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"Sasch, bist du daheim?" Ich rief ihn an, es musste jetzt gelöscht werden, weil ich nicht auf Tim gehört hatte und gegangen bin. "Ja klar, hast du alles erledigt?". "Ja hab ich, wäre es okay, wenn ich vorbei komme?" ich lief schon in die Richtung wo er wohnte. "Natürlich". "Danke" lächelnd legte ich auf und beeilte mich. Da er am Ende der Stadt wohnte brauchte ich eine halbe Ewigkeit. Nach 45 Minuten war ich dann endlich da und klingelte. Er machte mir die Tür auf und ich trat ein. "Du bist ganz außer Atem, bist du hier her gelaufen oder was?" schertze er als ich meine Jacke auszog. "So zeimlich". Er riss die Augen auf. "Was?!". Ich lachte. "Wieso hast du nichts gesagt, ich hätte dich geholt?". "Es ist jetzt egal, bitte können wir anfangen?". Er sah mich an und nickte dann. Er machte wie am Tag davor seinem Computer an und gab sein Passwort ein. Ich gab ihm die E-mail und schon fing er an. Er war so schnell mit dem Tippen, dass ich gar nicht mitkam. "Welche Bilder sind es?" fragte er nach gefühlten 20 Sekunden. Er hatte es geschafft sich einzuloggen und zeigte mir nun seine ganze Cloud, auch Sascha sah die Nackbilder. "Was ist denn das für ein Typ?!" er verzog genauso wie ich vorher das Gesicht. Dann sah ich die 2 Bilder. "Da!" ich zeigte ihm die Bilder. "Emily, da bist ja du". Hab ich ihm nicht erzählt was auf de Bildern drauf ist? Meine Schuld. Er sah sich diese genau an und dann mich. "Was ist da passiert? Du weinst da ja" er sah mich immer noch an. "Sasch, bitte lösch die Bilder" bettelte ich schon förmlich. Er sah mich nochmal an und tat es. 

"Er kann nicht mehr an sie heran kommen?" fragte ich als er sie gelöscht hatte, er schüttelte daraufhin seinen Kopf. Gott sei Dank. Ich umarmte ihm von hinten. "Ich dank dir 1000 mal" er legte seine Hand auf meinen Arm. "Emily, wer war das auf dem Bild?. Wieso hast du da geweint? Was wollte dieser Tim, hat er dich erpresst?" erneut sah er mich an.

"Macht es dir was aus, wenn ich es dir nicht erzähle?" vorsichtig sah ich ihn an. "Aber wieso weinst du da? Was ist da passiert?"er blickte in meine Augen. "Beantworte mir nur diese Frage, Wieso hast du geweint?". Ich seufzte, was soll ich ihm erzählen? "Ich war an dem Tag so fertig, dass dieser Mann mich nur getröstet hat". "Und wieso musste ich das Bild unbedingt löschen?" "Du hast gesagt nur eine Frage". Er nickte. "Es tut mir leid, ich hoffe du verstehst es" ich stand auf und wollte gehen, doch Sascha drehte sich um und sah mich an. "Ich hoffe nur, dieser Mann macht dich glücklich". Ich lächelte Sascha an. Und ob er das macht. Ich musste sofort zu Joachim und alles aufklären, aber es war schon mitten in der Nacht. Also beschloss ich erst morgen nach der Schule mit ihm zu reden. "Ich fahr dich nach Hause. Es ist zu gefährlich jetzt noch mit dem Zug zufahren" murmelte Sascha und zog sich die Schuhe an. "Das musst du nicht, wirklich. Mir reicht schon, was du für mich getan hast" glücklich zog ich mir die Schuhe an. "Nein ich fahr dich und diskutier mit mir nicht" lachte er und steckte mich sofort an.

Als mich Sascha zu Hause abgeliefert hatte, nahm ich erstmal ein Bad und wusch ausgiebig meinen Hals. Ich ließ mir alle Zeit der Welt und bemerkte nicht mal wie spät es eigentlich war, 23.14 Uhr. Ich zog mich an und kroch dann unter meine Decke. Hoffentlich wird Joachim mir verzeien und alles wird wie beim Alte bleiben. Ich dachte an unsere Momente, an unsere Zeit zu zweit und wie wir sie gelebt haben. Ich vermiste ihn wieder.

Als ich am nächsten Tag in der Schule war, musste ich noch 5 Stunden warten bis ich Joachim sehen konnte und mit ihm reden konnte. In der Pause blieb ich im Klassenzimmer, weil ich kein Bock mehr auf Tim und seine Handlanger mehr hatte, außerdem hatte er nichts mehr gegen mich und Joachim in der Hand. In der 2. Pause kam er wütend hochgestampft und riss die Tür auf. Er sah durch die gesamte Klasse, wo auch alle Schüler noch hier waren, und rief, dass ich raus kommen sollte. Alle sahen schockiert ihn und dann mich an. Tim stand dort mit seinen Leuten, alle Blicke waren auf mich gerichtet. Ich sah ihn an und zeigte ihm nur meine Faust, wo mein Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger lag und ich ihn bewegte. Das provozierte ihn so sehr, dass er rein kam und mich vom Tisch zerrte, ich aber widerstand zeigte. "Lass ich los!" schrie ich während er stärker an meinem Arm zerrte. "Lass sie los man!". "Hey!" riefen ein paar Mitschüler, während er mich raus zerrte. "Du bist sowas von dran" knurrte er mir zu. Ich versuchte mich aus seinem Griff lozureißen, es klappte aber nicht. "Was fällt dir eigentlich ein, hm?" sagte er mit einem tiefen Ton in seiner Stimme. Er packte mit der anderen anderen Hand nach meinem Gesicht und drückte zu. Als wir gerade im Türrahmen standen, stand Joachim vor uns, wir hatten gleich Unterricht bei ihm und zum Glück ist er früher rauf gekommen. "Sag mal muss man Ihnen alles 1000 mal sagen?" Joachim verlor langsam die Nerven. Er zog ihn von mir weg, aber er ließ nicht locker. "Lassen Sie sie los, verdammt nochmal!". "Was geht Sie das an! Sie gehört mir!" rief er. "Das glaub ich weniger" knurrte er und schneller als ich sah, war er weg von mir und ließ mich los. "Sie werden Konsequenzen bekommen, mir reicht es jetzt!".

Tim befreite sich. "Einen scheiß werd ich bekommen" fauchte er zurück. Joachim ging ein Schritt auf ihn zu und Tim verschwand. Joachim sah ihm verachtend hinterher, als er sich mir widmete. "Alles in Ordnung bei Ihnen?" normalerweise würde Joachim mich in den Arm nehmen, stattdessen siezt er mich und behandelt mich wie jede andere Schülerin. Ich hatte ihm ausdrücklich verboten, mich zu duzen und mir nachzulaufen, es folgte nur meinen Wünschen. Ich sah ihn an und hatte das starke Verlangen ihn zu küssen, tat es aber nicht. Ich nickte und bedankte mich schnell bevor ich wieder rein in die Klasse ging. Normalerweise würde er mich am Arm zurückhalten und etwas sagen, aber ich hatte es ihm verboten. Als ich das Klassenzimmer betrag, sahen mich alle erwartungsvoll und bemittleidend an. "Auf eure Plätze, na los!" befehlend lief er hinter mir ins Klassenzimmer. Ich setzte mich und Olivia fragte: "Und das war Tim, mit dem du zusammen bist? Und ich hab dich mit ihm verkuppelt!" Olivia verlor die Nerven, obwohl ich sie eigentlich verlieren sollte. "Ruhe!" Joachim war genervt und gleichzeitig angespannt. Er seufzte und fasste sich an die Stirn, er schien nach zudenken. "Hausaufgaben raus".

Nach dem Unterricht, bat er mich noch da zu bleiben. Er lehnte sich mit seinen Armen am Tisch ab und wartete bis alle gegangen waren, ehe er mit mir sprach. Er ließ seinen Kopf senken. "So kann das nicht weiter gehen" Er sah mich an. In seinen Augen konnte man sehen, dass er seine Seele verschlossen hatte, damit sie niemand mehr verletzen konnte und ich bin an all dem Schuld. "Emily, Sie müssen mir sagen was los ist. So geht das nicht weiter, ich möchte Ihnen helfen". Er durchbohrte mich mit seinem Blick. Ich wollte ihn aufklären, aber nicht hier. Ich wollte es bei ihm zu Hause regeln. Ich schloss meine Augen und wollte gerade ansetzten zum Reden aber er unterbrach mich. "Als Ihr Lehrer" hang er noch dran. Ich schloss meinen Mund wieder. Ich habe Joachim gesagt, er soll mich wie eine Schülerin behandeln, aber es tat echt weh. "Auf wiedersehen Herr Feihl". Traurig sah er mir hinterher als ich aus der Tür ging, es schien als hätte ich komplett mit ihm abgeschlossen.

His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt