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Ich schlenderte langsam in die Schule, heute war Dienstag, das hieß 2 Stunden lang Mathe mit meinem Lieblingsmenschen. Naja zuerst musst ich Kommunikation und Deutsch über mich übergehen lassen, aber das würde ich auch hinbekommen. Seit dem Tag Andem Joachim mir diese wunderschöne Kette geschenkt hatte, trug ich sie jeden einzelnen Tag. Er trug meine Uhr auch täglich, was mich echt glücklich machte. Ich schleppte mich die Treppe hoch und ins Klassenzimmer. Ich setzte mich auf meinen Platz und ließ meine Tasche sinken. „Emily! Emily!" schrie jemand durchs Klassenzimmer und rannte aufgeregt auf mich zu. Ich drehte mich ruckartig um und wurde von Olivia durchgeschüttelt. „Was ist denn?!" ich sah sie verwirrt an. „Du musst unbedingt mitkommen!" schon zog sie mich am Ärmel aus der Tür. Sie schob mich die Treppe runter und ich musste echt aufpassen, dass ich nicht hinflog. Unten riss ich mich dann endlich los. „Man was ist denn in dich gefahren?!" stöhnte ich genervt. „Okay, okay" sie war aufgeregter als ich, obwohl ich nicht mal wusste was los war. Sie stammelte „Du weißt doch noch der Typ?". Ich zog meine Augenbrauen runter. „Ja klar Olivia es gibt auch nur einen Typen an der Schule, nh?". „Nein, jetzt warte. Der von der Feier damals und der wo dich damals angequatscht hat!", ich überlegte, jetzt leuchtet mir ein wen sie meinte. „Ach der?". Sie nickte aufgeregt. „Was soll mit dem sein?" fragte ich jetzt entgeistert. „Er hat echt Interesse an dir, Emily" ich verdrehte genervt meine Augen. „Olivia.." fing ich an. „Nein, nein. Überzeug dich selber" Sie zeigte auf die Aulatür neben uns. „Was ist hinter dieser Tür?" fragte ich ein bisschen misstrauisch. Sie deutete mir, ich solle es selber herausfinden. Ich war richtig genervt von dem ganzen Scheiß, mit der Geheimnistuerei. Ich ging einfach auf diese Tür zu und öffnete sie. Ich sah ein paar Schüler hinten auf dem Sofa sitzend und ein blonder Junge der sich zu mir umdrehte und lächelte. Das darf doch jetzt nicht war sein..

Er kam auf mich zu. „Hey" erklang seine Stimme. „Hey?" Ich fühlte mich ziemlich unwohl, und zwar so richtig unwohl. „Was gibts?". „Hör mal, du gehst mir echt nicht aus dem Kopf, seitdem ich dich damals gesehen hab". Toll. Wenn Jungs sowas sagen, schaltete ich schon automatisch ab. Ich zog meine Augenbrauen misstrauisch hoch. „Vielleicht könnten wir mal etwas trinken gehen?". Das ist jetzt nicht sein Ernst? Ich öffnete mein Mund und wollte gerade absagen, aber er kam mir dazwischen. „Geh nur etwas mit mir trinken, nur trinken mehr nicht. Wenn du dann immer noch keine Interesse hast, lass ich dich in Ruhe" er war echt hartnäckig. „Hör mal" fing ich an und hörte leises Gekicher von den Weibern am Sofa. „Hey, habt ihr keinen Unterricht?!" sie hörten sofort auf und gingen. Er sah mich fasziniert an, ich wollte einfach nur hier verschwinden. „Es ist echt lieb von dir, aber nein" ich lächelte beschämt und schüttelte meinen Kopf. „Bitte, gib mir eine einzige Chance" er schien ein bisschen traurig zu sein. Ich wollte schon nachgeben und zustimmen, aber dann würde ich in die Realität zurück geholt. Sag mal Emily, was bildest du dir ein? Du willst mit einem Jungen ausgehen, obwohl du einen Freund hast? „Ich will dir nicht zu nahe treten oder so, aber ich lehne ab. Du wirst jemanden finden, der auch Interesse an dir hat, tut mir leid". Er sah nachdenklich aus. „Überleg es dir bitte" er drückte mir einen Zettel mit seiner Nummer in die Hand, dann klingelte es plötzlich. Scheiße, wenn ich zu spät komme.. Er lächelte noch bevor er ging. Ich wollte ihm noch hinterher rufen und sagen, er soll seine Nummer wieder nehmen, aber er war schon weg. „Scheisse!" ich schob den Zettel in meine Hosentasche am Hintern und sprintete die Treppe schnell hoch, zum Glück war unsere Lehrerin noch nicht da.

Ich setzte mich schnell hin und alle sahen mich an, wahrscheinlich wussten sie nicht was jetzt eigentlich los war, nur Olivia sah mich gespannt mit Sandra an. „Und?" drängte sie sich auf. „Was hast du mit der ganzen Sache zu tun?!" zischte ich ihr zu. „Er hat mich reinlaufen gesehen, dann hat er gefragt ob du in meiner Klasse bist und daraufhin wollte er, dass ich dich zu ihm runter schicke". Sie grinste über das ganze Gesicht. „Du hast se nicht mehr alle" ertönte ich. „Und was ist jetzt gewesen?" fragte Sandra mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nichts, was soll sein? Er will mit mir ausgehen, aber ich hab abgelehnt. Dann hat er mir seine Nummer zu geschoben" sagte ich entsetzt. Die Beiden quiekten auf. „Bitte, setzten" kam unsere Lehrerin herein gestürmt.

In der Pause versuchten sie alles aus mir auszuquetschen was zwischen mir und dem Typen lief. Ich wusste immer noch nicht seinen Namen. Moment mal, er hatte doch damals erwähnt, dass er Tim hieß, oder? „Hört mal auf, das nervt echt!" mich regte das ganze Thema auf, außerdem wollte ich nicht, dass Joachim das missverstand. Die nächsten zwei Stunden vergingen schnell und schon stand Joachim vor der Klasse. Ich bewunderte ihn jedes Mal, wenn er vor der Klasse stand. „Morgen ist ja ein Feiertag, deswegen habt Ihr Zeit das Blatt fertig zu machen". Stimmt morgen ist ja ein Feiertag, geil.
Ich bekam eine Nachricht und schaute wer mir geschrieben hatte, es war meine Mutter. Wir sind auf eine Gastromesse in Stuttgart gefahren, kommen morgen wieder. Sturmfrei, noch geiler. Ich konnte Joachim zu mir einladen, ich blickte schnell mit glänzenden Augen hoch. Meine Mutter arbeitet in dem Hotel von meinem Stiefvater, da die beiden 2013 geheiratet hatten, gehörte die Wirtschaft auch ihr, da ist es normal, dass wir immer auf solche Messen eingeladen wurden. Ich liebte solche Messen, da gab es alles zum Essen und zum Trinken, das beste ist ja, alles ist umsonst weil hier alle Gastronomen eingeladen wurden, quasi wie VIP Gäste.

Nach dem Unterricht packte Joachim seine Sachen zusammen, ich wollte gerade zu ihm gehen, aber jemand kam mir zuvor. Es war Linda, ja sie war wieder da, aber sie versuchte alles erlebte zu verarbeiten und zu vergessen. Alles blieb wie beim Alten. Als sie dann ging lächelte sie mich noch an. Hä? Sie versuchte echt ihr Leben zu verändern, ich lächelte entspannt zurück. „Emily was führt Sie zu mir?" lehnte er sich an seinem Pult an und betrachtet mich. Ich sah in seine Richtung. Immer wenn er so dar stand verdrehte er mir den Kopf. Er schaute zur Tür hinter und nun waren alle endlich weg. „Hast du morgen was vor?". Er schüttelte den Kopf. „Nun ja, eigentlich wollte ich was mit meiner Freundin unternehmen". „Oh" lachte ich. „Wie wärs, wenn ich meine Sachen hole und wir dann zu dir gehen?". „Keine schlechte Idee" er zog mich in einen Kuss. „Achja, du kannst mitkommen" ich ging zu meinem Platz und stopfte alles in meine Tasche. „Wie meinst du das?" fragend sah er mich an. „Meine Mutter ist mit meinem Stiefvater weggefahren bis morgen, du hättest die Chance mein zu Hause zu sehen, wenn du möchtest". Spielerisch zog ich meine Augenbrauen hoch. „Liebend gerne" er lief um die Tische zu mir, griff mir an der Taille und hob mich auf meinen Tisch und küsste mich. „Jetzt hast du mich neugierig gemacht". Ich lächelte breit. Dann löste er sich von mir. „Lass mich schnell meine Sachen holen" sanft haucht er diesen Satz gegen meine Lippen. „Fahr du nach Hause, leg deine Sachen ab und wir treffen uns am Bahnhof, jetzt fahren eh viele nach Hause" ich zog ihn wieder in einen Kuss. „Wir fahren mit dem Auto zu dir, ist nicht so umständlich" erneut legte er seine Lippen auf meine. „Meinetwegen".

Ich lief schonmal vor und wartete an einer unbesuchten Strasse auf ihn, wo uns niemand sehen würde. Dann kam er auch schon und ich stieg ein. „Hast du alles?" fragte ich ihn während ich mich anschnallte. Er nickte nur und fuhr los. Die Fahrt über redeten wir über alles möglich und lachten miteinander. Morgen hatten wir den ganzen Tag für uns. Dann fiel mir ein, dass Joachim uns noch Hausaufgaben aufgegeben hatte. Ich stöhnte genervt. „Was ist?" hakte er nach während er sich aufs Fahren konzentrierte. „Ich dachte wir können uns morgen einen schönen Tag machen, aber du musstest ja unbedingt Hausaufgaben aufgeben". Ich rollte genervt mit meinen Augen. Er lachte. „Du musst sie ja nicht machen, musst aber dafür mit Konsequenzen meiner Seits rechnen". Ich wusste jetzt nicht genau auf was er anspielte. „Und die wären?" klimperte ich unschuldig mit den Augen. Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und drückte leicht zu, mein Atem verschnellerte sich ruckartig. „Willst du es riskieren, zu sehen was dann passiert?" in seiner Stimme könnte man Verführung hören. Ich sah ihn an und wusste nicht was ich antworten sollte. Ich war neugierig, eher gesagt machte er mich neugierig, aber auf der anderen Seite wusste ich nicht was mich erwarten würde. Er sah mich kurz an, dann lächelte er. „Überlegst du ernsthaft darüber nach?" ich sah ihn an. „Dir ist schon klar, dass immer wenn du deine Aufgaben nicht erledigt, es Auswirkungen auf dich hat, nicht auf mich". Meine Augen wurden größer. Dann sah er mich erneut an. „Notentechnisch, meine ich" er wusste dass ich anders dachte und errötete leicht. „Ich kann dir alle Arten Sex geben, dafür musst du nicht nicht deine Aufgaben hinschmeissen und sie nicht erledigen". Meine Wangen waren nun am Glühen. Erneut musterte er mich lachend. Mein Kopf ratterte wie wild. „Du bist so süß".

His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt