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Während Joachim eine Suppe kochte, lag ich auf dem Sofa. Ich fühlte mich irgendwie komisch, ich wusste auch nicht wieso. Ich war irgendwie müde und gleichzeitig hellwach. „Hier" sagte Joachim sanft und reichte mir die Suppe in einer großen Tasse. Ich hatte ihn gar nicht bemerkt, weil ich so in Gedanken versunken bin. Ich setzte mich auf und bedankte mich bei ihm. „Willst du keine?" fragend sah ich ihn an, doch er schüttelte den Kopf. „Nein" sagte er sanft. Er strich mir ein paar Strähnen hinters Ohr. „Du bist so blass" Joachim sah mich besorgt an. „Bist du sicher, dass du nicht doch zum Arzt willst?". „Nein. Joachim es ist nichts wirklich schlimmes, es wird weggehen, denk ich" lächelte ich ihn an, er schien nicht so überzeugt von meinen Worten zu sein. Ich stellte die leere Tasse auf den Tisch vor uns und sah ihn wieder an. Ich legte meine Hände auf sein Gesicht und strich es leicht. „Mach dir keine Sorgen" sagte ich und ließ meine Hände wieder senken. Er sah mich an und legte dann seine Arme um mich. „Wieso bist du nur so ein Sorgenkind, ich muss mir ständig sorgen um dich machen" nuschelte er. Ich legte meine Hände auf seinen Rücken. „Tut mir leid" murmelte ich. Er sah mich an. „Ich such mir das nicht aus" ich sah auf meine Finger. Er hob mein Kinn, damit er mich ansehen konnte. „Ich weiß" er kam meinen Lippen näher und küsste sie. „Ich werde mich so lange um dich kümmern bis es dir wieder besser geht, aber erstmal bring ich dir noch eine Suppe und du wirst sie aufessen" sagte er fest entschlossen, nahm die leere Tasse und stand auf. Ich musste nur schmunzeln.

Am Abend lagen wir im Bett. Ich lag auf dem Bauch und hatte Rückenschmerzen, keine Ahnung wieso. „Joachiiiiiiim" zog ich seinen Namen in die Länge. Er sah mich stirnrunzelnd an und fragte mich was los ist. „Ich hab Rückenschmerzen" jammerte ich vor mich hin. Er lachte nur und massierte mit einer Hand meinen Rücken, mit der anderen war er immer noch am Handy. Irgendwann wurde ich dann auch müde und meine Augen fielen langsam zu. Joachim machte das Licht aus und nur eine kleine Lampe brannte noch auf seiner Seite. Ich drehte mich zu ihm und kroch zu ihm unter die Decke. Ich legte meinen Kopf verschlafen auf ihn und schloss erneut meine Augen. Joachim strich mir mit seiner Hand über meinen Rücken und massierte ihn leicht weiter. Er hauchte mir einen Kuss gegen die Stirn. „Weißt du, ich hatte mir schon meine ganze Zukunft ausgemalt, aber dann kamst du und hast meine Pläne total durcheinander gebracht" flüsterte er gegen meine Stirn und lächelte. „Aber weißt du was? Ich bin froh, dass ich dich kennengelernt habe. Du hast mein Leben komplett verändert. Jedes Mal freue ich mich, wenn ich dich wieder sehen kann und du wieder bei mir bist und in meinen Armen liegst" erneut hauchte er einen Kuss auf meine Stirn. „Du machst mich komplett" murmelte ich verschlafen. „Und du mich". Ich kuschelte mich enger an ihn und ich fiel komplett ins Land der Träume.

Am nächsten Morgen klingelte Joachim's Wecker früh. Scheiß Wecker. Ich legte meinen Kopf wieder auf seine Brust, aber er bewegte sich und wollte aufstehen. „Baby, lässt du mich kurz raus?" er legte seine Hand auf meinen Kopf. Ich rührte mich nicht und antwortete ihm nicht, deswegen kroch Joachim vorsichtig aus dem Bett. Er machte sich fertig und ich schlief weiter. Später weckte mich jemand. „Emily? Gehst du heute zur Schule?" er sah in mein Gesicht und ich öffnete langsam meine Augen. Dann schüttelte ich meinen Kopf. Er nickte und stand wieder auf. Er zog sich fertig an und kam nochmal zu mir. „Ich geh dann, bis später" er gab mir einen Kuss auf den Kopf und erhob sich erneut. „Ja, bis später" nuschelte ich verschlafen.

Als ich aufwachte war es 10.44 Uhr und ich lag immer noch im Bett und starrte die leere Wand an. Ich würde heute zur Apotheke gehen und mich nach irgendwelchen Medikamente erkundigen. 

Mühsam zog ich mich an und machte mich fertig. Ohne Frühstück verließ ich das Haus, weil ich einfach nichts runter bekam. Ich ging die Straße entlang und dann Richtung Apotheke. Als ich dort angekommen war, begrüßte mich eine nette Apothekerin. „Hallo, wie kann ich Ihnen helfen?" fragte sie mich höflich. „Hallo. Ich wollte mich ein bisschen erkundigen nach irgendwelchen Medikamenten, da ich seit längerem Übelkeit habe und ab und zu ein ziehen im Unterleib habe" erklärte ich ihr. Sie nickte. „Also als erstes können Sie versuchen vielleicht die Ernährung umzustellen. Wenn das nicht klappen sollte, kann ich Ihnen diese pflanzlichen Tropfen mitgeben. Dennoch würde ich gerne wissen ob Sie noch andere Beschwerden haben". „Naja gestern hatte ich noch Rückenschmerzen bekommen, die aber wieder weg sind". Ich hab ihr ein bisschen von meiner Pille erzählt und meinen Blutungen. Sie gab mir Tropfen und eine Packung Kapseln. „Und den würd ich auch machen" sie schob auf den Tisch in meine Richtung einen Schwangerschaftstest. Ich sah sie verdutzt an. „Das kann nicht mal sein, ich habe die Pille genommen" versicherte ich ihr. „Nichts desto trotz, würde ich ihn ausprobieren. Sicherheitshalber" lächelte sie mich an. Ich kam mir wirklich fehl am Platz vor. Was soll ich mit einem Schwangerschaftstest mit 18 Jahren?!
Ich ließ mich breit schlagen und kaufte alles.

Mit einer Tüte in der Hand lief ich wieder zu Joachim nach Hause. In der Wohnung angekommen, holte ich mir erstmal was zum Trinken. Aus dem Augenwinkel sah ich den Schwangerschaftstest, der aus der Tüte heraus schaute. Ich sah in eine andere Richtung und überlegte. Dann sah ich wieder zur Tasche und schnappte sie.
Ich nahm ihn und ging ins Bad. 

Schwachsinn.

His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt