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Ich saß verträumt an meinem Schreibtisch und betrachtete die Kette, die mir Joachim geschenkt hatte. Sie glitzert zart in silber und funkelte mich an. Leicht fing ich an zu lächeln, die Gedanken kreisten ständig um ihn. Auf einmal hörte ich mein Handy, wie es eine Nachricht von sich gab.

>Alles klar bei dir?<

Ich musste automatisch lächeln.

>So weit schon und bei dir? Hast du Spaß?<

>Es ist öde ohne dich und ich will wieder zurück<

Joachim ging mit der 13. auf Abschlussfahrt und ließ mich zurück. Er ist gestern abgereist und ich vermisse ihn jetzt schon unheimlich.

>Ich will auch bei dir sein<

Er schrieb, dann wieder nicht, dann wieder und dann wieder nicht. Ich sah gespannt auf die Leiste und wartete bis er etwas zustande bekam.

>Ich freue mich, wenn ich bei dir sein kann, auch zwischen dir<

Ich musste automatisch loslachen und ich fühlte mich irgendwie geschmeichelt.

Mittlerweile hatten wir schon Abend und ich wollte schlafen gehen, aber ich musste ihm noch schreiben.

>Gute Nacht und schlaf gut. Ich liebe dich<

Er kam nicht on, naja vielleicht liegt es daran, dass er gerade mit den Lehrern den Durchgang machten, um sicher zu gehen, dass die Schüler alle im Zimmer waren. Wie gerne würde ich jetzt dabei sein. Ich legte mein Handy auf meine Ablage und drehte mich zur Seite. Ich schloss meine Augen und träumte von Joachim. Kaum bevor ich eingeschlafen war, ertönte mein Handy. Vielleicht war er es ja. Ich griff nach meinem Handy und sah, dass es die Klassengruppe war, die irgendwelche Hausaufgaben haben wollten. Ich seufzte und schloss meine Augen als es Sturm-klingelte. Ich wollte gerade das Wlan ausschalten, als ich eine Nachricht von meinem Freund erhielt.

>Gute Nacht und schlaf du auch gut, ich liebe dich mehr<

Ich grinste und wollte antworten doch er war schneller.

>Du solltest schlafen<

>Ich konnte nicht, hab auf dich gewartet. Was habt ihr heute so gemacht?<

>Du sollst nicht auf mich warten bis ich zurückschreibe, es kann echt spät werden. Wir waren heute in der Stadt in Straßburg  und haben irgendwelche langweiligen Museen uns angesehen. Dann haben wir noch eine Stadtführung gemacht und sind durch die Straßen gelaufen.<

>Klingt interessant<

>Sehr witzig, haha<

>Wo bist du jetzt?<

>Jetzt in meinem Bett, musste meinen Durchgang machen und war bei den anderen Lehrern<

Ich wollte gerade antworten, als mein Handy klingelte. Ich hob ab und hörte seine wunderschöne, zarte Stimme. Seine Stimme klang so beruhigend wenn er leise sprach und in Ruhe.

"Tut mir leid, dass ich noch so spät anrufe, aber ich musste deine Stimme hören". Ich schmunzelte und kuschelte mich in die Decke. "Schatz?". "Ja Baby?". "Ich vermisse dich" nuschelte ich ins Handy. Er lachte sanft und ich bekam eine Gänsehaut. "Ich dich doch auch, du weißt nicht wie sehr ich dich vermisse". "Ich will zu dir, mein Bett ist so kalt ohne dich". Er lächelte auf. "Meins ist auch eiskalt ohne dich".

Wir schwiegen eine Weile bis er sie unterbrach.

"Schläfst du schon?". "Nein" sagte ich und dachte nach. "Wann kommst du wieder?". Ich wusste natürlich wann er wieder kam, aber ich wollte, dass er weiter redete. Seine Stimme beruhigte mich. "In 2 Tagen" antwortete er. "Mhm". "Du solltest jetzt schlafen, du hast morgen Schule" murmelte er. "Und du einen weiteren Ausflug" lächelte ich. "Ich weiß". Er lachte wieder kurz und steckte mich damit an. "Schlaf gut, Süße". "Du auch. Ich liebe dich". "Ich dich auch" mein Herz ging auf als ich diese Worte aus seinem Mund hörte. Seine Stimme klang rau und ich wollte ihn spürten, wie er über meine Haut strich. Seine Finger, die um meine Haare tanzten und er mich sanft küsste. "Du schreibst mir morgen?" "Versprochen, bis Morgen, Emily" er lächelte wieder, was ich natürlich hörte. "Bis morgen Joachim".

Dann legten wir auf und ich schaltete mein Internet aus. Am nächsten Morgen, in der Schule, war es wie immer, nur dass alles irgendwie so kühl ohne ihn wirkte. Ich lenkte mich mit meinen Freunden ab und alberte mit ihnen rum, so wie immer. Eine Klassenkameradin sah, dass ich noch einen wirklich verblassten Knutschfleck am Hals hatte und zog mich damit auf. "Von wem hast denn den Knutschfleck, hm?". Sie zwinkerte mir mit einem Auge zu und ich lachte nur, so wie die anderen. "Ah, ich weiß von wem" alle wurde still und alle schauten sie gespannt an. "Von Herr Feihl natürlich" sie boxte mir mit dem Arm in die Rippen. "Mhm, natürlich" lachte ich und überspielte dass sie mich erwischt hatte, aber dass wussten nur Joachim und ich. "Weißt du, so bekommt man ganz leicht gute Noten" ich sah sie dreckig an und alle antworteten mit einem "Wuäh", worauf ich noch mehr lachen musste. "Ich weiß doch, dass du auf den stehst. Du schaust ihn immer so an" sie grinste weiter, ich wusste aber, dass sie es nicht ernst meinte. Niemand wusste etwas über uns, außer Tim, aber jeder hielt ihn für einen Gestörten. "Soo setzten Sie sich bitte und schlagen Sie Seite 64 auf" Frau Wörle kam herein stolziert und legte ihre Sachen auf das Pult ab. "Aber bevor wir etwas im Buch machen, kommt die tägliche Abfrage!" lachte sie und die Klasse stöhnte auf.

Die Tage vergingen und heute würde er von seiner Reise zurück kommen. Ich zog mir sexy Unterwäsche an und begab mich zu seiner Wohnung. Ich öffnete diese und trat ein. Der Duft von seiner Wohnung kam mir entgegen. Ich atmete ihn tief durch und fühlte mich wie zu Hause. Er würde in einer Stunde wieder kommen und ich wollte ihn ein bisschen aufheizen. Ich machte Bilder in den Dessous, wobei man aber mein Kopf nicht sah. Ich legte einen Finger auf die Lippe und machte das erste Foto. Das zweite machte ich vorm Spiegel, wie ich vor ihm saß und anschließend schrieb drunter, Ich warte auf dich. Ich schickte es ihm und wollte zu gerne seine Reaktion sehen. Wie er die Nachrichten sieht vor 60 anderen Schülern und wie er sich verhält. Zu gerne würde ich es sehen. Ich beobachtet seine online Anzeige, bis sie kurze Zeit später online anzeigte. Er sah sie. Dann schrieb er und brach wieder ab.

>Schämst du dich nicht mich vor 67 anderen Schülern und 5 Lehrern aus der Fassung zu bringen?<

Ich musste grinsen bei dem Gedanken wie sein Gesicht wohl aussehen würde.

>Eigentlich wollte ich dir eine Vorfreude machen, aber wenn du willst, dann zieh ich mich wieder an und gehe nach Hause<

>Du bist unmöglich weißt du das? Achja und die Vorfreude ist dir gelungen, kann es kaum erwarten nach Hause zu kommen und meine Freundin entblößt vor mir zu sehen, wie sie mich vor Erregung bittet sie durchzunehmen<

Ein angenehmes Gefühl breitete sich in mir aus und ich spürte schon wie mein Körper sich freute.

>Lass mich nicht zu lange warten, Mister. Und ich hab keine Kraft mich alleine aus dieser engen Wäsche zu befreien, da müsste mir ein starker Mann helfen<

>Liebend gerne<

Ich lag auf dem Bauch und wartete gespannt auf dem Bett. Dann endlich hörte ich ein Haustürschlüssel und die Tür, wie sie zufiel. Ich schaute auf die Tür und wartete bis er herein kam. Er machte die Tür auf und seine Augen sahen dunkel aus, dunkel vor Erregung. "Willkommen zurück" ich sah ihn an und sah, dass er mich musterte. Ich drehte mich auf den Rücken und sah ihn weiterhin an. Er zog sich das Hemd über und stöhnte nur ein "Endlich" hervor. Er kam zu mir und küsste mich stürmisch. "Wie kannst du es wagen mir solche Bilder zu schicken? Direkt im Gespräch mit meinen Schülern" er sah mich an. Sein Blick schweifte zwischen meinen Lippen und meinen Augen umher. "Haben sie was gesagt?" fragte ich verführerisch und legte meine Hand in seinen Nacken und sah ihm dabei in die Augen. "Natürlich, was denkst du? Wenn sich meine Mimik sofort verändert". Ich musste lachen. "Das findest du auch noch lustig" er sah mich mit seinem strahlenden Lächeln an, wie ich es liebte. "Mir einfach einen harten zu verpassen vor den Augen anderer"" er strich mit seinem Finger meine Wange entlang und knurrte mir ins Ohr. "Dafür werden wir es die ganze Nacht treiben, bis du nicht mehr laufen geschweige denn stehen kannst" er küsste mich stürmisch. "Ich kann es kaum erwarten" erneut grinsten wir und küssten uns sehnsüchtig.


His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt