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' Finn, es tut mir leid! ' zeigte die Nachricht auf meinem Handy an. Kylie hatte sie mir vor keinen zwei Minuten gesendet, aber ich starrte seitdem nur sie an. ' Bitte verzeih mir! ' bat er und ich wusste nicht was ich zurückschreiben sollte. Ich hatte ihn geküsst und mittlerweile glaubte ich Ian, dass ich ihn damit einfach zu sehr überrumpelt hatte. ' Ich war nicht darauf vorbereitet! Bitte, ich wollte dir nicht wehtun! ' schrieb er weiter. Sollte ich überhaupt zurückschreiben? Oder ihn ein bisschen zappeln lassen? 'Finn? Bitte sag, dass du nicht böse bist! ' ich schaltete das Handy aus und legte mich auf mein Bett, bevor ich meine Lieblingsserie auf Netflix anklickte. Sollte er doch ein bisschen verzweifeln!

„Finn? Du hast Besuch!" Ian hatte die Tür zu meinem Zimmer geöffnet und zeigte mir beide Daumen nach oben, bevor er seinen Kopf aus der Tür zog und meinen Besuch durchließ. Wer konnte das sein? Immerhin hatte ich kaum Freunde, die Ian nicht einfach so in mein Zimmer lassen würde. Aber als ich den blonden Wuschelkopf entdeckte, der zögerlich einen Fuß nach dem anderen in mein Zimmer setzte, wusste ich plötzlich wer das war. „Kylie, was machst du hier?" ich verschränkte die Arme vor der Brust und er zuckte kurz mit den Schultern. „Ich wollte mich entschuldigen." er schloss die Tür hinter sich und kam dann mit schnellen Schritten zu mir ans Bett.

„Ist es mir erlaubt mich zu setzten?" fragte er dann mit einem Grinsen im Gesicht und ich nickte. „Natürlich ist es das!" mit meiner Erlaubnis ließ er sich auf das Bett fallen. „Also, es tut mir leid, wie ich reagiert habe war nicht richtig und ich bin mir bewusst, dass ich dich damit verletzt habe, und dass du das Privileg hast, böse auf mich zu sein." er hielt mir die Hand hin und zog unsicher den rechten Mundwinkel nach oben. „Man Kylie, du bist wirklich nicht der beste, wenn es um zwischenmenschliche Dinge geht, oder?" fragte ich lachend und er schüttelte den Kopf. „Ich mag es mehr, Dinge mit mir alleine zu machen, aber das solltest du wissen, immerhin kennst du mich jetzt schon ein bisschen, oder?" fragte er dann und setzte sich endlich mit dem ganzen Körper auf mein Bett.

„Und was soll deine Entschuldigung jetzt bedeuten?" ich wusste nicht so ganz was ich davon halten sollte. Sie konnte ja viele verschiedene Dinge bedeuten, oder? Wollte er mit mir zusammen sein? War er auch in mich verliebt? Oder hatte er mich als ganz normalen Freund lieber? Aber warum sollte ich ihn auch fragen? „Finn? Über was denkst du nach?" Kylie hatte sich zu mir gedreht und die Serie pausiert. „Hey! Das ist die spannende Stelle, wo Dean sich den Stromschlag holt!" schimpfte ich meinen Gegenüber. „Beantworte die Frage, Dean ist mir egal." antwortete mir dieser.

„Ich habe darüber nachgedacht, warum du dich entschuldigt hast, und was die Entschuldigung ausgedrückt hat." gab ich ihm zurück und schnappte mir dann die Fernbedienung, um wieder auf Play zu drücken. „Finn! Ich will mich mit dir unterhalten und du schaltest immer wieder den störenden Fernseher an!" schimpfte Kylie mich, bevor er mir wieder die Fernbedienung nahm und sie neben sich auf meinen Nachttisch legte. „Was gibt es denn zu bereden?" verärgert setzte ich mich auf und stemmte die Arme in die Hüfte. „Willst du nicht wissen was diese Entschuldigung für mich bedeutet hat?" fragte Kylie und ich beruhigte mich augenblicklich. Das wollte ich wissen, und wie ich das wissen wollte.

„Gut!" er streichelte sanft meine Wange und holte dann kurz tief Luft. „Für mich war es eine Entschuldigung, die ehrlich gemeint war und die ich auch genau so gemeint habe. Und wenn du meine Meinung zu deinem kleinen 'Überfall' hören möchtest, ich war nicht unbedingt begeistert davon. Ja, Finn, ich mag dich auch, aber das geht mir etwas zu schnell." gestand er mir ehrlich.


„Dir geht es zu schnell?" fragte ich und er nickte. Wieso? Er hatte mich doch auch schon einmal geküsst, damals war es für ihn doch auch kein Problem gewesen! „Ich bin kein Mensch der Beziehungen führt. Und ich mag es nicht, mich Festzulegen, weil ich dabei immer Panik bekomme, ich möchte nämlich einfach niemanden enttäuschen und das tue ich normalerweise immer, wenn ich jemandem wichtig werde." er spielte mit seinen Händen und ich nahm diese sanft in meine. „Kylie, du kannst mich nicht enttäuschen. Aber wenn es dir lieber ist, nicht mit mir zusammen zu sein, sondern nur eine Freundschaft zu haben, dann ist es auch Ok." log ich.

Es war nicht Ok. Ich wollte unbedingt mit Kylie zusammen sein. In den letzten Wochen hatte ich mich in ihn verliebt und ich wollte ihn nicht wieder verlieren. „Ich weiß es doch auch nicht Finn. Wie kannst du nur mit vierzehn schon so Entschlossen sein und ich weiß mit meinen achtzehn immer noch nicht, was ich will oder wie ich es will?" fragte er sich und ich küsste ihn sanft auf die Wange. „Kylie, wir müssen aber auch nicht nur Freunde sein. Wie wäre es, wenn wir unserer Beziehung keinen Titel geben, sondern einfach nebeneinander Leben und miteinander tun, was wir gerade tun wollen? Klingt das gut?" schlug ich vor und Kylie lächelte mich an.

„Das hört sich gut an!" freute er sich und bückte sich dann zu mir, um mich sanft zu küssen. „Kylie!" ich zuckte erschrocken zurück und dadurch erschrak auch er. „Hab ich was falsch gemacht?" fragte er mich und ich schüttelte den Kopf. „Nein Kylie, alles in Ordnung, ich habe mich nur erschrockenen das du dann doch so entschlossen bist, mich zu küssen." lachte ich und küsste dann seine Lippen.

„Du schmeckst so gut, habe ich dir das schon gesagt?" flüsterte Kylie und strich mir sanft mit dem Daumen über die Wange, bevor er mich diesmal mit Zunge und Leidenschaftlicher küsste. „Wo kommt denn das plötzlich her?" ich musste lachen und Kylie grinste mich an. „Wenn du mir sagst, dass wir keine Freunde sind, aber auch keine Beziehung haben, dann kann ich mit meinen Taten nichts zerstören. Das gefällt mir!" erklärte er kurz und zog mich dann nochmal zu sich.

„Willst du Sex?" fragte ich ihn, aber er schüttelte nur den Kopf. „Nein, will ich nicht." er ließ sich neben mich auf das weiche Bett sinken. „Warum nicht? Man Kylie! So wie die Typen in deinem Bett immer stöhnen, muss das ich das Erlebnis meines Lebens sein!" beschwerte ich mich. „Weil du das mit Sebastian sicher noch nicht ganz verdaut hast und außerdem will ich dir nicht weh tun. Natürlich hast du Recht, es wäre das Erlebnis deines Lebens. Aber du wirst auf dieses Erlebnis noch ein bisschen warten müssen!" lachte er und zog mich zu sich.

„Und was, wenn ich nicht warten will?" ich drehte mich in seinen Armen um und versuchte, ihn wieder zu küssen, aber er drehte seinen Kopf weg. „Du wirst wohl keine andere Möglichkeit haben." sagte er dann. „Du bist ein Idiot Kylie!" schimpfte ich ihn.  

Wanted to be lovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt