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Leider hatte ich in meiner Rechnung den wohl wichtigsten Teil vergessen. Kylies Kinder! Natürlich konnte ich sie nicht nicht mögen, nur weil sie seine Kinder waren, aber sie würden wahrscheinlich mit uns nach Kanada fahren, zumindest dachte ich das. Also dauerte es auch nicht lange, bis Kylie sie und deren Mutter mir vorstellen wollte. 

"Sie sind eigentlich ziemlich umgänglich. Aber ich weiß nicht wie sie auf dich reagieren, sie haben bisher noch keinen meiner Freunde kennengelernt. Es wird sicher nicht schlimm, wenn sie sonst auch brav sind!" Redete er mir gut zu. Ich saß jetzt in seinem Wohnzimmer auf der Couch und wartete auf die Ankunft der drei. Natürlich war ich sehr nervös, immerhin lernte ich seine Kinder kennen, und sie hatten einen großen Einfluss auf ihren Vater. Wenn sie mich nicht mögen würden, konnte ich mir eine Beziehung abschminken. Aber auch vor ihrer Mutter hatte ich Angst. Sie hatte ja auch Einfluss auf das alles und ich wollte gut bei ihr dastehen und mit ihr Auskommen!

"Hey, schön, dass du da bist!" Kylie hatte gerade die Türe seiner Wohnung geöffnet und umarmte eine relativ große Frau, die kurz darauf an ihm vorbei in die Wohnung ging und der zwei kleine Kinder folgten. Man, die waren aber niedlich! "Hilfst du den beiden Kylie?" Sie drehte sich noch nicht einmal mehr zu ihm um und kam schon zu mir, wo sie sich auf die Couch neben mich fallen ließ und mich musterte. 

"Du bist aber nicht alt, oder?" Lachte sie dann und hielt mir die Hand hin. "Ich bin Samantha. Freut mich dich kennenzulernen!" Sagte sie freundlich grinsend und ich nahm die Hand. "Finn und nein, ich bin erst vierzehn, also noch nicht wirklich alt!" Ich lächelte zurück. "Es freut mich so sehr das es endlich Mal jemand geschafft hat, diesen Brocken von einem Herzen, der in Kylies Brust wächst, zu schmelzen!" Sie lachte und die beiden Kinder taten es ihr gleich.

"Ich bin Ryan, und das ist meine Schwester Chloe, freut uns, sie kennenzulernen!" Der kleine Junge, der vor mir stand, hielt mir die Hand hin und stieß seine Schwester leicht mit dem Ellbogen in die Seite, damit auch sie mir ihre Hand reichte. "Ich heiße Finn, freut mich euch Mal kennenzulernen!" Etwas verwirrt schüttelte ich zuerst Ryans und dann Chloes Hand. 

"Sie sehen nicht nur aus wie ihr Vater, sie sind auch so. Nur Chloe ist ein bisschen schüchtern, wenn sie neue Leute kennenlernt!" Erklärte Samantha mir. Sie hatte recht, die beiden sahen genauso aus wie ihr Vater. Vor allem der Junge hätte eine Kopie von Kylie sein können. Chloe hatte nämlich eindeutig die Nase ihrer Mutter.

"Wenn du mit meinem Papa schläfst, ist das Ok für mich, aber du musst mir versprechen das du ihm nicht wehtust!" Ryan und ich saßen alleine im Wohnzimmer und er schaute mich von unten drohend an. "Wie bitte? Was hast du gesagt?" Hakte ich nach, ich konnte nicht glauben das diese Worte gerade aus dem Mund eines Dreijährigen gekommen waren. "Das macht man doch so wenn man sich liebt? Cody schläft auch mit Mama in einem Bett!" Er legte den Kopf fragend schief und in dem Moment kam Kylie in das Wohnzimmer, an der Hand hatte er Chloe. 

"Ryan? Hatten wir nicht gesagt keine komischen Sachen?" Fragte er ihn und hob ihn hoch, um ihn auf den Arm zu nehmen. "Das ist doch nicht komisch!" Wiedersprach dieser seinem Vater. "Tut mir leid Finn, er ist immer so. Nie tut er das was man ihm sagt!" Kylie lachte und küsste seinen Sohn auf die Wange.

"Wollt ihr beiden eigentlich mit nach Kanada?" Kylie stellte gerade den Topf mit dem Reis auf den Tisch, während ich Nudeln auf Chloes Teller tat. "Ja!" Riefen die beiden einstimmig. "Ich wusste gar nicht, dass ihr so gerne zu Oma fahrt!" Sagte Kylie überrascht. "Also ich fahre mit, weil ich Finn mag." Chloe lächelte mich lieb an. "Oh, das ist aber lieb von dir!" Antwortete ich ihr und sie nickte. "Du bist nett!".

Kylie zog währenddessen die Augenbrauen zusammen. "Komm schon, du kennst ihn seit vier Stunden, so gerne kannst du ihn nicht mögen!" Sagte er zu ihr, woraufhin ich ihm einen fragenden Blick zuwarf. "Ja, aber er mag Pferde und Brettspiele und Dich Papa, deshalb mich ich Finn!" Antwortete sie und er musste lachen. "Oh ja, er ist schon ziemlich toll!" Woraufhin sie nur nickte, weil sie den Mund voller Nudeln hatte.

"Hey, falls du heute Nacht hierbleiben willst, schreib einfach deinem Dad. Du kannst bei mir im Bett schlafen!" Bot Kylie mir an und ich nickte begeistert. "Ja! Klar, gerne! Du hast mir noch nie angeboten in deinem Bett mit dir zu schlafen!" Freute ich mich. Tatsächlich hatte er die letzten Male, als ich bei ihm geschlafen hatte, auf seiner Couch im Wohnzimmer geschlafen. "Jeder muss sich weiterentwickeln, sieh es als eine Art Versuch, mich besser mit dir abzufinden!" Er grinste mich an, weil ich keine Ahnung hatte, was er mit dem Satz meinte und er das auch ganz genau wusste. "Schreib ihm einfach." Sagte er noch, bevor er sich zu Samantha und seinen Kindern auf die Couch setzte.

"Wenn du morgen noch Zeit hast, gehen wir dann an den Strand und spielen Fußball?" Ryan hatte sich zu mir herübergelehnt und grinste mich an. "Dad und ich gegen Chloe, Mama und dich! Wir gewinnen immer!" Sagte er selbstsicher und Kylie zog ihn etwas näher zu sich. "Ryan, Finn hat auch nicht den ganzen Tag Zeit um sich mit dir zu beschäftigen, seine Eltern machen sich sonst Sorgen!" Ermahnte Kylie seinen Sohn.

"Ach was, ich gehe gerne mit, wenn dir das recht ist!" Antwortete ich Kylie. "Ok, gerne!" Er lächelte mich liebevoll an und ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Natürlich, ich hatte vor, mit ihm eine Beziehung einzugehen, aber dieser Blick hatte gerade so viele Emotionen in mir hervorgerufen, dass ich nichts mehr wollte, als Kylie meinen Freund nennen zu dürfen.

"Willst du sicher keine eigene Decke?" Kylie war sich auch nach meinem hunderttausendsten 'Nein' nicht sicher, ob ich es wirklich ernst meinte. "Nein, mir macht es nichts aus mit dir eine Decke zu teilen!" Ich verkroch mich noch tiefer unter der warmen Decke und er kam etwas unsicher zu mir in das Bett. "Wäre es dir lieber, wenn ich mit Pullover oder T-Shirt schlafe?" Fragte er und ich drehte mich etwas genervt um. "Nein, mir ist es egal. Kylie, wenn du es mit Pulli lieber magst, dann zieh einen Pulli an, aber dir wird einfach ziemlich heiß werden!" Antwortete ich ihm und er nickte.

"Du hast recht, aber wenn dir etwas nicht passt, ..." ich ließ ich nicht mehr ausreden. "Ja, dann sage ich es. Komm schon, sei nicht so. Ich werde es schon sagen, wenn mir etwas nicht passt!" Damit drehte ich mich wieder um und kuschelte mich mit dem Rücken an Kylie, welcher mit dieser Berührung nichts anfangen konnte, bis ich seinen Arm nahm und ihn über mich legte. Danach fing er langsam an, sich zu entspannen und drückte mich sogar leicht an ihn.  

Wanted to be lovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt