, als würden wir uns schon ewig kennen. Dann legte ich mich zu ihm, mein Kopf auf seiner Brust und meine Stirn an seiner Wange. Ich hauchte ihm noch einen Kuss auf die Wange und kuschelte mich bei ihm ein. Er legte seinen linken Arm reflexartig um mich und zog mich enger zu sich ran.

His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt