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Finns Sicht

„Man, lassen sie mich bitte endlich durch!" ich redete weiter auf den Türsteher ein. Der war ja mal nervtötend! Wie konnte man nur so dickköpfig sein? „Hier, hundert Dollar, wenn sie mich reinlassen!" ich hielt ihm das Geld entgegen und er nahm es wortlos entgegen und ließ mich endlich durch. Warum war ich darauf eigentlich nicht schon früher gekommen? Ich hätte damit eine Menge Zeit sparen können! Und vor allem hätte ich meine Zeit sinnvoller nutzen können! Vielleicht würde ich jetzt schon im Bett eines hotten Mannes liegen, wenn er mich nicht ewig aufgehalten hätte! Voll war es hier drin! Und stickig! Wie konnte man sich sowas nur freiwillig antun?" blöde Frage, ich tat es ja auch! Ich wollte der nur in einem Bett schlafen, welches nicht meines war. Und ich wollte flachgelegt werden. Und dass sich die Männer Mühe dabei gaben. Das war mir wichtig. Am liebsten junge, starke Männer, die mich auf dieses Bett werfen und nach allen Regeln der Kunst nehmen würden.

Ich sollte wirklich nicht so viel an Sex denken. Ich würde ja schon beinahe zu einem Sexzombie mutieren! Und dabei war ich erst 14! Aber dafür konnte ich nichts, ich hatte das beste Beispiel, dass eine Beziehung nur funktioniert, wenn man viel Sex hatte, direkt vor der Nase. Mein Vater und dessen Mann hatten Sex als Lösung für alle ihre Probleme. Die Schwiegermutter macht wieder Stress? Sex! Ein Freund hatte einen Autounfall? Sex! Was wenn der Sohn eine schlechte Note in der Schule hat? Sex natürlich! Naja, wie wäre es denn anders zu erwarten gewesen, ich war nicht anders als die beiden.

„Hey, du bist aber ein hübscher!" ein älterer Mann, ich schätzte ihn auf Mitte dreißig, tanzte sich von hinten an mich heran und begrapschte meinen Hintern. Das war schon irgendwie abartig, wenn man bedachte, dass er mein Vater sein könnte. Der war nämlich auch kurz in seinen Dreißigern. „Kein Interesse, aber danke!" ich ging weg und setzte mich stattdessen an die Bar. Das letzte Mal das ich mit einem Mann über dreißig mitgegangen war, hatte ich am nächsten Morgen gleich seine wütende Frau und seine drei Kinder kennenlernen dürfen, die mich sehr unsanft vor die Tür gesetzt hatte. Also lieber keine Typen über fünfundzwanzig. „Wow, hübsch!" ein Junge, der auch nicht gerade alt war, setzte sich neben mich und bestellte sich einen Vodka. „Hey, warum geben sie ihm etwas, mir aber nicht?" ich schaute den Barkeeper verständnislos an, aber er zuckte nur mit den Schultern. „Is halt so." mehr bekam ich dann nicht zu hören.

„Danke, ich weiß zwar selbst, dass ich echt süß bin, aber du kannst es mir natürlich auch sagen!" lachte ich und er schaute abwertend zu mir rüber. „In Ordnung, du bist so einer, habe verstanden!" er stand auf und ging wieder weg. Wieso taten die sowas? Er sah doch noch nicht einmal schlecht aus!

„Hey." wurde ich von der Seite angesprochen. Ich drehte mich um und vor mir stand ein Mensch gewordener Gott. Oder es lag an dem Vodka, den ich mir gerade vorher kurz ergaunern konnte. Aber auf jeden Fall war das ein wunderschöner Mann, dem es anscheinend an nichts fehlte. Seine Stimme war sehr angenehm. Er musste nicht zu laut reden, weil man diesen dunkeln Ton auch in einer noch so großen Masse an Menschen heraushören könnte. Er war mindestens so groß wie mein Vater, und der war schon 1,94m groß. Und dazu noch dieser Kleidungsstiel. Er trug eine schwarze Jeans, die zwar eng anlag, aber trotzdem die Schenkel nicht zu sehr betonte. Sein Tank Top war weiß, mit einem komischen Aufdruck, aber es passte wunderbar zu seinen Adidas Schuhen. Unter dem Tank Top konnte man die Muskeln seiner Brust spielen sehen. Er musste wirklich regelmäßig Trainieren, sonst konnte man so einen Körper gar nicht halten! Wahrscheinlich konnte man dort nirgendwo auch nur einen kleinen Fetzen Fett finden. Trotzdem wirkte er nicht wie ein Bodybuilder. Nicht zu viele Muskeln, nicht zu wenige. Da fühlte ich mich ja fast schlecht, wenn ich an mein kleines Bäuchlein dachte!

Man! Wie konnte ich das nur vermasseln! Er war gegangen! Und hatte mich alleine gelassen! Wie konnte er das nur tun? Immerhin hatte er Geld darin investiert, dass er mir Drinks ausgab, damit ich mit ihm nach Hause ging. Und jetzt war er weg. ich wusste nur, dass er 18 war, sonst nichts. Außer, dass es anscheinend das Erlebnis schlechthin war, mit ihm schlafen zu dürfen, was ich mir ja gut versaut hatte! Man! Finn! Wieso kannst du nicht nur ein verdicktes Mal deine blöde Klappe halten?

„Hallo du hübscher, darf ich dir einen Drink ausgeben?" vor mir stand ein Mann, der dem vorher schon ähnlich kam, nur dass er verdammt anders auf mich wirkte. Während der andere freundlich war, einen gewissen Charme schon mit seinem Aussehen vertrat und man ihm gerne überall hin folgen wollte, so wirkte dieser auf mich unheimlich. Beinahe beängstigend! Sein Kleidungstill änderte nicht gerade viel daran! „Natürlich darfst du! Ich bitte sogar darum!" lachte ich. Es war immerhin schon beinahe Ein Uhr und langsam musste ich mir jemanden suchen, mit dem ich mitgehen konnte!

„Ehm, Kylie?" schrie der Typ, der sich mir als Sebastian vorgestellt hatte, den anderen Mann an. Er hieß also Kylie? Interessanter Name! Obwohl er nur noch halb tot auf der Eckbank lag, mit einem hübschen Jungen auf sich, strahlte er immer noch diese unglaubliche Anziehung auf mich aus. Ich wollte mehr über diesen Mann erfahren! Er machte mich so neugierig!

„Komm her zu mir!" Sebastian saß schon nackt auf seinem Bett und grinste mich an. Ich kam seiner Aufforderung nach und setzte mich auf seinen Schoß, wobei ich mir noch schnell beinahe beiläufig die Unterhose auszog. Gott, hoffentlich war der Typ gut!

„Ah!" hörte ich den Jungen schon wieder stöhnen. Gott, war denn dieser Sebastian zu gar nichts zu gebrauchen? Wenn er schon so beschissen im Bett war, wieso konnte er dann nicht zumindest die Tür zu machen? Das war doch wirklich nicht zu viel verlangt! Oder wollte er mir unter die Nase reiben das ich das gerade hätte sein können? Dieser Kylie musste wirklich gut sein! Sonst würde der kleine sicher nicht solche Laute von sich geben! Warum hatte ich mir das nur versauen müssen? Dann hätte ich heute zumindest einen Orgasmus haben können! Aber nein, Finn muss sich Mal wieder selbst ins Aus befördern, wie er es immer tut! Ich hatte mich selbst so sehr! „AHHH KYLIE!" schon wieder! War das denn noch normal? Was taten die da drüben? Würden sich da nicht die Nachbarn beschweren? Ugh, ich musste es wirklich langsam einsehen! Ich konnte einfach nicht nicht neidisch sein! Aber das sollte ich wirklich lassen! Ich würde meine Chance hoffentlich noch bekommen!  

Wanted to be lovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt