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„Ich bin so verdammt müde!" erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen und zog mir so schnell ich konnte die Hose aus. „Man sieht es dir auch an. Es ist nur vernünftig, wenn wir jetzt ins Bett gehen." Kylie begann sein Hemd aufzuknöpfen, nachdem er schon sein Jacket ausgezogen und über einen Stuhl gehangen hatte. „Lass mich dir helfen!" ich stand wieder auf und strich Kylie das Hemd von den Schultern. „Du siehst so gut aus!" flüsterte ich in sein Ohr.


„Das weiß ich doch!" mein Freund zog mich sanft an sich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Wir gaben sicher ein komisches Bild ab, er oberkörperfrei und ich in Unterhose und Jacket. „Und du bist unheimlich süß!" er grinste und nahm mir das Jacket ab. „Komm, zieh dein Hemd aus und dann gehen wir ins Bett!" er öffnete seinen Gürtel und ließ die Hose auf den Boden fallen, bevor er sich auf das Bett warf.

„Das dir nicht immer noch schlecht ist!" ich legte mich zu ihm, nachdem ich mein Hemd zu Kylies Sachen gelegt hatte. „Mir geht es komischerweise ziemlich gut. Und ich denke ich habe mich ein bisschen mit dem Gedanken abgefunden, dass meine Eltern geheiratet haben." Kylie nahm mich in den Arm und ich kuschelte mich so nah ich konnte an ihn.

„Gut, das solltest du auch. Es ist nämlich nicht in deiner Hand, zu entscheiden ob sie es dürfen oder nicht." schimpfte ich ihn ein weiteres Mal. „Jaja, es reicht jetzt langsam!" er rollte genervt mit den Augen. „Gut. Wenn ich dann jetzt aufhören darf, dich zu nerven und wir schlafen könnten, wäre das sehr nett von dir." ich drückte mein Gesicht gegen seine Brust und atmete seinen Geruch tief ein.

Er roch so gut! Männlich. Was ich am meisten an ihm liebte. Er war so männlich. „Du bist ein süßer, kleiner Junge." Kylie strich mir durch die Haare und küsste sanft meine Stirn. Ja, das war ich, Kylies süßer, kleiner Junge. Und das würde ich hoffentlich auch noch lange bleiben.

„Vielleicht will ich ja auch noch nicht nach Hause! Mir gefällt es hier doch!" ich ließ mich mit ausgebreiteten Armen auf das Bett fallen und ließ Kylie alleine unser Zeug einpacken. „Jaja. Du willst doch nur nicht wieder zurück in die Schule!" beschuldigte er mich. Und wie recht er doch hatte. Ich wusste ja noch nicht einmal, was mein Vater jetzt mit mir und meiner Schulbildung vorhatte! „So schlimm wird es schon nicht!" mein Freund setzte sich zu mir und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

„Glaub mir, ab jetzt geht es in deinem Leben nur noch bergauf und ich werde alles tun, damit das auch so bleibt." damit gab er mir einen scheuen Kuss und machte sich wieder an die Arbeit, welche er nur kurz unterbrochen hatte. Was für ein Versprechen. Kylie war wahrscheinlich der Einzige, dem ich glauben würde, was er da gerade gesagt hatte. „Hey ihr Beiden!" Jeff drückte langsam die Tür auf und kam zu uns. „Ich soll mich im Namen von meiner Frau und mir bei euch bedanken, dass ihr bei unserer Hochzeit wart und dann noch bei dir im besondern." er nahm Kylies Hand.

„Ich freue mich, dass du hier warst und unseren Trauzeugen abgegeben hast. Es war schön, die ganze Familie, die wir jetzt sind, so zu sehen." Jeff klopfte seinem Sohn auf die Schulter und wollte wieder gehen, aber ich sah Kylie mit einem strengen Blick an, sodass er seinen Vater zurückhielt. „Hey Dad. Ich fand es auch toll. Wirklich. Nochmal herzlichen Glückwunsch." sagte er zu ihm und Jeff nickte. „Danke Kylie. Ich weiß das zu schätzen.". Damit verließ er unser Zimmer endgültig.

Als er gegangen war, atmete Kylie tief durch und setzte sich ein weiteres Mal zu mir. „Das war nicht so schwer, wie ich es mir vorgestellt hatte." gab er dann zu und ich musste lachen. „Ach nein! Wie komisch! Ich hätte gedacht es wäre das schlimmste auf der Welt, wenn die Eltern von einem heiraten!" neckte ich ihn und er schüttele den Kopf. „Ich weiß einfach noch nicht wie ich damit umgehen soll." er legte seinen Kopf auf meinen Schoß und eine kleine Träne rollte aus seinem Augenwinkel.


„Hey! Was ist denn jetzt los? Hab ich was falschgemacht?" sanft strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, aber er schüttelte den Kopf, sodass sie zurückfiel. „Nein. Ich fühle mich nur so verdammt schlecht. Weil ich gelogen habe. Ich habe dich und die Anderen angelogen!" gestand er mir und wieder rollten einige Tränchen über seine Wangen.

„Weißt du, vielleicht habe ich die Ausrede benutzt, dass meine Geschwister traurig sind wenn ihre Mutter nicht mit dem eigenen Vater zusammenkommt, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass er jetzt endlich in mein Leben kommt. Ich habe mir mein ganzes Leben lang einen richtigen Vater gewünscht. Und jetzt, wo ich ihn am wenigsten brauche und mich damit abgefunden habe, keinen zu haben, möchte er plötzlich einer sein." er weinte immer mehr.

Und ich wusste nicht was ich tun sollte. „Ich meine, wie beschissen ist das denn?" er schüttelte den Kopf und wollte sich aufrichten, aber ich drückte ihn zurück auf meinen Schoß. „Wenn ich ehrlich bin, ich habe keine Ahnung was ich sagen könnte, um dich auch nur ein bisschen aufzuheitern." gab ich zu und nahm ein Taschentuch vom Nachttisch und hielt es Kylie hin, welcher sich damit die Tränen wegwischte und die Nase putzte.

„Ist schon Ok. Es geht wieder." diesmal ließ ich ihn sich hinsetzen und versuchte dann noch meinen Beistand zum Ausdruck zu bringen, indem ich ihm über den Rücken strich. „Lass uns wieder mit packen weitermachen. Wir müssen unseren Flug erwischen." er atmete tief durch und stand vom Bett auf. „Wenn du eine kleine Pause brauchst, dann macht mir das nichts aus, OK?". „Nein, ist schon gut, lass uns weitermachen." er nahm sich den Stapel mit nicht getragenen T-Shirts und packte ihn in den Koffer.

Wir brauchten ziemlich lange, um das ganze Zeug einzupacken. „Wer hat denn bitte so viele Dinge mitgenommen?" Kylie trank aus seiner Wasserflasche, der Schweiß stand ihm auf der Stirn. „Du hast gesagt du brauchst das alles!" warf ich ihm vor und er äffte mich nach. „Du hast gesagt du brauchst das alles!" neckte er mich und gab mir dann einen Kuss.

„Bereit zu gehen?" Kylie schlug mir sanft auf den Hintern und ich nickte. „Mit dir gehe ich bis ans Ende der Welt." ich legte meine Hand auf seine Wange und er machte Würgegeräusche. „Gott, hör bloß auf, ich kotze gleich!" drohte er und ich musste laut lachen. „Jaja, ist schon gut. Keine Romantik!". 

Wanted to be lovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt